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Tod im Frühling

Tod im Frühling

Titel: Tod im Frühling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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Reise nach Norwegen, die sie zusammen unterneh m en würden. Sie schien es kaum zu m erken, wenn er ihr beim Reden ü b ers Haar str i ch, aber wenn er sich bewegte, sagte sie schnell: » Geh nicht weg « , und legte seine Hand wieder auf ihre Stirn. Dann fühlte er sich voll Zärtlichkeit .
    Sie starrte wieder auf das Podiu m . Das altertü m li c he Italienisch des Liedes würde sie nicht verstehen, und er zog einen Bleistift aus der Tasche, um für sie eine Übersetzung auf das Progra mm heft zu kritzeln .
    »Wenn Du mich liebst, wenn Du a t mest Nur für mich, süßer Hirtenknabe… «
    Er fand zwar, daß der Witz bei der Übersetzung verlorenging, aber er schrieb trotzdem weiter. Er wünschte sich verzweifelt, daß sie Italienisch lernen würde. Wie konnte er auf Englisch m it ihr schlafen? E r m ußte ihren Arm berühren, da m it sie auf das Progra mm heft sah .
    »Aber wenn Du denkst, daß ich Dich wieder l ieben muß… «
    Ihr Blick schweifte u m her, das wußte er, aber er schrieb den Vers zu Ende .
    »…kleiner Hirte, Dann b i st Du leicht zu narren. «
    Sie hatte einen Blick auf die ersten Z eilen geworfen, aber sie l as nicht weiter. Er folgte i hrem Blick zu den Seitenwänden des Rau m es, wo riesige Wandteppiche hingen, auf denen eine üppig bewaldete und von Bächen durchzogene Landschaft abgebildet war, in der sich N y m phen und Hirten tummelten. Die Grün- und Goldtöne waren zu einem m atten Schwarz verblichen und abgedunkelt, das neben so vielen fr i schen Blu m en u m so trüber wirkte. Das Lied war fast vorüber .
    »Se tu m'ami, se tu sospiri Sol per me, gentil pastor… «
    Er handelte, sowie er die ersten Schweißperlen auf ihrem fahlen Gesicht sah, und dann war es schon fast zu spät .
    »Bring mich raus. «
    Die Leute k l atschten gerade, während er m it ihr zwischen den Stuhlreihen hindurchsto l perte, hinaus in den Garten, wo sie sich haltsuchend an den Stamm eines Kirschbau m s klam m erte. Dann krüm m te sie sich über se i nen Ar m en und übergab sich vor einem gepflegten Beet mit Osterglocken .
    Unten im H of liefen Männer m it Käppis u m her. Ihre Stim m e n und Schritte hallten durch das ganze Gebäude. Sie waren ab m arschbereit. Im Bü r o des Capi t ano ließ der Staatsanwalt seinen Aktenkoffer zuschnappen, und sein Assistent überreichte ihm die Haftbefehle für Rudolfo, Scanos Sohn und den Wildhüter .
    » Und die a n dern beiden?« fragte der Staatsanwalt .
    » Pratesi laß ich vorführen, aber noch nicht verhaften. Ich glaube, wir werden keine großen Schwierigkeiten m i t i h m haben, wenn er ers tm al den andern gegenübergestellt wird. Er wird sie natürlich nicht kennen, bis auf den Auskundschaf t er, und sie i hn auch nicht, aber es wird seine Wirkung trotzdem n icht verfehlen. Und De m ontis, der viel gesch m ähte Schwager – den habe ich leider bis jetzt noch nicht erwischen können. Der Mann, der ihn überwacht, i st ihm be i m ersten Mal so dicht wie m öglich bis zum Berg gefolgt Aber weiter konnte er nicht, ohne gesehen zu werden – das gleiche Proble m , das wir gestern m it Scanos Jungen hatten. Jetzt wartet er weiter oben an verschiedenen Stellen auf ihn. Wenn er erst m al den r ichtigen Weg erwischt hat, m üßte er De m ontis zu der Stelle folgen können, wo er die Lebens m ittel deponiert. Und dann m üßte er auch beobachten können, wer sie abholt. Sowas kann dauern. Er wird ' s letztendlich schon schaffen, aber so lange können wir nicht warten. Nor m alerweise geht De m ontis sonntags rauf, vielleicht erfahren wir also noch was Neues, bevor wir losschlagen – allerdings war er diese Woche schon zwei m al oben… «
    » Und das bedeute t ? «
    » Daß sie einen Lebens m i ttelbeschaffer verloren haben. Das könnte gut Piladus Sohn gewesen se i n. Aber ich verstehe im m er noch nicht, wieso Scanos Junge es r i skiert hat, zur Villa zu gehen. Es sei denn, sie haben auch einen Bewacher verloren. Das würde sie allerdings ernsthaft in Schwierigkeiten bringen. Es m uß noch einen Bewacher geben außer ihm und Rudolfo. Rudolfo ist zwar im m er da, a b er er m uß a u ch m elken u nd seinen Käse m achen u nd – «
    Er wurde vom Klingeln des Telefons unterbrochen .
    » Ja? Bitte s p rechen Sie l a uter. Draußen ist so ein Lär m . War te n Sie… «
    Er ergriff einen Stift und m achte sich ein paar eilige Notizen .
    »Ist schon gut, Sie brauchen m ir nic h t genau zu erklären, wo es ist. Der Brigadiere wird es m ir schon sagen… Ne i n, Sie

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