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Tod Im Anflug

Titel: Tod Im Anflug Kostenlos Bücher Online Lesen
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steckte Tom seine Nase durch die Türe. Von Gift war nicht ein Olf zu riechen.
    »Du verdammtes Viech. Erst trampelst du durch mögliche Spuren und jetzt machst du mit deinem Geflatter auch noch andere Hinweise zunichte! Hau ab und verschwinde endlich!«
    Der Spurensicherer hatte ihn offenbar im Auge behalten und verscheuchte ihn nun mit einem wild entschlossenen Blick, der mehr sagte als tausend Worte. Also machte Tom kehrt und floh hinter die Absperrung in Richtung der Kommissare, bevor der Ermittler die stumme Drohung in seinen Augen wahr werden ließ. Die beiden Kommissare standen derweil immer noch mit dem Leiter der Durchsuchung zusammen und besprachen sich.
    »Hier haben nur Kriminalisten und Forensiker Zutritt. Könnt ihr da nicht mal mit aufpassen?!«, rief der verärgerte Spurensucher den Ermittlern zu. Doch Reiners winkte ab.
    »Außer dem Chip habt ihr also bisher noch nichts gefunden, Alfred?«, fragte er und hielt ein kleines Tütchen mit einem blauen Plastikteil zwischen zwei Fingern.
    »Wir sind ja noch nicht fertig. Wir lassen es euch wissen, wenn wir was Neues haben.«
    »Gib den Chip doch bitte schon ins Labor, ich will wissen, was da drauf ist. Wenn der Breetz so einen Chip unter eine Schublade klebt, muss er wichtig sein.«
    »Klar, machen wir. Das Labor kann euch anrufen, sobald sie damit fertig sind.«
    Die Kommissare verabschiedeten sich und machten sich auf den Weg zurück zum Büro. Tom juckte es in den Federspitzen, seine Ermittlungen sofort wieder aufzunehmen. Doch der weiß gekleidete Spurensucher beobachtete ihn noch immer.
    Da muss ich wohl noch mal wiederkommen
, dachte Tom und beschloss, sich jetzt erst einmal auf die Suche nach etwas Essbarem zu machen. Ermittlungsarbeit machte hungrig.

12
    Dass kriminalistische Arbeit solchen Hunger verursachen könnte, hatte Tom nicht gewusst. Er konnte sich nicht erinnern, Gil Grissom jemals etwas essen gesehen zu haben, und auch
Magnum
genehmigte sich nur in Ausnahmefällen mal ein Fläschchen Bier.
    Wo nehmen die nur die Kraft her?
, fragte sich Tom, nachdem er Luzies Wohnwagen den Rücken zugekehrt hatte. Eigentlich hätte er sich jetzt sofort wieder auf die Suche nach dem Riffler machen und Rio fragen müssen, ob der etwas über den Raben herausgefunden hatte, aber er war einfach zu hungrig. Also steuerte er auf den ersten Caravan zu, aus dem Kinderlachen zu hören war. Tom schätzte Kinder. Sie wussten, wie man Gänse glücklich macht. Und Kinder bestimmten jetzt seinen Weg durch die Ferienkolonie. Im Zick-Zack-Kurs watschelte er über kurz gemähte Rasenflächen und sauber gekehrte Wege, an Rollern, Kettcars und Spielzeug vorbei, von einer fütternden Hand zur nächsten. Manche Eltern hatten sogar eigens Tütchen für die Kinder bereitgestellt, gefüllt mit Leckereien für Gänse und Enten.
    Hier lebt man wahrlich wie im Paradies,
dachte er wohlig,
besonders jetzt, da Tiger nicht mehr da ist.
    Das erste unbändige Hungergefühl hatte mittlerweile ein wenig nachgelassen, und Tom beobachtete das bunte Treiben um sich herum. Dabei entdeckte er in einiger Entfernung Ede und Karl-Heinz vor Bernd Stegners mobilem Heim. Freudig steuerte er auf sie zu. Bisher war er noch nie Gast bei Bernd gewesen, da der weder mit Brot lockte noch viel Fernsehen schaute. Lediglich seine üppige Blumenwiese, die einzige ungemähte, wilde Wiese auf dem ganzen Campingplatz, hätte Tom interessieren können – aber nur bei Stromausfall und Toastbrot-Flaute.
    Sein Blick fiel wieder auf die drei Männer. Bernd und Karl-Heinz unterhielten sich, während Ede Werkzeuge und Materialien von der bunt blühenden Wildwiese sammelte und in zwei Eimern zusammentrug.
    Stimmt ja
, dachte Tom.
Ede wartet heute Bernds Heizung.
    Gut gelaunt watschelte er auf die Flügellosen zu, die gerade den Wohnwagen überprüften, und noch einen letzten Blick in den Gasflaschenkasten auf der Deichsel und unter den Wagen warfen. Gleich darauf verabschiedeten sich Ede und Karl-Heinz von Bernd und machten sich auf den Heimweg, ohne ihn zu bemerken. Enttäuscht, dass er Ede verpasst hatte, beschloss Tom, den beiden Handwerkern zu folgen. Nach getaner Arbeit, das hatte er schon vor langer Zeit herausgefunden, wurde bei den Flügellosen meist ausgiebig gefuttert. Bernd räumte indes auf. Das Handy am Ohr, räumte er mit der freien Hand den noch gedeckten Camping-Mittagstisch ab. Zum Schluss entsorgte er restliche Brotkrumen auf seiner Wiese und verzog sich dann ins Innere des Wohnwagens.
    Gab es denn

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