Tod im Heu: Liebesroman (German Edition)
Lagerhalle steht in hellen Flammen.
Das war heute ein ganz beschissener Tag, denkt Christian, gibt wieder Gas und rast davon.
Kapitel
Eine Stunde später.
Dr. Bach sitzt auf der Couch vor dem Fernseher. Er hat den Ton sehr leise gedreht, denn seine Frau Maria hat sich neben ihn gelegt und ist eingeschlafen. Er will sie nicht stören, streicht ihr nur ab und zu übers Haar.
Der Malteserrüde, Nemo, hat sich an Marias Bauch heran gekuschelt. Nun ist auch er zufrieden und schläft.
D r. Bach schaut Maria ins Gesicht. Sie hat eine sehr schöne, weiche Haut. Sie ist nicht mehr jung. Aber das Gesicht hat kaum Falten. Um die Augen herum, ja … und ganz zarte Falten auf der Stirn, ja. Aber sonst? Sie ernährt sich gut, denkt Dr. Bach. Und lässt keinen Stress an sich heran. Das Haar ist fast durchgehend grau, aber sehr gepflegt. Sie hat es bisher abgelehnt, es zu färben. Mit Recht. Das Grau steht ihr gut. Es verleiht ihr einen edlen Glanz. Und das Haar glänzt tatsächlich. Dr. Bach wollte Maria schon lange fragen, wie sie diesen Glanz ins Haar bekommt. Sein eigenes Haar sieht immer stumpf aus. Gut, er ist ein gepflegter Mittfünfziger. Aber an seinem Haar ist nun wirklich nichts Besonderes. Ein einfacher Bürstenschnitt. Manchmal stehen die Haare nach allen Seiten. Und von Glanz keine Spur.
Nemo, der Malteser , wird beobachtet. Patty, die Hauskatze, schleicht sich an die Couch heran und stellt sich auf ihre Hinterpfoten. Nun hat sie Nemo direkt in Reichweite vor sich und betrachtet ihn scheinbar gelangweilt. Dieses friedvolle Bild kann sie keinesfalls dulden. Auf jeden Fall ist sie der Meinung, dass es Nemo zu gut geht. Eng liegt er an seine Herrin gekuschelt und schnauft zufrieden vor sich hin. Patty schaut kurz zu Dr. Bach hinüber. Der scheint sich nicht für sie zu interessieren. Dann rückt sie noch etwas näher heran, streckt vorsichtig ihre Pfote aus und stößt Nemo damit leicht gegen Kopf. Der öffnet kurz seine Augen um wenige Millimeter, schläft aber sofort wieder ein. Patty wird nun aufdringlicher und wiederholt diese Störung mehrmals. Nemo stöhnt. Er öffnet die Augen und legt seinen Kopf so, dass er Patty direkt im Blick hat. Davon lässt Patty sich nicht beeindrucken. Sie war entschlossen, die Symbiose zwischen Maria und Nemo zu zerstören. So hebt sie ihre Pfote abermals, führt sie ganz langsam zu Nemos Kopf und gibt ihm plötzlich und unvermittelt einen sehr kräftigen Schlag über die Nase.
Nemo ist außer sich, springt auf und rennt Patty hinterher, die vor Wonne schnurrend die Flucht ergreift.
Plötzlic h klingelt das Telefon. Dr. Bach hat schon abgenommen, bevor es das zweite Mal klingeln kann. Er spricht leise. „Bach.“
„ Herr Doktor, Osterkorn hier. Bitte kommen Sie. Meine Lagerhalle brennt.“
„Was soll ich da tun ?“, fragt Dr. Bach leise. „Entschuldigen Sie, ich bin schon ganz kirre“, stottert Osterkorn. „Ich möchte Sie bitten, nach den Kühen zu sehen. Die spüren das Feuer. Vielleicht ist auch etwas von dem Rauch in den Stall gezogen. Jedenfalls sind sie sehr unruhig. Vielleicht können sie mal nach ihnen sehen?“
„Ja, natürlich. Ich komme sofort.“
„Danke, Dr. Bach. Ich warte. Bis gleich“ , sagt Osterkorn und hängt auf.
Als Dr. Bach vorsichtig aufsteht , hält Maria ihn plötzlich fest.
Er beugt sich zu ihr hinunter und küsst ihr die Wange. „Ich muss zu Oste rkorn. Die Kühe sind unruhig.“
Sie stöhnt etwas unwillig. Dann streichelt sie ihn kurz und will offensichtlich weiterschlafen. Dr. Bach fragt sich zum hundertsten Male , warum Maria so gut riecht. Er ist ganz nahe an ihrem Gesicht und kann sich kaum davon trennen, so gut duftet sie.
Sie ist ein kleines Wunder , denkt er. Dann steht er leise auf.
Kapitel
Die Lagerhalle steht in hellen Flammen. Das Feuer wütet mit unbändiger Kraft. Die Feuerwehr ist bereits vor Ort. Zwei Dutzend Feuerwehrleute stemmen sich gegen den Brand. Mehrere Spritzenwagen schleudern Wasserfontänen auf die Halle, von allen Seiten, und können doch nichts ausrichten.
Auf einer kleinen Anhöhe, etwas entfernt vom Zentrum des Geschehens , stehen Sarah und Osterkorn. Sarah hat die Arme vor der Brust verschränkt und zittert leicht. Osterkorn legt die Hände auf ihre Schultern. Er ist sehr blass.
Eger er kommt auf die beiden zu, in voller Montur. Die Schutzbrille hat er nach oben geschoben. Das Gesicht ist verschwitzt und etwas rußverschmiert. Tagsüber ist er ein Bauer aus dem
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