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Tod im Herbst

Tod im Herbst

Titel: Tod im Herbst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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gerade mit der Befragung fertig... Nein, nichts Konkretes, aber ein paar Unklarheiten bestehen noch. Ich weiß nicht, ob Sie mit der Überprüfung des Hotelpersonals schon fertig sind... Nein, ich habe nicht an etwaige Vorstrafen gedacht, aber ein Anruf bei unseren Mailänder Kollegen wäre bestimmt keine schlechte Idee... Das andere Hotel, ja. Sobald Sie Informationen haben, können wir was un ternehmen . Trotzdem .. . Es fehlt uns noch eine Menge. Wir wissen zu wenig über die Frau und darüber, was sie vorhatte – und über die Villa mache ich mir immer noch Gedanken. All diese Jugendlichen... Na, wie auch immer, ich werde Ihnen meinen Bericht schicken. ... Was? Der Staatsanwalt ? Ic h wei ß nicht , o b Si e ih m scho n wa s Defini tives sagen können. Moment mal... Sagen Sie ihm, das Zimme r mu ß wiede r versiegel t werden , zumindes t so lange, bis wir Nachricht aus Mailand haben. Der Direktor hie r wir d stinksaue r sein , abe r e s is t nich t z u ändern . Ich werde hier warten, bis die Siegel angebracht sind, damit nich t wiede r s o ei n Malheu r passiert . Hoffentlic h dauer t es nicht lange. Ich will zurück in mein Büro.«
    Als er schließlich zum Revier Pitti zurückkehrte, wurde er von den beiden wachhabenden Beamten schon ungeduldi g erwartet.
    »Si e solle n hinau f zu m Fort e d i Belveder e kommen, Maresciallo! Lorenzini ist schon oben. Man hat eine Leiche gefunden, und er glaubt, es ist noch so ein Drogento ter.«
    Der Wachtmeister, der angefangen hatte, sein Pistolen halfte r abzulegen , schnallt e e s sic h wiede r u m un d ging wortlo s hinaus . Au f de m steilen , schmale n Weg , de r paral le l zu r Stadtmaue r zu m For t hinaufführt , stan d i n der Nähe eines Gebüschs eine Menschengruppe, aus der Lorenzini sich löste.
    »Ich werde wieder hinunterfahren, wenn Sie hier übernehmen könnten.« Er sah ein wenig grün im Gesicht aus.
    »Ist es ein Drogentoter?«
    »Wahrscheinlich. Das hier ist bei Junkies ein beliebter Treffpunkt . De r Arz t sieh t sic h di e Leich e gerad e an.«
    »Na schön, Sie können gehen!«
    Während der Wachtmeister auf die Gruppe zuging, kam der Arzt hinter dem Gebüsch hervor. In den Häusern auf der linken Straßenseite schauten Menschen aus den Fenstern. Der Fotograf mußte schon gegangen sein, doch der vigile wa r noc h da , sowi e ei n Staatsanwalt , de n de r Wacht meister nicht kannte. Der vigile war sehr jung und so grün i m Gesich t wi e Lorenzini . Vo m Gebüsc h he r ka m tatsäch lic h ei n seh r intensive r Käsegeruch . Etwa s weite r oben wartete ein Krankenwagen. Der Wachtmeister stand gleichmüti g da , di e Sonnenbrill e au f de r Nase , während de r Arz t mi t de m Staatsanwal t sprach.
    »Schade, daß nicht der ganze Körper unter Wasser lag. Da der Kopf aus dem Wasser ragte, haben die Ratten nichts für eine Identifizierung übriggelassen. Wie Sie an de m Geruc h erkenne n können , is t scho n Verseifun g einge treten, die Leiche liegt also mindestens vierzig Tage, ver mutlic h ehe r zwe i Monat e a n diese r nassen , warme n Stelle. Ic h schätze , e s wa r ei n Jugendlicher , abe r da s sag e ic h nur aufgrund der Kleidung. Wenn Sie ihn herausziehen wol len... « Der Staatsanwalt nickte zwei Trägern zu, die abseits standen und rauchten. Der Wachtmeister folgte ihnen, noch immer schweigend, hinter das Gebüsch und blickte in den Graben. Zwei Turnschuhe waren das erste, was er sah. Der Bach, in dem die Leiche lag, murmelte leise und trug Laub und Abfall mit sich fort.
    Obwoh l di e Leiche , di e wege n de s absorbierte n Wassers schwer geworden war, mit großer Vorsicht transportiert wurde, brach der leichte, nur mehr aus Knochen bestehende Kopf ab und mußte separat weggetragen werden. An einer gelben, wächsernen Hand hing eine Art Armband aus geflochtenem Leder.
    Der vigile schaltete sein Sprechfunkgerät an und begann hineinzusprechen. Der Krankenwagen fuhr davon. Einige der Anwohner, die zugeschaut hatten, schlössen ihre Fen ster.
    Noch immer hatte der Wachtmeister kein Wort gesagt.

7
    »Er vermutet wahrscheinlich, daß er beschattet wird.«
    »Wir sind ganz sicher, daß er das vermutet!« »Wir sind ihm trotzdem auf den Fersen geblieben, und al s e r mit de n beide n andere n zusammentraf...«
    »Moment mal! Davor ging er in eine Bar, und dort konnt e ic h ih n au s de r Näh e ...«
    »Einer nach dem anderen!« rief der Hauptmann. Seine vie r Jung s i n Zivi l ware n u m sech s Uh r abend s i n sei n Büro eingefallen , hatte

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