Tod Eines Senators
Zuwendungsausgabe rührt aus dieser Befragung.)
Versuch der Befragung von Verginius Laco, Ehemann von Carina (Q.C. Justinus für Falco & Partner)
Subjekt weigerte sich, befragt zu werden, zitierte Bürgerrecht auf Privatsphäre.
Versuch der Befragung von Canidianus Rufus, Ehemann von Juliana (Q.C.J. für Falco & Partner)
Subjekt verweigerte Befragung. Pförtner machte Bemerkung zu Übellaunigkeit des Subjekts.
(Item: ein Quadrans für den Pförtner)
Befragung von Claudius Tiasus, Beerdigungsunternehmer aus dem Fünften Bezirk (A.C. Aelianus)
Tiasus führt eine geschäftige, professionelle Firma, gelegen an einer Straße unter dem Wall. Sie bekam den Auftrag, die Leiche von Rubirius Metellus in das Familiengrabmal zu überführen, ein Mausoleum an der Via Appia, das Tiasus als dunklen alten Schuppen mit einer nachgemachten Pyramide auf dem Dach beschrieb. Dort wurden die üblichen Trauerfeierlichkeiten durchgeführt. Tiasus’ Firma war schon vorher beim Tod des Großvaters (an Altersschwäche vor etwa fünf Jahren gestorben) tätig geworden.
Metellus Negrinus leitete die Verbrennung seines Vaters, mit Hilfe von Canidianus Rufus, einem Schwager, und einem anderen Mann, der ein enger Freund von Negrinus sein soll. Die Leiche wurde verbrannt, wie es Brauch ist, dann wurde die Asche vom Sohn eingesammelt und in einer Urne im Mausoleum untergebracht (die Urne wurde von der Familie zur Verfügung gestellt, nicht bei Claudius Tiasus gekauft; es war ein großer grüner Begräbnistopf mit einem Deckel).
Die Familie hatte das volle Zeremoniell bestellt: ein Zeremonienmeister, Flöten und Tuben, eine Prozession von Klageweibern, Männer mit den Masken der Vorfahren und satirische Spaßmacher, die die Erinnerung an den Toten beleidigen würden.
Dem Befrager wurde Zugang zu Angestellten oder Teilnehmern an dem Begräbnis verweigert. Der Versuch, mit ihnen Kontakt aufzunehmen, wurde als geschmacklos und skandalös betrachtet; es wurde laut angedroht, die Vigiles zu rufen. Der Befrager zog sich zurück.
Befragung von Biltis, einem professionellen Klageweib (A.C.A.)
Biltis ist ein professionelles Klageweib, deren Dienste für Geld zu haben sind. Eine große, schlampige Frau von anmaßender Freundlichkeit. Bei einem »zufälligen« Treffen in einer Schänke, das von A.C.A. in die Wege geleitet wurde, reagierte sie auf taktvolles Nachfragen mit der Information, das Metellus-Begräbnis sei eines gewesen, das »in Erinnerung bleiben« würde. Zuerst sagte Biltis, dass Tiasus es hasse, Verurteilte zu übernehmen, obwohl Metellus durch seinen Selbstmord das Recht auf ein ordentliches Begräbnis hatte. Die Öffentlichkeit könne in solchen Fällen ausfallend werden, und es sei harte Arbeit gewesen, die Familie davon zu überzeugen, dass es wegen Metellus’ Verurteilung keine gute Idee sei, den Toten auf dem Forum aufzubahren. Dann hätten sich die Angestellten des Begräbnisunternehmers »schier ins Lendentuch« über das Beharren des Sohnes gemacht, die Spaßmacher hätten sich auf die persönlichen Charakterzüge seines Vaters zu beschränken und jede Bemerkung über das Gerichtsverfahren wegen seiner Geschäftspraktiken zu vermeiden. Obwohl Tiasus den Eindruck vermittelt hatte, dieser Teil der Begräbnisprozession habe stattgefunden, wurde er laut Biltis weggelassen. Das rief große Verärgerung bei dem Hauptmimen hervor, dem die Chance genommen wurde, sein Können als Satiriker unter Beweis zu stellen – und der sein Honorar verlor.
Das Ganze wurde durch mehr als die übliche Frostigkeit zwischen den trauernden Familienmitgliedern charakterisiert. An einem Punkt musste die Tochter Carina von ihrem Mann Laco zurückgehalten werden, nachdem sie ihrem Bruder und ihrer älteren Schwester laut vorgeworfen hatte, den Toten umgebracht zu haben. Sie ging früh, bevor die Asche eingesammelt wurde.
Zusätzlich erklärte Biltis freiwillig, dass die Leiche »merkwürdig gerochen« habe. Keine weiteren Einzelheiten.
Biltis ist frei geborene Bürgerin und bereit, eine offizielle Aussage zu machen, wenn ihre Auslagen (Anweg und Ausfall an Arbeitszeit) erstattet werden.
(Anmerkung: Eine kleine Zuwendung ist bereits bezahlt worden.)
Befragung von L. Licinius Lutea, erster Mann von Saffia Donata (M.D. Falco)
Subjekt im Portikus von Gaius und Lucius entdeckt, offenbar nach Durchführung eines Geschäfts irgendeiner Art.
Heirat mit Saffia, als sie siebzehn war. Die Ehe hielt vier Jahre, wonach sie in gegenseitigem
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