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Tod Im Anflug

Titel: Tod Im Anflug Kostenlos Bücher Online Lesen
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den Wohnwagen mit uns zu verlassen, Frau Breetz. Gleich wird die Spurensicherung hier sein und sich den Wohnwagen einmal etwas näher anschauen. Bis die Kollegen fertig sind, können Sie gerne bei uns oder im Restaurant warten.«
    »Die Spurensicherung? Bei mir? Alex wurde doch im Container …« Luzie verstand nicht.
    »Reine Routine. Wir ermitteln in alle Richtungen. Möglicherweise finden wir hier Hinweise, Unterlagen oder Sonstiges, was uns auf die Spur des Täters bringt. Wenn Sie nichts mit dem Tod Ihres Mannes zu tun haben, ist dies allenfalls eine kleine Unannehmlichkeit. Bitte haben Sie Verständnis für diese Maßnahme.«
    Die Kommissare schickten sich an zu gehen, und Tom watschelte rasch, so leise er konnte, aus dem Vorzelt. Schnell ein paar Schritte über den Rasen, dann war er verschwunden.

11
    »Tut das gut«, brummte Kriminalhauptkommissar Konrad Reiners. Mit einer duftenden Tasse Kaffee in der Hand setzte er sich neben seinen Partner auf eine Bank vor dem Gebäude des Hafenmeisters. Ein allseits beliebter Platz mit schöner Aussicht. Reiners beobachtete ein prächtiges Segelboot beim Verlassen des Hafens, Fock- und Großsegel waren bereits gehisst. Während der Kapitän das Ruder auf Kurs hielt, sammelte seine Frau an Deck die Fender ein und steckte sie in ihre Körbe. Mit nur wenig Wind machte der Segler Fahrt.
    Einen noch schöneren Blick hatte der Hafenmeister vom Obergeschoss des zweistöckigen Gebäudes aus. Zur einen Seite über die kleine Bucht mit Hafen, Bunkerstation und Restaurant, und zur anderen Seite mit Blick auf Campingplatz, Kiosk und Waschräume. Von dort oben entging ihm nichts. Zwei leerstehende Räume im Untergeschoss waren ab sofort zur provisorischen Dienststelle der Kommissare eingerichtet worden. Das war einfacher, als alle Camper und Bootseigner aufs Revier in die nächste Kreisstadt zu bestellen.
    »Fast wie Urlaub, was Konrad?« Peter Hump saß mit lang ausgestreckten Beinen auf der Bank und ließ seinen Blick schweifen. Es war früher Nachmittag, der Himmel nur leicht bewölkt und endlich hatten sie Zeit für eine kleine Pause, die erste an diesem Tag.
    Nicht nur die Ermittler erfreuten sich an dem warmen Frühlingstag. Etliche Enten sonnten sich schläfrig am Ufer. Eine einzelne Nilgans zupfte unweit der Bänke an kurzen Grashalmen. Nachdem Luzie am Morgen verhört worden war, hatte Tom zunächst in einigem Abstand auf die Leute von der Spurensicherung gewartet, doch niemand war gekommen. Also hatte er sich auf die Suche nach Amulets ominösem Raben namens Riffler gemacht und andere Vögel befragt, ob sie ihm in dieser Angelegenheit weiterhelfen könnten. Doch niemand wusste etwas Konkretes über diesen geheimnisvollen Vogel zu erzählen, es gab lediglich Gerüchte und unheimliche Mutmaßungen, die Toms Furcht vor dem Riffler nur noch steigerten. Bereits gestern Nacht hatte er einen Albtraum deswegen gehabt. Nicht nur ein Reiher und eine Katze waren vergiftet worden, sondern auch ein Mensch. Kam da eigentlich noch ein Vogel als Täter in Betracht? Um die Mittagszeit herum wollte Tom noch einmal sehen, was sich auf dem Campingplatz tat, und hatte Rio gebeten, ebenfalls Nachforschungen nach dem Riffler anzustellen. Immerhin hatte Rio in punkto Ermittlungsarbeit schnell dazugelernt – wenn er nicht gerade trocknete, konnte man auf ihn zählen.
    »Und, wie weit bist du?«, fragte Reiners und rollte die Ärmel seines Hemdes hoch, das seinen Bauch stramm umspannte. Die Sonne wärmte ganz ordentlich. Mit Appetit biss er in ein üppig belegtes Baguette, das er am Kiosk gekauft hatte. Langsam kam Tom näher.
    »Von den vierundvierzig Wohnwagen sind die meisten besetzt, schließlich sind noch Ferien. Aber es sind nicht nur viele Familien mit Kindern hier, sondern auch noch Rentner und Wochenendurlauber.« Hump angelte einen Block aus seiner Hemdtasche und blätterte darin. »Du glaubst gar nicht, wie mitteilsam manche Menschen sein können. Man merkt, dass sie Urlaub und viel Zeit haben, um ihre Nachbarschaft genau zu beobachten. Knatsch und Tratsch, wohin ich auch gekommen bin. Der reinste Hühnerstall.«
    Tom nickte. Da hatte der junge Kommissar vollkommen recht. Die Flügellosen hier unterschieden sich in dieser Hinsicht kaum von seinen Artgenossen, die auf dem Land lebten. Auch die hatten sich gegenseitig ständig im Blick und ihrem Gegacker war keine Ente gewachsen. Und das wollte schon etwas heißen.
    »Peter, nur das Wichtigste. Bitte.« Wieder biss Reiners in sein

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