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Tod im Beginenhaus

Tod im Beginenhaus

Titel: Tod im Beginenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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nickte.
    «Ja, aber meistens gehe ich in den Krankensaal …O Gott!» Sie schlug die Hand vor den Mund. «Glaubt Ihr etwa, ich hätte etwas mit den Todesfällen zu tun?» Ihr Entsetzen schien ihn vollkommen unberührt zu lassen.
    «Dann seid Ihr also auch zu dem Schluss gekommen, dass es bei dieser rätselhaften Seuche nicht mit rechten Dingen zugeht? So können wir ja offen miteinander reden.»
    Nun verstand sie gar nichts mehr.
    «Was wollt Ihr von mir?», fragte sie geradeheraus, bevor sie der letzte Rest ihres Mutes verließ. Der Ratsherr lächelte kalt.
    «Ihr steckt Eure Nase in die Angelegenheiten des Beginenhofs, habt die Grande Dame besucht und im Rat herumgeschnüffelt, just an dem Tag, als die Verbannung von Staves aus dem Eidbuch der Stadt gelöscht wurde. Wer hat Euch dazu angestiftet?»
    «Mich angest … Niemand hat mich angestiftet!»
    «War es Hilger Quattermart?»
    «Den kenne ich gar nicht.» Sie hob hilflos die Hände. «Also, natürlich kenne ich ihn, aber eben nicht persönlich. Ich habe nicht …»
    «Lufard von Schiederich?»
    «Nein!»
    «Also?»
    «Niemand hat mich angestiftet. Ich wollte nur herausfinden …» Sie holte tief Luft. «Irgendjemand hat den alten Balthasar, Reinhild und Irmingards Neffen vergiftet. Ich bin mir fast sicher, weil die Anzeichen eigentlich nur auf Vergiftung schließen lassen.» Reese warf Beichgard einen kurzen Blick zu, dann nickte er in Adelinas Richtung.
    «Weiter.»
    Allmählich fühlte sie sich etwas sicherer. Schließlichhatte sie sich nichts vorzuwerfen. Also fuhr sie fort: «Ich habe mit der Grande Dame gesprochen, weil ich ihr doch von meinem Verdacht berichten musste. Sie hat das Hospital aufgebaut und kämpft seit Jahren um seinen Erhalt. Diese drei Toten haben dem Stadtrat einen guten Grund geliefert, das Hospital zu schließen, denn offiziell hieß es, eine gefährliche Krankheit sei ausgebrochen.»
    «Das stimmt ja auch», mischte sich Beichgard ein. «Die Vorsteherin des Hospitals hat bekannt gegeben, dass es sich eindeutig um Antoniusfeuer handelt.»
    «Also wird das Hospital tatsächlich geschlossen?» Sie blickte Reese an, der nickte.
    «Mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit noch in diesem Monat.»
    «Dann hat der Rat erreicht, was er wollte.»
    Reese schnaubte empört und ließ sich auf einen der gepolsterten Stühle beim Fenster sinken.
    «Das heißt also, Ihr verdächtigt den Stadtrat, schuld am Ausbruch der Krankheit zu sein, verstehe ich das richtig?»
    Adelina hob verwirrt die Schultern. Plötzlich lächelte Reese wieder, was sie noch mehr verwirrte. Er spielte ein Spiel mit ihr, und sie hatte die Orientierung verloren.
    «Setzt Euch.» Er wies auf einen weiteren Stuhl, und sie ließ sich vorsichtig auf der Kante nieder. «Da wir uns nun gebührend gegenseitig verdächtigt haben, solltet Ihr endlich mit der Wahrheit herausrücken.»
    «Ich habe die Wahrheit gesagt!», protestierte sie schwach. Reese lächelte noch immer, doch seine Augen verengten sich.
    «Na gut, dann fangen wir es anders an. Ihr wart mit meiner seligen Gattin befreundet.»
    Adelina nickte.
    «Dann wisst Ihr auch, dass sie mit Hilger Quattermart verwandt war.»
    Nun klappte Adelina die Kinnlade herunter. Verdutzt starrte sie den Ratsherrn an.
    «Sie war seine Base zweiten Grades», fuhr er fort und blickte sie erwartungsvoll an, doch Adelina fehlten vor Überraschung noch immer die Worte. Ludolf Beichgard gab ein vergnügtes Glucksen von sich.
    «Georg, ich glaube, du hast dir da etwas eingebildet. Unsere Adelina hier hat offensichtlich keine Ahnung, wovon du redest.»
    «Oder sie kann sich hervorragend verstellen», murmelte Reese, doch Beichgard schüttelte den Kopf.
    «Ich kenne sie schon etwas länger. Sie ist bestimmt keine Schauspielerin. Dazu ist sie zu einfältig.» Adelina kniff empört die Lippen zusammen, enthielt sich aber vorsichtshalber jeden Kommentars. Reese legte den Kopf auf die Seite und musterte sie.
    «Ist das wahr? Seid Ihr zu einfältig?» Er lehnte sich zurück. «Ich glaube nicht.»
    «Stell sie doch auf die Probe», grinste Beichgard, der noch immer unerhört gut gelaunt schien. Dann wandte er sich selbst wieder an Adelina. «Was würdet Ihr antworten, wenn ich Euch nach den Freunden fragte?»
    «Wessen Freunde?» Verständnislos sah sie zwischen den beiden Männern hin und her. Das alles würde kein gutes Ende nehmen. Sie war vollkommen verwirrt.
    «Da hast du’s! Keinen blassen Schimmer.» Triumphierend schlug Beichgard mit der flachen Hand auf

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