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Tod Eines Senators

Titel: Tod Eines Senators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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Ehemänner würden persönlich eine neue Wohnung für eine Exfrau suchen, die wieder geheiratet hatte und das Kind des neuen Mannes trug. Entweder war der gute alte abgelegte Ehemann risikofreudig und auf einen Skandal aus, oder er führte etwas im Schilde.
    »Und was ist mit mir?«, jaulte Aelianus.
    »Forsch du weiter über Agnaten nach. Ich hab so das Gefühl, dass Erbschaft in dem ganzen Kuddelmuddel hier eine Rolle spielen könnte.«
    »Was stand in Metellus’ Testament?«
    »Darüber schweigen sich alle aus. Vermutlich haben die sieben zahmen Senatoren, die den Selbstmord ›bezeugten‹, vorher auch die Unterzeichnung des Testaments bezeugt. Ich habe einen von denen, die ich verhört habe, dazu befragt. Keine Antwort. Nur die Vestalinnen, bei denen das Testament zu Metellus’ Lebenszeit gelagert war, werden den Inhalt des Vermächtnisses kennen.«
    »Wenn sie es gelesen haben«, sagte Helena sittsam. Sie tat, als wäre sie schockiert, dass ich so etwas annehmen könnte.
    Ich grinste. »Schätzchen, die heiligen Dienerinnen der Vesta verschlingen ein Patriziertestament innerhalb eines Herzschlags, nachdem sie es zur Verwahrung angenommen haben.«
    »Oooh, Marcus! Damit willst du doch nicht sagen, dass sie das Siegel erbrechen?«
    »Darauf gehe ich jede Wette ein.«
    Aelianus beschloss, schließlich doch etwas zu Mittag zu essen, wie der gute Sohn eines Patrizierhaushalts – das heißt, zu Hause bei seiner Mutter. Er lernte. Er besaß zwar ein paar nützliche Kontakte für unser Geschäft, aber Julia Justa war jemand, auf die er immer zählen konnte. Seine edle Mama kannte mindestens eine höher stehende Vestalin. Julia Justa würde mir bei meiner Arbeit nie helfen, doch bei ihrem Lieblingssohn war das etwas anderes. Und so trottete er los, um sie darum zu bitten.
    Wenn das nicht funktionierte, kannte ich selbst eine der jüngeren Vestalinnen. Constantia war ein zugängliches Mädchen, ja, sogar so freundlich, dass ich es diesseits der Schwelle meines Hause vorzog, sie nicht zu erwähnen.
    Wir alle arbeiteten mehrere Tage an dem Fall. Danach wussten wir, was passiert war – und was nicht passiert war.
    Zumindest dachten wir das.
    Und da uns an einer raschen Zahlung auf unser Bankkonto gelegen war, erstellten wir eine Zusammenfassung und übergaben sie Silius Italicus als eine gut erledigte Arbeit.
     
    Beweismaterial zu den Anschuldigungen gegen Rubirius Metellus
     
    Befragung formeller Zeugen post mortem (M. Didius Falco und Q. Camillus Justinus)
    Vier Befragungen erfolgreich durchgeführt. Ergebnisse nicht schlüssig. Metellus wurde tot in seinem Bett gesehen, mit einer Pillendose auf einem Beistelltisch. Niemand hat vor seinem Tod mit ihm über sein Vorhaben gesprochen. Alle Befragten behaupteten, Selbstmord entspreche seiner Persönlichkeit, mit der Intention, den Ankläger aus seinem kürzlich abgeschlossenen Prozess zu inkommodieren und Entschädigungszahlungen zu vermeiden.
    Alle sieben Zeugen sind Senatoren und daher »über jeden Verdacht erhaben«.
    Versuche, die verbleibenden drei zu befragen, wurden aufgegeben, da davon auszugehen ist, dass sie uns alle dasselbe erzählen würden.
     
    Befragung von Calpurnia Cara (M.D. Falco)
    C.C. Frau von Metellus: willensstark, feindselig, widersetzte sich Befragung. Behauptete, den Selbstmord mit dem Verstorbenen besprochen zu haben; schob Bürde des Beweises auf die Zeugen (wegen Mängeln in ihren Aussagen siehe oben).
     
    B efragung von Saffia Donata (M.D. Falco)
    S.D. vor kurzem von Metellus Negrinus, Sohn des Verstorbenen, geschieden und schwanger von ihm. Am Todestag nicht anwesend. Keine direkte Kenntnis über das Ereignis, behauptet aber, das benutzte Gift sei Schierling gewesen.
    (Anmerkung: Unzuverlässige Zeugin?)
     
    Versuch der Befragung von Rubiria Carina (Helena Justina für Falco & Partner)
    Bekannt unter dem Namen Carina. Jüngere und angeblich Lieblingstochter von Metellus, obwohl, wie angenommen wird, zur Zeit seines Todes auf Distanz zu ihm. Etwas über dreißig; Mutter von drei Kindern. Betätigt sich als Priesterin der Ceres in der Sommerresidenz der Familie ihres Mannes in Laurentum; Wohltäterin der örtlichen Gemeinde in Laurentum (stiftete einen Kornspeicher und ließ ihn bauen). Bekam eine Statue auf dem Forum und lobende Gedenktafel von der Stadt. Ungewöhnliche Ehrungen für eine Frau ihres Alters – außer sie besitzt großen persönlichen Wohlstand und wird für eine untadelige moralische Person gehalten.
    Carina wirkt

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