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Tod eines Tenors

Tod eines Tenors

Titel: Tod eines Tenors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhys Bowen
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Sergeant Watkins tippte sich gegen seine eigene, etwas umfangreichere Nase und blinzelte Evan vielsagend zu. »Sie haben es gespürt, stimmt's? Gleich von Anfang an. Und gleich den Finger auf den wunden Punkt gelegt. Und dann diese raffinierten Fragen über Herzinfarkte. Sie haben nicht eine Minute lang geglaubt, dass er einen Infarkt hatte -«
    »Warten Sie, Sarge«, unterbrach ihn Evan erneut. »Wollen Sie damit sagen, dass es kein Unfall war?«
    »Unfall!? Jemand hat ihm eins über den Schädel gezogen.«

11. KAPITEL
    Evan starrte ihn an. »Llewellyn wurde ermordet? Sicher?« Er hatte es schon die ganze Zeit vermutet.
    War das das unangenehme Prickeln auf seiner Haut gewesen? Die Anwesenheit des Bösen, und nicht die Hitze, hatte diese Beklommenheit in ihm erzeugt?
    Sergeant Watkins trat näher heran, obwohl niemand sonst in Hörweite war. »Ganz eindeutig, würde ich sagen. Erstens hatte er keinen Alkohol im Blut, also hatte er nicht getrunken. Der Mörder hat lediglich ziemlich viel davon verschüttet, um den Eindruck zu erwecken. Und was immer ihn umgebracht hat, es war jedenfalls nicht der Knopf vom Kamingitter. Es muss ein scharfkantiger Gegenstand gewesen sein.«
    Evan versuchte, sich nicht darüber zu freuen, dass ihn sein Gefühl nicht getrogen hatte. Ein Unfall war eine Sache - aber das hier war eine neue, verzwickte Angelegenheit.
    »Der Inspektor ist unten in Caernarfon - spielt Gastgeber für die Presse und genießt jede Minute.
    Deshalb habe ich Anweisung bekommen, hier die Vorarbeit zu machen, bis er auftaucht. Haben Sie Lust, ein bisschen mitzustochern?«
    Evan lächelte. »Jederzeit, Sarge.«
    »Gut, gehen wir in Ihr Büro, Sie können mich mit ein paar Hintergrundinformationen füttern.«
    »Ich habe gerade die Putzfrau hier«, sagte Evan. »Sie könnten ja mit ihr beginnen, sie war eine der Letzten, die Ifor Llewellyn lebend gesehen beziehungsweise gehört hat. Ich nehme gerade ihre Aussage auf.«
    »Eine der Letzten? Das könnte nützlich sein.«
    »Ist es mit Sicherheit«, bestätigte Evan. »Nach ihren Angaben hatte Ifor gestern Besuch, nicht lange, bevor er getötet wurde.«
    Er führte Sergeant Watkins in den einzigen Raum der Wache. »Gladys, das ist Sergeant Watkins.
    Ich glaube, er würde gerne Ihre Geschichte hören.«
    »Natürlich, Sir«, sagte Gladys mit einem schüchternen Lächeln.
    »Bevor wir anfangen, Gladys«, begann Sergeant Watkins, »möchte ich wissen, ob Sie die ganze Zeit über bei den Llewellyns gearbeitet haben, seit sie angereist sind?«
    »Oh, ja, Sir. Ich bin schon seit neunzehn Jahren beim Pfarrer und Mrs. Powell-Jones. Und ich kenne dieses Haus wie meine Westentasche.«
    »Gut«, nickte Sergeant Watkins. »Wir werden später mit Ihnen ins Haus gehen, wenn meine Männer dort fertig sind.« Er setzte sich auf die Kante von Evans Schreibtisch und lächelte ihr zu. »Nun, Gladys, was können Sie mir über Ihre Arbeit bei den Llewellyns erzählen?«
    »Also, Sir, das war nicht immer einfach, wie ich Constable Evans schon gesagt habe. Ich wusste nie, wann ich kommen oder gehen sollte. Beim Pfarrer lief alles wie ein Uhrwerk. Sie haben immer um Punkt halb eins zu Mittag gegessen. Ich habe immer den Teetisch gedeckt, bevor ich um vier ging. Und montags wurde gewaschen, am Dienstag gebügelt, am Mittwoch gebohnert...«
    »Ja, wir verstehen«, unterbrach Watkins. »Und bei Mr. Llewellyn war es nicht so?«
    »Oh nein, Sir. Wie ich schon sagte, ich wusste nie, was ich machen sollte. Wenn ich um neun Uhr kam, haben sie noch geschlafen. Wenn ich gerade abstaubte, wollten sie Frühstück. Manchmal aßen sie erst um drei zu Mittag, und ...«, sie senkte die Stimme und beugte sich näher zu den beiden Polizeibeamten hin, »sie wollten, dass ich mit Knoblauch koche. Aber ich habe ihnen gesagt, dass ich dieses stinkende Zeug noch nie benutzt habe, und dass ich nicht vorhabe, jetzt damit anzufangen.«
    »Der ganze Tagesablauf war also durcheinander. Was noch? Wie war die Stimmung? Glücklich?«
    »Laut. Furchtbar laut.«
    »Sie meinen Geschrei?«
    »Meistens Gesang, Sir.«
    Watkins musste lächeln. »Manche Leute lieben diese Art von Lärm, Gladys, aber ich muss zugeben, dass ich nicht dazugehöre. Ich mag die Beatles lieber. Mr. Llewellyn hat also viel gesungen. Was ist mit Mrs. Llewellyn?«

    »Sie war oft verstimmt, Sir. Hat nicht viel gesagt - es war natürlich schwierig viel zu sagen, wenn er dabei war. Manchmal lag sie fast den ganzen Tag mit einem Buch im Bett oder fuhr mit dem

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