Tod im Heu: Liebesroman (German Edition)
die Welt um ihn ist voller Probleme. Da gegenüber sitzt schon wieder so ein Problem. Der Lochner fläzt in einem der Kundensessel und hat wieder sein cooles Maskengesicht aufgesetzt. Wie konnte ich mich mit dem bloß einlassen, fragt Christian sich nun. Klar das Geld ist cool. Und ich brauche es auch. Aber solch eine Visage in meinem Büro, fläzt sich hin und macht auf großen Macker. Ich muss den Kerl irgendwie los werden.
Lochner pafft an seiner Zigarre. „Und Du bist ganz sicher mit der Lagerhalle?“
„Ja. Sarah hat mich angerufen. Die Halle wird verkauft. Das kann sehr schnell gehen.“
„Diese verdammten Weiber“, sagt Lochner verächtlich.
„Was hat denn Sarah da mit zu tun“, protestiert Christian. „Osterkorn will die Halle verkaufen.“
Lochner schielt verächtlich zu ihm hinüber. „Schon gut. Ist ja Dein Schatz.“
„Also, das Zeug muss raus“, sagt Christian. „Weißt Du wohin?“
„ Morgen Nacht komme ich mit einem Transporter. Dann laden wir den Mist auf. Vielleicht muss ich zwei oder drei Mal fahren. Aber öfter bestimmt nicht. Und bis morgen habe ich mir auch was überlegt, wo wir das Zeug dann lagern können.“
Christian räuspert sich. Es fällt ihm schwer, davon anzufangen. Aber es muss sein.
„Lochner, ich habe mir da was überlegt. Die ganze Sache wird mir zu heiß. Ich würde gern aussteigen. Verstehst Du? Natürlich helfe ich Dir morgen, das Zeug woanders hinzuschaffen. Aber danach kann doch auch jemand anders die Autos auseinanderschrauben. Ich will hier meine Firma aufbauen. Du verstehst?“
„Christian, Du bist ein Idiot“, sagt Lochner kalt. „Glaubst Du , ich lasse Dich da so einfach raus?“
„Lochner, versteh doch …“
„Halts Maul“, presst Lochner unwirsch hervor. „Wir haben das gemeinsam angefangen. Ich klaue die Autos. Du schraubst sie auseinander. Und ich sorge dann dafür, dass die Teile ihre Abnehmer finden. Das war eine schöne Arbeitsteilung. Und bisher hast Du die Kohle auch gut gebrauchen können. Ich kann mir auch nicht denken, dass Du in Zukunft weniger brauchst, bei Deiner Spielleidenschaft. Und jetzt glaubst Du, Du kannst einfach aussteigen? Und Du glaubst, ich lasse Dich so einfach gehen? Einen Mann, der so viel weiß, der mich von heute auf morgen in den Knast bringen kann? Christian Du bist doof.“
„Lochner, glaube mir, ich würde nie …“
„Noch mal: Halts Maul. Eher würde ich Dich kaltstellen. Du verstehst?“
Lochner macht eine würgende Handbewegung. Christian wird ganz übel d avon.
„Schon gut , Lochner. Du weißt, ich will bald heiraten. Und ich will doch ein guter Ehemann sein. Da wird man manchmal etwas wirr im Kopf.“
„So gefällst Du mir sch on besser. Gib Dir Mühe. Schraube ein bisschen schneller. Dann hast Du auch mehr Kohle. Und alles ist paletti. Also, wir sehen uns morgen Abend in der Lagerhalle.“ Lochner schraubt sich aus dem Stuhl.
Christian zittert leicht. Unmöglich, dass Lochner das nicht bemerkt. Aber Lochner lässt die Hosenträger knallen, schiebt sein lächerliches Hütchen ins Genick und verschwindet.
Christian bricht der Schweiß aus. Mein Gott, was bin ich für ein Idiot, denkt er. Dann spürt er, wie sich sein Magen herumdreht. Er rennt zum Klo und muss sich zitternd übergeben. Danach betrachtet er sein Gesicht im Spiegel. Sein junges und doch verbrauchtes Gesicht. Aschfahl, von Sorgen gezeichnet. Das gegelte Haar macht ihn nur noch schmieriger und älter. Und plötzlich verspürt er einen sehnlichen Wunsch nach Reinheit und Sauberkeit, Liebreiz und Fröhlichkeit. Kurz, er möchte Sarah nahe sein. Der einzigen Frau auf der Welt, die nichts als Reinheit und gutes Gewissen verkörpert. „Du bist so ein Schwein“, sagt er zu seinem Spiegelbild. „Was bist Du doch für ein Schwein.“
Kapitel
Am selben Abend hat Christian Sarah eingeladen. In eines der besten Restaurants am Platze. Die Erschütterung nach dem Besuch Lochners ist ihm immer noch anzusehen. Das jugendliche Gesicht ist grau. Aber er hat sich heute vorgenommen, Sarah ein guter Freund zu sein. Sarah ist so ein liebes Mädchen. Er hat ihr oft wehgetan. Er will das nicht mehr tun.
Sarah merkt sehr wohl, dass Christian sich verändert hat, aber immerhin zum Positiven. Plötzlich hört er zu, wenn Sie von einer gemeinsamen Zukunft spricht. Und weil er nicht, wie sonst, unterbricht und auf andere Themen umschwenkt, schmiedet sie immer konkretere Pläne.
„Weißt Du , Christian, ich habe es Vater schon öfter
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