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Tod Eines Senators

Titel: Tod Eines Senators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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momentane Mode unter wohlhabenden Personen handelt; das Gold soll angeblich die vorteilhafte Wirkung der Medizin verstärken. Außerdem überdeckt es jeden ekligen Geschmack.
    Rhoemetalces, der damit ein Geheimnis seines Gewerbes enthüllte, erklärte, dass er selbst an diese Pillen nicht glaube (obwohl er sie auf Verlangen verkauft). Er ist davon überzeugt, dass mit Gold überzogene Pillen die Verdauungsorgane des Patienten einfach unaufgelöst passieren. Er teilte Juliana mit, dass die Wirkung harmlos sein solle, und um sich noch weiter abzusichern, bot er an, ihr Goldpillen zur Verfügung zu stellen, die nur mit Mehlstaub gefüllt waren. Doch Juliana sagte, sie befürchte, dass ihr Vater, der von Natur aus misstrauisch sei, Täuschung vermuten und eine der Pillen aufbrechen werde, um den Inhalt zu überprüfen. Daher wurde auch Kornrade hinzugefügt. Aber nach professioneller Meinung von Rhoemetalces stellten die Pillen keine Gefahr dar, und Metellus wurde durch einen einmaligen und schrecklichen Zufall getötet.
    Rhoemetalces befindet sich momentan in Gewahrsam der Vigiles, die ihm ihre professionelle Ansicht darüber deutlich machen, dass der »einmalige Zufall« direkt durch Rhoemetalces’ Verkauf giftiger Pillen ausgelöst wurde.
    (Buchhaltungsvermerk: An den Apotheker war keine Zuwendung erforderlich, aber es werden beträchtliche Kosten durch eine Zahlung an den Vigilesfonds für Witwen und Waisen entstehen.)
     
    Erneute Befragung von Rubiria Juliana (M. Didius Falco und Q. Camillus Justinus) in Anwesenheit von Canidianus Rufus
    Ein formelles Gesuch an Canidianus Rufus wurde gestellt, um seine Frau in einer sehr ernsten Angelegenheit zu befragen, deren Inhalt angedeutet wurde. Rufus stimmte zu, unter der Bedingung, als ihr Haushaltungsvorstand dabei anwesend zu sein, was sofort gestattet wurde. Rubiria Juliana wurden zwei Stunden zugestanden, um sich zu sammeln, dann wurde sie in ihrem Haus befragt. M.D.F. stellte die Fragen, Q.C.J. schrieb mit.
    (Anmerkung: Wir glauben, dass der Denunziant Paccius Africanus während der Befragung im Haus des Rufus anwesend war, obwohl es von den Befragten nicht erwähnt wurde. Er wurde beim Betreten des Hauses kurz vor Ankunft der Befrager gesehen und später auch beim Verlassen.)
    Rubiria Juliana ist eine feinknochige, modebewusste Frau, bleich und mit aufgeworfenen Lippen. Sie sprach sehr leise, wenn auch ohne Zögern. Ihr Mann, uns vorher als unangenehm beschrieben, lief nervös im Raum auf und ab. Er setzte sich nicht neben seine Frau und beruhigte oder tröstete sie, wie man hätte erwarten dürfen. Die meiste Zeit schwieg er, ließ Juliana für sich selbst sprechen. Die Befrager hatten den Eindruck, er erwartete, dass sie sich selbst aus allen Schwierigkeiten herauswinden würde.
    Juliana bestätigte die Fakten, die von dem Apotheker Rhoemetalces berichtet worden waren. Ihr Vater hatte gewusst, dass sie schon vorher Pillen für verschiedene weibliche Unpässlichkeiten gekauft hatte. Er bat sie, ein verlässliches Gift für seinen geplanten Selbstmord zu besorgen. Juliana hatte mit ihm darüber gestritten, und obwohl sie seiner Bitte nachkam, wollte sie ihn retten, wenn er seine Meinung änderte. Sie war sich sicher, dass er das tun würde.
    Juliana teilte Einzelheiten des Selbstmordes mit. Die Familie hatte gemeinsam ein letztes Mittagsmahl eingenommen, außer der jüngeren Schwester Carina, die sich zu kommen geweigert hatte. Danach zog sich Metellus in sein Schlafzimmer zurück. Juliana und ihre Mutter waren im Raum, als Metellus senior eine der Pillen nahm. Zuvor hatte er allein mit seinem Sohn Negrinus gesprochen, aber Negrinus war hinausgeschickt worden, als die Frauen hereingerufen wurden. Gefragt, warum das geschehen war, antwortete Juliana, ihr Bruder sei sehr verstört über das gewesen, was ihr Vater tun wollte.
    Metellus lag auf seinem Bett und wartete auf das Ende. Juliana und Calpurnia Cara blieben etwa eine halbe Stunde bei ihm, wonach er sich plötzlich aufsetzte und, wie Juliana befürchtet hatte, beschloss, sich doch nicht umbringen zu wollen. Calpurnia beschimpfte ihn als Feigling in der Art der entschlossensten Matronen alter römischer Geschichte und stürmte dann aus dem Zimmer.
    Juliana teilte ihrem Vater leise mit, dass die mit Gold überzogenen Pillen seinen Körper gefahrlos passieren würden, und Metellus dankte ihr dafür, sein Leben gerettet zu haben. Leider brach Metellus kurz danach zusammen und starb. Es scheint, als hätte der

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