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Tod im Herbst

Tod im Herbst

Titel: Tod im Herbst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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n ihr e Walkie-talkie s au f seine n Schreib tisc h gelegt , gan z atemlos , un d jede r wollt e sofor t sprechen , s o da ß e r si e ständi g unterbreche n mußte.
    »Wo hat er sich mit den beiden anderen getroffen?«
    »Auf der anderen Seite des Ponte Vecchio, in der Unter führung.«
    »Würdest du sie wiedererkennen?«
    »Sofort ! Besonder s da s Mädchen , si e hatt e zwei.. . Ver zeihung , Capitano ! – abe r si e hatt e eine n wirklic h tief ausgeschnittenen Pullover an.«
    Di e Jung s ware n ers t sei t ei n paa r Monate n i n seiner Abteilung . Si e sprühte n vo r Begeisterun g un d besaße n die Energi e un d di e Ausdauer , di e i n eine m solche n Jo b erfor derlich ist. Allerdings waren sie jung und unerfahren. Es wa r imme r da s gleich e Problem . Männe r mi t de r nötigen Erfahrun g hatte n nich t dies e grenzenlos e Energi e und konnten sich nicht so unauffällig in der Drogenszene bewegen wie diese Jungs.
    »Warum glaubt ihr, daß er Verdacht geschöpft hat?«
    »Wei l di e drei , nachde m si e sic h getroffe n hatte n un d in Richtung Bahnhof abzogen, hintereinander gingen, und zwar in großem Abstand.«
    Also wußte er wirklich Bescheid. Vermutlich aber deswegen, weil er etwas gehört hatte. Es war nicht sehr wahr scheinlich , da ß e r di e vie r Jung s erkann t hatte , di e i n jeder Hinsicht wie zerlumpte Taschendiebe aussahen, die auf der Suche nach einem Opfer waren, um sich den nächsten Schuß besorgen zu können.
    »Habt ihr was gegessen?«
    »Ers t u m dre i Uh r nachmittags . Un d auc h nu r ei n beleg tes Brot. Er hat bestimmt nicht wie wir schon um sieben gefrühstückt!«
    »Dann macht euch jetzt was zu essen und kommt anschließend wieder her. Ich möchte den morgigen Einsatz mi t euc h besprechen.«
    »Werden wir ihn weiter beschatten?«
    »Nein. Ich glaube zwar nicht, daß er euch erkannt hat, aber wenn er Verdacht geschöpft hat, dann wird er sich nich t mi t de m Deale r blicke n lassen , un d da s is t de r Mann, de n wi r habe n wollen . Wi r werde n ih n ei n paa r Tag e in Ruhe lassen und uns die Informanten vorknöpfen. Euch werde ich auf einen anderen Fall ansetzen.«
    Als er sah, wie ihre Begeisterung sich verflüchtigte und si e lang e Gesichte r zogen , al s fühlte n si e sic h gemaßregelt, fügte er hinzu: »Ihr habt gute Arbeit geleistet, und wenn ich riskiere, daß er euch erkennt, muß ich euch den Fall endgültig entziehen. So wie die Dinge liegen, werdet ihr euch zwei, drei Tage mit dem Fall Vogel beschäftigen.«
    »Diese Geschichte mit der Ausländerin im Pelzman tel?«
    Die Enttäuschung war ihnen noch immer deutlich anzumerken. Während sie zur Tür gingen, drehte sich einer von ihnen um und sagte: »Wir haben gehört, daß gestern i n de r Näh e de s Fort s wiede r ei n junge r Tote r aufgefunden wurde. Glauben Sie, daß ein Zusammenhang zu dem anderen Drogenfall besteht?«
    Es würde nicht leicht sein, ihre Aufmerksamkeit ganz auf den anderen Fall zu lenken.
    »Nein«, sagte der Hauptmann. »Nach Ansicht des Arztes ist es viel zu lange her. Na los, macht euch was zu essen!«
    Nachdem sie gegangen waren, griff er zum Telefon.
    »Verbinden Sie mich mit Wachtmeister Guarnaccia, Re vie r Pitti!«
    Das erste, was der Wachtmeister sagte, war: »Haben Sie meinen Bericht?«
    »Er liegt hier vor mir. Es sieht so aus, als hätten wir es wieder mit einem Rauschgifttoten zu tun, vermutlich eine Überdosis, kein Bezug zu dem Fall, den wir gerade unter suchen , den n nac h Meinun g de s Arzte s is t e s scho n einige Zei t her.«
    »Ja, einige Zeit.«
    »Er war bestimmt nicht allein dort oben, um sich einen Schuß reinzuknallen, und da er keine Papiere bei sich hatte , is t anzunehmen , da ß sein e Freund e si e weggeworfen haben , bevo r si e sic h au s de m Stau b machten , u m nich t als Zeugen aussagen zu müssen.«
    »Vermutlich.«
    »Nun ja, wir werden sehen, was die Autopsie ergibt. Ich habe Sie angerufen, weil ich Sie im Fall Vogel auf dem laufenden halten wollte. Der Rechtsanwalt hat zurückge rufen . Ihr e Ban k hie r i n Floren z wa r Steinhauslin . Sie hatte dort ein Devisenkonto. Einmal monatlich überwies sie eine Summe an eine Mainzer Bank zur Gutschrift auf ein Konto von H. Vogel.«
    »Sie hat das Geld auf ihr eigenes Konto eingezahlt?«
    »Es sieht tatsächlich so aus. Und was auf ihrem Konto einging , kam , abgesehe n vo n de n Zahlunge n de r Mieter der Villa, immer von einer Genfer Bank, und das waren eindeutig Überweisungen von ihrem eigenen

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