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Tod eines Tenors

Tod eines Tenors

Titel: Tod eines Tenors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhys Bowen
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»So wie der immer geschmettert hat.«
    »Um wie viel Uhr war das?«, fragte Evan.
    Die Männer sahen einander an. »Die Sechs-Uhr-Nachrichten hatten schon angefangen, soviel ich weiß«, sagte Harry. »Wir haben kurz vor sieben unten in Harlech geparkt, und die Fahrt dauert rund fünfundvierzig Minuten. Ich würde also sagen, so zehn nach sechs, oder, Jungs?«
    Die anderen Männer, die mit Harry gefahren waren, nickten. »Muss zehn nach, viertel nach sechs gewesen sein«, bestätigte Evans-der- Fleischer. »Und wir waren die Letzten, die losfuhren, glaube ich.
    Dein Transporter war schon weg, Charlie.«
    Er schaute in die Runde. »Hat ihn jemand nach dieser Zeit gesehen oder gehört?«
    Wieder blieb es still. Einige Leute schüttelten die Köpfe.

    »Jemanden gesehen, der danach sein Haus verließ oder irgendein fremdes Auto, das die Straße runterfuhr?«
    Stille, dann sagte Harry-der-Pub: »Worauf willst du hinaus? An der Sache ist mehr dran, als dass ein Mann einfach gestürzt ist und sich den Schädel eingehauen hat, so ist es doch?«
    »Seht ihr, was habe ich euch gesagt, ich wusste es!«, rief Evans-der- Fleischer triumphierend. »Ich habe gleich gesagt, bei einem Unfall würden sie diesen ganzen Wirbel nicht veranstalten. Jemand hat ihm einen übergezogen.«
    »Das war natürlich die Mafia. Was habe ich euch gesagt?«, schrie Mair Hopkins zurück.
    Evan spürte, dass ihm die Situation entglitt.
    »Wartet mal alle einen Moment«, sagte er in einer Lautstärke, die es mit Ifors Stimme hätte aufnehmen können. »Lasst uns keine voreiligen Schlüsse ziehen. Wenn die Spurensicherung alles gründlich untersucht hat, wissen wir ein bisschen mehr. Im Augenblick versuchen wir lediglich herauszufinden, wann genau er starb und wer die letzte Person war, die ihn lebend gesehen hat.«
    »Das muss Gladys gewesen sein, oder?«, sagte Mair Hopkins.
    »Ich habe sie aus dem Haus kommen sehen, als ich Kartoffeln geschält habe. Sie hat beinahe ihren Bus verpasst.«
    »Was hat Gladys denn so spät dort gemacht?«, fragte eine der anderen Frauen.
    Mair Hopkins zuckte die Schultern. »Keine Ahnung. Normalerweise geht sie um vier, aber gestern Abend war es nach sechs.«
    Sergeant Watkins erschien vor dem Haus. »Sie arbeiten noch immer da drin. Ich glaube nicht, dass die so schnell fertig werden. Warum gehen wir nicht zu Mrs. Llewellyn und reden mit ihr?«
    Evan begleitete ihn die Straße hinauf, weg von den Grüppchen eifrig schnatternder Dorfbewohner.
    »Irgendwelche eindeutigen Beweise bisher?«, fragte Evan.
    Watkins schaute zurück, um sicherzugehen, dass sie weit genug von möglichen Lauschern entfernt waren. »Eine Sache ist ganz interessant. Es gibt keinerlei Fingerabdrücke auf dem Zierknopf des Kamingitters. Er wurde abgewischt, und dann hat der Mörder mit etwas wie einem Taschentuch Blut und Haare darauf verteilt.«
    »Entweder war alles gut geplant, oder wir haben es mit einem Mörder zu tun, der schnelle Entscheidungen trifft«, sagte Evan.
    »Oder einer Mörderin.«
    »Sie denken, eine Frau hätte stark genug sein können, Ifor zu töten?«, fragte Evan. »Er war ein ziemlicher Brocken. Einmal hat er geprahlt, wenn seine Frau ihn boxt, sei das, als würde eine Fliege auf ihm landen.«
    »Seine Frau hat ihn geschlagen?« Jetzt war Watkins wirklich interessiert.
    »Und Teller nach ihm geworfen. Aber er hat das eher komisch gefunden.«
    »Jetzt ist es nicht mehr komisch«, sagte Watkins. »Ich bin gespannt auf unser Gespräch mit Mrs.
    Llewellyn. Ihr schwaches und hilfloses Getue von gestern Abend passt nicht zu einer Frau, die ihren Mann schlägt und mit Tellern bewirft. Glauben Sie, er hat sie geschlagen?«
    »Dafür habe ich keinerlei Beweise, aber sie lebte sehr zurückgezogen, seit sie hier ist. Wir haben sie selten gesehen, und Gladys sagte, sie sei oft im Bett geblieben. Ich darf nicht vergessen, Gladys zu fragen, ob sie jemals Anzeichen dafür gesehen hat, dass Mrs. Llewellyn geschlagen wurde.«
    »Das würde uns immerhin ein gutes Motiv liefern«, sagte Watkins nachdenklich. »Misshandelte Ehefrau schlägt zu und tötet ihn. Hatte ich schon.«

12. KAPITEL
    »Sieht aus wie ein protziges Mausoleum«, murmelte Watkins, als sie das Foyer des Everest Inn betraten. Es war mit Sitzgruppen aus Leder ausgestattet, der Fußboden bestand aus poliertem Schiefer, und eine der Wände wurde fast vollständig von einem deckenhohen offenen Kamin aus Natursteinen eingenommen. Zu dieser Jahreszeit brannte kein Feuer, und bis auf

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