Tod im Frühling
ihnen an .
Der Capitano griff den l etzten Satz des Staatsanwalts auf und wandte sich zunächst an den Genera l konsul .
» Vielleic h t könnten Sie Mr. Maxwell sagen, daß Sie ihm m eine Fragen übersetzen und daß er m ir direkt auf Englisch antworten kann. Auf diese Weise vergeuden wir weniger Zeit. Ich würde gerne Folgendes wissen: Wie sehen die Fa m ilien v erhältnisse aus, wo und wie leben sie, was für eine Beziehung hat er zu se i ner Tochter, und hatte sie irgendwelche Proble m e ? «
Maxwell ha t te eine ziemlich hohe und weiche Stim m e, aber trotzdem sprach er m it der Autorität eines Mannes, der gewohnt ist, seinen Willen durchzusetzen .
»Ich habe eine Reihe von Häusern in verschiedenen Teilen der Vereinigten Staaten. Wir wohnen m al hier m al dort, je nach Jahreszeit und je nachdem, wo wir grade sein m öchten . «
» Hande l t es sich bei diesen Grundstücken um geschäftliche Investitionen? Oder brauchen Sie diese vielen Häuser, weil Sie in verschiedenen Teilen des Landes arbe i ten ? «
Der Generalkonsul übersetzte. Maxwell wich dem ersten Teil der Frage aus. » Sie befi n den sich nicht dort, wo ich geschäftlich zu tun habe. Sie sind wirklich nichts Extravagantes, verstehen Sie m ich nic h t falsch. Einige davon, wie zum Beispiel die Farm in Connecticut, sind ganz klein. Wenn m ir ein Grundstück oder Haus gefällt, kauf ich es. Man könnte es als m ein Hobby bezeichnen. Wenn wir grade nicht d rin wohnen, überlassen w i r die Häuser gerne Freunden von uns. «
» Aber verkaufen tun Sie sie nich t ? «
»War u m nich t ? Wenn m ir grade m al wie d er nach einer Abwechslung ist. Ich sehe aber nicht, was das m it m einer Toc h ter zu tun hat . «
»Eine Freundin Ihrer T ochter gab uns zu verstehen, daß Sie in Michigan wohnen. «
» Debbie ist dort geboren, und wir haben im m er n och ein Haus dort, aber nicht m ehr das, in dem sie aufwuchs. Das hab ich verkauft, als ich wieder geheiratet habe . «
»Ist Ihre erste Frau verstorben ? «
»Wir sind geschieden. Sie hat etwa zur gleichen Zeit wieder geheiratet wie ich. Sie hat einen Bankier aus Charleston, Virgin i a, geheiratet, und dort wohnen sie jetzt auch. «
»Wie alt war Ihre Tochter, als Sie sich scheiden ließen ? «
» S ie wird so um die fünfzehn gewesen sein. «
» Hält sie noch Verbindung zu ihrer Mutter ? «
» Keine sehr enge. Anfangs haben sie sich noch geschrieben, aber dann bekam m e ine Exfrau ein Kind. Sie wissen ja wie das so ist … «
»Ihre geschiedene Frau ist etwas jünger als Sie ? «
» Acht Jahre . «
» Halten Sie es für m öglich, daß Ihre Tochter sehr unglücklich is t ? «
»Ich bin ganz sicher, daß sie ' s nicht ist . «
» Die Scheidung hat sie nicht mitgenom m en ? «
» Darüber ist sie längst hinweg. Sie ist fast zwanzig. «
»Ist es nach einer Sche i dung denn nicht üblicherweise so, daß das Kind bei der Mutter b l eib t ? «
» Jean hat mich ohne Vorwarnung verlassen. Als ich von einer Geschäftsre i se wiederka m , war sie weg. «
» Und hat Ihre Tochter alleingelassen? «
» Debbie war in einem Internat . «
» Und in den Ferien ? «
» D a m a ls hatte sie m e h rere Häuser zur Auswahl, wo sie hingehen konnte . «
» Aber kein Zuhause ? «
»Wie bitte ? «
» Haben Sie die Ferien m i t ihr zusammen verbrach t ? «
»Ich hab ein bißchen Ze i t m it ihr verbracht, selbstverständlich. Was bezwecken Sie eigentlich m it d i esen Fragen? Ich hab den Eindruck, S i e verschwenden hier eine Menge Zeit. «
»Es tut m ir leid, wenn m eine Fragen Sie beunruhigen. Ich versuche herauszubeko mm en, in was für einer Ge m ütsverfassung sich Ihre Tochter in den letzten sechs Monaten befunden hat. Sie leben nicht in diesem Land, und Sie sind hier auch nicht geschäftlich tätig. Der Lebensstil Ihrer Tochter ist nicht so extravagant, daß es auffällt, daß sie m ehr Geld hat als gewöhnliche Studenten. Wer immer es auch war, der eine Entführung Ihrer Tochter für lohnenswert gehalten hat, m uß die entscheidende Infor m ati o n direkt von Ihrer Tochter bekom m en haben. «
»Wie kä m e Debbie dazu, sich m it Kri m inellen abzugeben ? «
» Genau das würde ich gerne wissen. Hat sie j e m als Drogen genom m en? «
» Nie und nim m er ! «
Maxwells Gesicht war dunkler geworden, und seine Frau sah ihn besorgt an, als wollte sie sich einschalten. Sie mur m elte sog a r, fast unhörbar: » Meinst du nicht … «
Aber ihr Mann fiel ihr ins Wort .
» Ich rede hier, Dorothy.
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