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Tod im Herbst

Tod im Herbst

Titel: Tod im Herbst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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Konto dort.«
    »Hmmmh... « De r Wachtmeister , de r ni e meh r gehabt hatte als sein Beamtengehalt, konnte damit nichts anfan gen.
    »Ic h hab e de n Staatsanwal t informiert . Wi r warten jetzt ab, ob der Rechtsanwalt von der deutschen Seite her etwas Brauchbares liefern kann. Wir müssen mehr Informationen über das Privatleben der Frau haben. Bei unserer Suche nach Zeugen kommen wir ja nicht weiter. Nie man d ha t gesehen , wi e di e Leich e i n de n Flu ß geworfen wurde.«
    »Könnte es nicht weiter flußaufwärts passiert sein, wo weniger Häuser stehen?«
    »Nein. In Anbetracht der Todeszeit und des niedrigen Wasserstand s is t si e bestimm t vo n eine r de r Brücke n im Stadtzentrum in den Arno geworfen worden, wahr scheinlic h vo n eine r Brück e i n nächste r Näh e de s Ho tels.«
    »Aha.«
    »Es gibt noch andere Theorien, aber keine ist wirklich schlüssig . Wen n si e i n eine m Aut o ermorde t worde n wäre, an irgendeiner einsamen Stelle, wo Liebespaare sich treffen, dann hätte es weit außerhalb von Florenz passieren müssen , wen n ma n berücksichtigt , wi e lang e si e nac h Ein tritt des Todes in einer einzigen Lage verbracht hat. Niemand würde das Risiko eingehen, mit einer Leiche im Auto so weit zu fahren, nur um sie von einer Brücke im Stadtzentrum in den Arno zu werfen, wenn er sie in den nächstbeste n Straßengrabe n hätt e werfe n können.«
    »Nein.«
    »Es scheint klar zu sein, daß sie in ihrem eigenen Schlafzimmer umgebracht wurde und dort bis zum frühen Morgen lag, als kaum mehr ein Risiko bestand, daß jemand den Abtranspor t bemerke n würde.«
    »Ja... Aber vielleicht hat jemand ein Interesse daran, daß wir das glauben.«
    »Das Risiko wäre zu groß.«
    »Vermutlich... Ich habe an die Villa gedacht und an den Junge n i m Restaurant.«
    »Das alles muß nicht unbedingt was mit dem Mord zu tu n haben.«
    »Nein. Haben Sie was aus Mailand gehört?«
    »Ja und nein. Es gab mal einen Zwischenfall in dem anderen Hotel, das demselben Besitzer gehört, wie Sie scho n vermute t haben . Abe r e s is t nicht s Nähere s dabei herausgekommen. Ohnehin hatten unsere Kollegen mit der Ermittlung Mühe, denn offiziell war nicht Anzeige erstatte t worden . A m End e bekame n si e di e Informatio ne n vo n eine m pensionierte n Kellner , de r frühe r dor t gear beitet hat. Ich werde Ihnen die Einzelheiten zuschicken.
    Streng genommen gibt es keinen Zusammenhang zwischen diesem und unserem Fall, die Informationen können nicht als beweiskräftig angesehen werden.«
    »Und was wollen Sie jetzt tun?«
    »Mit Genehmigung des Staatsanwalts werden morgen abend die Siegel entfernt. Wer dort auch eingebrochen ist, das letzte Mal wurde er gestört, und wahrscheinlich hat er nicht gefunden, wonach er suchte. Vielleicht irre ich mich ja, aber einen Versuch wär’s schon wert. Wenn er wieder auftaucht, werden wir ihn erwarten.«
    »Verstehe.« Der Wachtmeister hustete und wartete ab.
    »Ist was?«
    Der Wachtmeister hustete wieder, ehe er langsam sagte: »Dieser Junge...«
    »Der im Restaurant?«
    »Nein, nein... Der, den wir gestern gefunden haben.« Jetzt erst wurde dem Hauptmann klar, daß der Wachtmeister nur pflichtbewußt zugehört hatte. Wenn er so reagiert hätte wie seine Jungs – »diese Geschichte mit der Ausländerin im Pelzmantel« –, es hätte nicht deutlicher sein können. Befehl war Befehl, und man gehorchte, doch in einem solchen Fall war das nicht die geeignete Methode, das Beste aus den Leuten herauszuholen. Erst gestern morgen hatte er den Eindruck gewonnen, daß Guarnaccia in seiner bedächtigen, unerbittlichen Art angefangen hatte, demjenigen, der Hilde Vogel ermordet hatte, auf die Pelle zu rücken. Jetzt hatte er den Wachtmeister verloren, wegen eines Drogentoten. Er stand wie de r allei n da . Trotzde m sagt e e r bloß : »Wisse n Sie , we r es sein könnte?«
    »Nein, ich habe keine Ahnung... Aber das ist es nicht. De r Arz t vermutet , da ß e r scho n zwe i Monat e to t ist.«
    »Das habe ich auch schon gehört.«
    »Und daß er wahrscheinlich sehr jung war.«
    »Sehr wahrscheinlich.«
    »Zwe i Monate.. . Un d nieman d ... Er muß doch irgendwo Eltern haben.«
    »Heute morgen stand ein Bericht in der Zeitung, viel leich t bring t e r was , obwoh l e s i m Fal l Voge l nich t viel genütz t hat , wi e Si e bestimm t noc h wissen.«
    Der Wachtmeister ließ sich jedoch nicht ablenken.
    »Es war ein junger Bursche, praktisch ein Kind. Warum hat in den zwei Monaten niemand

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