Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tod im Herbst

Tod im Herbst

Titel: Tod im Herbst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
Vom Netzwerk:
noch am Lebe n un d ih r Soh n auch . Diese r Momen t vo n Mutte r liebe ode r vielleich t auc h Sentimentalität , ih r Versuch , eine unglückliche Vergangenheit wiedergutzumachen, hatte katastrophale r geendet , al s e s be i de n meiste n Verbreche n der Fal l ist . Di e Zeitungsseite , au f de r vo n de r Leich e i m Arno berichte t wurde , la g ebenfall s i n de r Akte . Maestrangel o las sie . E r la s si e ei n zweite s Mal , zo g di e Stir n i n Falten. Dan n gin g ei n schwache s Lächel n übe r sei n Ge sicht , als käme n ih m sein e Gedanke n völli g abwegi g vor . Trotzdem grif f er , de n Blic k noc h imme r au f de r Ze i tung , nac h dem Telefonhöre r un d ba t u m ein e Verbindun g nac h Deutschland, z u eine m Kollegen , mi t de m e r i m Jah r zuvo r meh r al s sechs Monat e be i eine m Entführungsfal l zusammengearbeitet hatte . E r würd e ih m di e gewünscht e Auskunf t nich t geben können , doc h immerhi n ware n si e imstande , sic h i n einer Mischun g au s Italienisc h un d Englisc h verständlic h zu machen , un d e r würd e sein e Frag e a n di e richtig e Stelle weiterleiten . E s dauert e ein e Weile , bi s de r Man n gefunden war , abe r al s sein e dröhnend e Stimm e sic h schließlich meldete , entstan d vo r Maestrangel o sofor t da s Bil d des großen Mannes mit rotblondem Haar und helle m Teint, desse n Gesich t nac h de m erste n Gla s Wei n imme r ein leuchtende s Ro t annahm . E r wa r ei n außero r dentlic h kluger Polizist , desse n bärenhaft e Erscheinun g ih m den zusätzliche n Vortei l verschaffte , harmlo s un d ei n wenig dum m auszusehen . Au f di e Frag e de s Hauptmann s reagierte e r zuers t mi t Überraschung.
    »I n de n Zeitunge n hie r stan d nicht s davon. « »Un d hier nu r seh r wenig . Ic h weiß , eigentlic h sollt e ic h nich t Sie fragen...«
    »Aber ich bitte Sie! Ich helfe Ihnen gern. Ich notier mir schnel l ma l de n Namen.. . Becker , ja? « »Walter Becker. Sie werden in Ihren Akten vermutlich nichts finden, aber besser, Sie schauen mal nach.«
    »Und Sie wollen Hintergrundinformationen, richtig?«
    »Wenn es geht. Ich bin für jede Kleinigkeit dankbar.«
    »Wo hat er gewohnt?«
    »In Mainz.«
    »Mainz . Ic h werd e mic h sofor t mi t de n Kollege n dor t in Verbindun g setzen . Un d Sie , dieselb e Stelle , dieselbe Nummer?«
    »Ja.«
    »Sie können sich nicht vorstellen, wie sehr ich mich nac h Italie n sehne . Ic h wette , selbs t jetz t is t e s noch warm.«
    »Es geht.«
    »Sie wissen gar nicht, wie gut Sie’s haben! Hier regnet un d stürm t e s scho n sei t meh r al s eine r Woche , un d die Hälft e meine r Leut e ha t sic h mi t irgendeine r Grippe krankgemeldet . Ic h ru f Si e zurück!«
    Nachde m e r aufgeleg t hatte , fin g de r Hauptman n an, sämtlich e Aussage n i n de r Akt e Voge l systematisch durchzulesen und dabei Notizen für seinen Bericht an den Staatsanwalt zu machen. Die vermutete Störung passierte scho n nac h eine r Stunde , al s eine r seiner Zivilbeamte n eintra t un d ei n kleine s Päckche n au f den Schreibtisc h legte.
    »Wir haben ihn, Capitano!«
    Gott sei Dank! Wenn er je alle seine Gedanken auf eine Sach e konzentriere n mußte , dan n jetzt.
    »Bring es gleich ins Labor! Ich möchte die Analyse haben, bevor wir ihn hierherschaffen, wenn’s geht. Hast du festgestellt, wo er wohnt?«
    »Das war unmöglich. Aber ich treffe ihn heute abend u m zeh n au f de r Piazza . E r wil l mi r vo n diese m Zeu g was verkaufen.«
    »Wend e dic h a n Leutnan t Mori . E r wir d di r eine n Haft befehl besorgen. Er kann heute abend mit dir rausgehen. Ich möchte, daß mindestens noch drei Leute in deiner Nähe sind.«
    Er erteilte die restlichen Anweisungen, wobei er sich bemühte , di e Begeisterun g de s junge n Poliziste n z u teilen. Die Jungs, die mit diesem Fall zu tun hatten, waren jung un d hatte n gut e Arbei t geleistet . Wa s fü r eine n Sin n hatte es , si e a n di e entmutigend e Tatsach e z u erinnern , da ß jeder Lieferant oder Pusher, den sie schnappten, sofort durch einen anderen ersetzt wurde.
    »D u has t ausgezeichne t gearbeitet« , sagt e e r schließlich, »abe r vergi ß nicht , ferti g bis t d u erst , wen n d u ih n hierher gebracht hast! Vor allem: sei vorsichtig! Dieses Treffen könnte eine Falle sein, trotz deiner Vorsichtsmaßnahmen, un d i n de m Fal l wär e e s nich t s o einfach , di r rechtzeiti g zu Hilfe zu kommen. Um jemand zu erstechen oder in ein Auto zu zerren, braucht man

Weitere Kostenlose Bücher