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Tod Eines Senators

Titel: Tod Eines Senators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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aber vielen Dank.« Ich deutete auf Bratta. »Sie haben hier einen durchaus fähigen Fährtenleser, der die Vorarbeiten bereits erledigt hat. Bratta ist es nicht gelungen, den Flüchtigen zu finden. Für mich bliebe nicht mehr viel zu tun übrig, ich könnte mich nur noch abzappeln. Ich empfehle Ihnen, einfach abzuwarten, bis Vögelchen wieder auftaucht, wenn er sich langweilt. Ich habe weder die Zeit noch die Ressourcen, herumzutrödeln.«
    Die Camilli waren zum Gehen bereit. Paccius war erstaunt darüber, dass ich das Honorar ausgeschlagen hatte. Einen Moment sah es so aus, als wollte er argumentieren, aber dann zuckte er nur mit den Schultern. Der Ermittler Bratta nickte mir zu. Mit widerwilligem Respekt, entschied ich. Oder vielleicht hielt er mich für einen Idioten.
    Ich schaute Paccius an. »Sie sollten vorsichtig sein. Es sieht so aus, als hätten Sie und Silius Italicus die Sache unter sich aufgeteilt. Er war zuerst dran, und jetzt sind Sie an der Reihe.«
    »Das wäre Kollaboration«, murmelte Paccius. »Durch so was bekommt unser Gewerbe einen schlechten Ruf, Falco.«
    In der Tat.
     
    Wir Jungs von Falco und Partner standen zusammen auf der Straße. Paccius’ Tragestuhl war eine Einwegfreundlichkeit gewesen. Ein Rücktransport wurde uns nicht angeboten.
    »Das war’s also?«, fragte Aelianus. »Wir sind raus aus dem Fall? Die Metellus-Affäre geht uns nichts mehr an?« Er klang argwöhnisch, als wüsste er, dass mir mehr im Kopf herumging, als ich zu erkennen gegeben hatte.
    Ich schaute hinauf zum Winterhimmel. Ein Stern blitzte kurz zwischen den bleichen Wolken auf, dann verschwand er. Kein weiterer erschien, und die Wolkendecke verdichtete sich, während ich hinsah. Es würde ein langer, dunkler Heimweg werden. Doch um diese Zeit des Jahres verziehen sich die Strauchdiebe gerne in den Winterschlaf. Viele waren wohl drinnen geblieben, um ihre Frauen und Kinder zu verprügeln. Nur konnten wir uns nicht darauf verlassen. Andere würden in der Dunkelheit umherschleichen.
    »Der Fall hat keine Zukunft«, sagte ich. Justinus gab ein kleines ablehnendes Murmeln von sich. Er hatte Zweifel an meinen Motiven, genau wie sein Bruder. Ich ging los. Sie folgten mir mit schlurfenden Schritten. Ich hörte einen von ihnen gegen einen Bordstein treten und dann aufjaulen, weil er sich den Zeh angehauen hatte. Sie hatten einen Abend verschwendet. Sie waren verärgert und enttäuscht.
    Nachdem wir eine Weile gegangen waren, beruhigten sie sich.
    »Wir haben nicht viel Arbeit«, sagte Justinus. »Ich hätte gewettet, du hast beschlossen, dass wir uns privat auf die Suche nach Vögelchen machen.«
    »Ich hatte daran gedacht.«
    »Aber wir tun’s nicht?«
    »Es ist Winter, es gibt dabei kein Geld zu verdienen – und ich bin erwachsen geworden, Quintus.«
    »Ich hätte wie Quintus gewettet«, gestand sein Bruder. »Ich wartete nur darauf, von dir zu hören, dass du gern als Erster Vögelchen in die Finger bekämst.«
    Wir lachten alle leise.
    Und so marschierten wir durch Rom, während die Winternacht herabsank. Unsere Schritte waren leicht und schnell, um uns vor Ärger zu bewahren. Wir klauten eine Laterne von einem Portikus, woraufhin wilde Schatten um uns herumflackerten. Eis bildete sich auf stillen Brunnen; bis zum Morgen würde es starken Frost geben. Beim Forum verließen mich die Camilli, verschwanden in Richtung der Porta Capena. Ich schritt in flottem Tempo die Via Sacra entlang, bog an einer Ecke hinter der leeren Basilica ab und ging nach Hause zu meiner Frau.

XV
     
     
    Sie wartete auf mich. Bevor ich meinen Riegelheber hineinschieben konnte, riss Helena die Tür auf.
    Sie wartete nicht auf mich. Ohne mich zu beachten, ging sie wieder hinein und trat zur Seite, damit jemand anders Platz zum Hinausgehen hatte. Ich erkannte ihn sofort. Albia folgte. Sie trieb den Mann vor sich her. Er hatte seine Hände erhoben und schaute verängstigt. Einen Moment lang war ich auch verängstigt. Ich sah, dass Albia ihm die Spitze eines langen Küchenmessers ziemlich fest in den Rücken drückte.
     
    Der Mann blieb stehen. Na ja, er konnte nicht anders. Mein eigener Dolch war gezückt und drückte ihm gegen die Brust.
    »Bleiben Sie besser ganz still stehen.« Ich konnte es mir leisten, sanft zu sprechen. Wir standen uns Auge in Auge gegenüber, und er erkannte die Drohung in meinem Blick. »Ich erlaube es nicht, dass die Frauen meines Haushalts in meiner Abwesenheit von männlichen Besuchern belästigt werden.«
    Albia trat

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