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Tod im Frühling

Tod im Frühling

Titel: Tod im Frühling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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sogar schon m al zu einem laut s tarken Streit zwischen den beiden gekom m en sein, m i tten auf der Piazza . «
    » Aber Pratesi hat Ihnen nie Pläne vorgelegt ? «
    » Nein. Aber trotzde m , ich bin sicher, daß es ihm e r nst ist. Falls die Fa m ilie tatsächlich zurückko m mt, wird er toben. Zum einen grenzt sein Land an ihres an, und was noch wichtiger ist: Das ist für ihn die einzige Möglichkeit, hier in dieser Gegend zu expandieren, wenn er auch noch neue Gebäude bauen will . «
    » Hätten Sie ihm eine Pla n ungserlaubn i s erteilt ? «
    »Ich glaube schon. Er i st zwar ein zie m lich widerlicher Bursche, aber er ist der größte Arbeitgeber hier in der Gegend. Wo so viele Leute ihr Land aufgeben, m uß es irgendwas geben, was das Dorf zusam m enhält. Die Mehrheit der Leute geht ohnehin schon in Florenz arbeiten. Er hätte die Geneh m igung best i mmt bekom m en . «
    » Hat er viel m i t dem Wildhüter von der Villa zu tun ? «
    »Ich ver m ute stark, daß der Wildhüter für ihn so nebenbei illegal schlachtet, und sie fahren oft abends zusam m en nach Florenz, zum Spielen, glaube ich . «
    » Mehr brauchen wir nicht zu wissen. «
    Um Viertel nach elf verabschiedeten sie sich draußen auf der Piazza m it e inem Händedruck vom Architekten. Abgesehen von den Laternen, in deren Schein das Laub der Bäu m e gel b lich schim m erte, waren nur noch die großen Fenster des Ko mm unistischen Klubs erleuchtet, der auf beiden Stockwerken geram m elt voll war und dessen Disco auf Hochtouren lief .
    Nachdem er einmal lo s gelegt hatte, holte der Brigadiere erst nach einer halben Stunde wieder Luft .
    » Aber ich w erde ihn schon noch dabei erwischen«, schloß er und hob die Hand drohend zum Fenster hin. » Und das hab ich ihm auch gesagt ! «
    Der Capitano m ußte ihn unterbrechen: » Wußten Sie, daß er m it dem Hausmeister von der Villa zu tun ha t ? Das heißt daß sie wahrscheinl i ch beide in dieser Sache drinstecken, und wenn Scanos Junge es riskiert hat, zur Villa zu gehen, m uß da irgendwas gehörig schiefgelaufen sein. Mag sein, daß dies keine Profiarbeit ist, aber Scanos Junge ist auch nicht grade ein bluti g er Anfänger. Der Tod von Piladus Sohn hat sie wahrscheinlich aus dem Konzept gebracht. Da fehlt noch ein Glied in der Kette, aber ich glaube, das finden wir in Florenz, nicht hier oben. Jedenfalls können wir nicht länger warten. Fa l ls irgendwas schiefgelaufen ist, m üssen wir sehen, daß wir das Mädchen rausholen, solange es noch lebt, falls es noch lebt. Falls Maxwell das Lösegeld zahlt, besteht, glaube ich, nicht viel Hoffnung. Im Moment ist er unter Kontrolle, aber ich will ihm keine Zeit lassen, eigen m äc h tig irgendwas zu unterneh m en . «
    Er sagte dies, ohne den Staatsanwalt anzublicken, obwohl er seine Reaktion gerne gesehen hätte .
    » Aber wir können da nicht nachtsüber raufgehen ! « klagte der Brigadiere. »Das gäbe e i n Fiasko! Sie wissen doch, die schlafen m i t offenen Augen und einem Gewehr unter dem Kopfkissen – ganz abgesehen davon, daß im m er noch Lam m un g szeit ist und die m eisten von ihnen die ganze Nacht wach sein werden! Ich will nicht, daß m an im Dunkeln auf m eine Jungs schießt, und Ihre kennen das Gelände nicht . «
    » Die Aktion werden wir tagsüber durchführe n « , sagte der Capitano. »Und ich brauche nur Sie dabei und die Haftbefehle. Die Jungs von der Hubschrauberstaffel küm m ern sich um alles übrige. Sie wissen genauso gut wie ich, daß Rudolfo als einziger der Beteiligten ein Haus da oben hat. Das Mädchen kann nirgendwo anders sein. «
    » Der a r m e Rudolfo « , s agte der Staatsanwalt, indem er die andern beiden neugierig beobachtete. » Was s ie i h m wohl versprochen haben ? «
    »Wahrscheinlich sehr weni g « , sagte der Capitano ärgerlich, »und er hätte noch nicht ein m al das gekriegt, aber er sollte seine Weiderechte verlieren, und für ihn hieß das, daß er alles verlieren würde. «
    »Er verliert so oder so « , sagte der Brigad i ere. » Dieser Du mm kopf! Und grade als er anfing, Boden unter die Füße zu bekom m en. Manch m al weiß ich wirklich nicht, ob ich nicht lieber… Ich weiß nicht. Ich glaube, ich m uß mal nach m einer Motorradstreife sehen. «
    Im Taxi, das den ganzen Abend auf der Piazza auf sie gewartet hatte, warf der Capitano einen Seitenblick auf den glim m e n den Punkt neben sich und sag t e höflich: » I ch hoffe, ich habe Sie heute abend nicht von etwas Wichtigerem abgehalten . «
    »

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