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Tod eines Tenors

Tod eines Tenors

Titel: Tod eines Tenors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhys Bowen
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abgesehen davon, dass es zu schmerzhaft für mich ist, noch länger hier zu bleiben.«
    »Ich verstehe, Madam«, sagte Sergeant Watkins. »Vielen Dank für Ihre Unterstützung. Wir haben doch Ihre Telefonnummer? Eventuell rufen wir Sie noch einmal an.«

    »Hoffentlich nicht, um mir mitzuteilen, dass noch weitere wertvolle Kunstwerke in Schränke gefeuert wurden«, fauchte sie. Dann trat sie mit großartiger Geste ab.
    »Au weia«, bemerkte Justin und grinste seine Mutter an. »Bei der bist du aber ins Fettnäpfchen getreten.« »Nun, das war eine Sache, in der ich einmal vollkommen mit Ifor übereinstimmte. Das Ding ist wirklich grässlich«, sagte Mrs. Llewellyn. Dann riss sie die Augen auf, nachdem sie die Figur noch einmal betrachtet hatte. »Warum haben Sie sich so dafür interessiert, Sergeant? Sie meinen doch nicht... wollen Sie andeuten, dass mein Mann eventuell damit... erschlagen wurde?«
    »Wir können derzeit keine Möglichkeit ausschließen.«
    »Lassen Sie den Ärmsten doch in Frieden ruhen, Sergeant«, sagte sie. »Warum versuchen Sie, die Sache geheimnisvoller zu machen, als sie ist?«
    »Das tue ich nicht, Madam, ich versuche nur, die Wahrheit zu finden«, antwortete Watkins. »Können wir uns irgendwo ungestört unterhalten?«
    »Ich glaube, das Arbeitszimmer des Pfarrers liegt direkt gegenüber«, sagte Evan. Er brachte sie in einen düsteren Raum voller Bücher. Watkins nahm den Schreibtischstuhl und bot den Llewellyns die beiden Ledersessel an. Evan blieb an der Tür stehen. Jetzt lächelte Mrs. Llewellyn nicht mehr.
    »Gut, fangen Sie an«, sagte Justin.
    Er war nervös, stellte Evan fest, saß auf der Sesselkante und zupfte am Stoff seiner Hose herum.
    Watkins räusperte sich. »Sie sind also erst heute Morgen in England angekommen, Sir, ist das korrekt?«
    »Ja, das ist richtig. Ich landete um halb elf mit der Neunuhrmaschine aus Mailand. Irgendwo habe ich mein Ticket und meine Bordkarte ...« Er begann, in seiner Jackentasche zu kramen.
    »Das ist im Moment nicht nötig«, sagte Watkins. »Waren Sie in Mailand, als Sie die Nachricht bekamen?«
    »In Bellagio. Wir haben ein Ferienhaus am Comer See, dort war ich.«
    »Waren Sie alleine im Haus?«
    »Von den Dienstboten abgesehen, ja.«
    »Sie haben, glaube ich, eine Schwester. War sie ebenfalls dort?«, fragte Watkins weiter.
    »Meine Schwester ist eine Karrierefrau«, sagte Justin mit leichtem Spott. »Sie ist in Mailand sehr beschäftigt. Ab und zu taucht sie am See auf, aber ich habe sie länger nicht gesehen.«
    »Wann waren Sie zum letzten Mal in England, Mr. Llewellyn?«
    Justin drehte sich um und starrte ihn an, als hätte er seine Anwesenheit völlig vergessen gehabt. »In England? Mann, das muss jetzt schon eine ganze Weile her sein. Vergangenes Frühjahr vielleicht? Ich hab's vergessen. Kannst du dich erinnern, Mutter?«
    »Ich glaube, du bist rübergekommen, als dein Vater im März den Galaauftritt in Covent Garden hatte«, sagte Mrs. Llewellyn gelassen. Sie sah ihren Sohn unverwandt an.
    »Ach, stimmt.« Der junge Mann klang erleichtert. »Natürlich, jetzt erinnere ich mich.«
    »Und zwischenzeitlich waren Sie nicht mehr hier?«, fragte Evan. Er bemerkte Watkins' fragenden Blick.
    »Nicht, dass ich mich erinnern könnte«, antwortete Justin.
    »Sie waren also noch nie hier?«
    »Guter Gott, nein. Was sollte ich in so einem Kaff? Noch dazu, wo mein Vater hier war. Ich habe mich lieber fern gehalten, glauben Sie mir.«
    »Sie können uns sicherlich genau sagen, was Sie in dieser Woche alles gemacht haben, Sir«, sagte Watkins und zwang Justin dazu, sich wieder ihm zuzuwenden.
    »In dieser Woche? Glauben Sie, dass ich ihn per Fernsteuerung von Mailand aus ermordet habe?«
    Er lachte trocken, schwieg, und sagte dann: »Darauf wollen Sie doch hinaus, oder? Das ist doch der Grund für all Ihre Fragen - Sie glauben überhaupt nicht, dass es ein Unfall war.«
    »Nein, Sir«, sagte Watkins. »Wir haben Anlass zu vermuten, dass es kein Unfall war.«
    »Dann schlage ich vor, dass Sie damit beginnen, sich anderweitig umzusehen«, sagte Justin. »Es gab viele Menschen auf dieser Welt, die meinem Vater den Tod gewünscht haben, aber meine Mutter und ich gehören nicht dazu. Es gab Zeiten, da hat er uns genervt, aber wir hatten viele Gründe, uns zu wünschen, dass er lebt... in meinem Fall beispielsweise ein sehr großzügiger Zuschuss.«
    »Sie müssen müde sein nach Ihrem Flug«, sagte Sergeant Watkins. »Wenn Sie noch so freundlich wären,

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