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Tod Eines Senators

Titel: Tod Eines Senators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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verabreichen war. Sie ließ sich das schädliche Präparat durch einen Mittelsmann von Paccius Africanus besorgen – ein Mann, dem die anrüchige Seite des Lebens nicht unbekannt sein dürfte. Die beiden benutzten eines seiner Geschöpfe, ein Mann von so abstoßenden Gewohnheiten, dass er auf den Straßen von Rom Gewalt eingesetzt hat bei einem törichten Versuch, uns von diesem Fall abzubringen. Sie können hier meinen Kollegen Didius Falco sitzen sehen, der immer noch eine Narbe dieses bösartigen Überfalls trägt.
    Calpurnia sorgte dafür, dass das gewählte Mittel, heimtückischer Schierling, ihrem Mann heimlich mit dem Mittagsmahl verabreicht wurde. Metellus brach zusammen, und weit davon entfernt, in Anwesenheit seiner liebenden Familie Selbstmord zu begehen, wie der Welt weisgemacht wurde, ist er vermutlich eines einsamen Todes gestorben. Mit Gewissheit wurde seine Leiche nicht respektvoll behandelt. Calpurnia versuchte, das Ergebnis ihrer Tat zu verbergen, indem sie die Leiche versteckte. Metellus war möglicherweise noch gar nicht tot, als sie ihn in einem primitiven Gartenschuppen einschloss – aber es war dieser traurige Ort, an dem ihn sein Ende erwartete. Drei ganze Tage lag die Leiche von Rubirius Metellus verborgen an diesem scheußlichen Ort, ohne die eines Mannes von seinem Rang zustehenden Ehren oder die trauernde Fürsorge seiner Kinder und seiner Freunde. Weder seine Kinder noch seine Freunde wussten, was passiert war. Dann wurde die Leiche schließlich aus dem Versteck geholt.
    Als Calpurnia erkannte, dass die Vertuschung nicht funktionieren würde, dachte sie sich eine kunstvolle Lüge über die Zeit und die Art des Todes ihres Mannes aus. Nach ihren Anweisungen wurde Rubirius Metellus auf sein Bett gelegt, als wäre er an diesem Tag verschieden. Eine falsche Selbstmordgeschichte wurde zusammengebraut. Calpurnia Cara belog ihren Haushalt. Sie belog ihre Kinder. Sie belog die sieben Senatoren, die dazu veranlasst wurden, den vermeintlichen Selbstmord ihres Freundes zu bezeugen, angeblich auf seine Bitte. Wenn wir Calpurnia Cara in den Zeugenstand rufen, sollten wir nicht vergessen, dass diese schreckliche Frau auch noch vor Gericht lügen könnte …«
     
    Das war ein ziemlich aufregendes Plädoyer. Marponius hatte die Grenze seiner Konzentration erreicht. Er vertagte die Verhandlung.

XXXIX
     
     
    Die Vertagung gab uns eine Verschnaufpause und die Möglichkeit zu weiteren Nachforschungen. Honorius verschwand erschöpft. Angeregt von seinem Erfolg, den Schierlingsverkäufer aufgespürt zu haben, erklärte sich Aelianus bereit, Olympia zu suchen, die von Calpurnia angeblich als Wahrsagerin um Rat gefragt worden war. Honorius hatte sich schon vorher nach diesem Weibsbild umgeschaut, behauptete er zumindest, aber ohne Erfolg.
    »Wo willst du anfangen, Aulus?«
    »Ich hab da meine Methoden!«
    Ich wusste, dass er nur über eine Methode verfügte, an der er mit einer Starrheit festhielt, die ich ins Wanken bringen musste. Aber hier nützte sie. Jede hochwohlgeborene Dame würde wissen, wie man diese Sternenguckerin erreichen konnte. Wieder mal ging Aelianus zum Mittagessen nach Hause. Dort würde er seine Mutter fragen.
    Die prinzipientreue Julia Justa würde nie etwas von ihrem knappen Haushaltsgeld an eine modische Seherin verschwenden, aber sie könnte entsprechende Bekannte haben. Ich konnte mir gut vorstellen, wie meine liebe Schwiegermutter sie auf ihre seidige, sarkastische Weise für ihre Dämlichkeit tadelte. Selbst wenn sie in der Vergangenheit äußerst grob zu ihnen gewesen war, würde sie das jetzt nicht aufhalten. Ich nahm nicht an, dass ihre Busenfreundinnen zugeben würden, sich vor der edlen Julia zu fürchten, aber sie würde eine Adresse für ihren Jungen herausbekommen.
    Ich war froh, Aelianus’ Unterstützung zu haben. Da Justinus fort war und Honorius sich ausruhte (oder was immer er tat), mussten wir unsere Ressourcen gut einteilen. Ich selbst hatte es auf jemand anderen abgesehen. Nachdem ich mich gestärkt hatte, ging ich los, um mir Licinius Lutea vorzuknöpfen.
     
    Der einst fast Bankrotte lebte in einer Wohnung nicht weit von der entfernt, in der er Saffia untergebracht hatte. Irgendwie war es ihm gelungen, ein halbes Haus zu mieten, die geschmackvoll abgeteilte Hälfte einer Villa, die ehemals einem reichen Mann gehört hatte. Lutea bewohnte den Teil über dem Wurstladen, die am wenigsten wünschenswerte Haushälfte für kritische Mieter, aber praktisch für einen

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