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Tod im Heu: Liebesroman (German Edition)

Tod im Heu: Liebesroman (German Edition)

Titel: Tod im Heu: Liebesroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Gärtner
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erklären.“
    „Wo waren Sie denn, sagen wir mal zwei Stunden vor dem Brand?“
    „Meine Tochter und ich wa ren zu Hause. Ich glaube, ich war müde, wie so oft in letzter Zeit. Ich bin früh ins Bett gegangen. Jedenfalls habe ich geschlafen, als das Telefon klingelte. Der Bucher-Karl war dran, der gegenüber der Halle wohnt. Er hat regelrecht geschrien: Mensch Osterkorn, komm, Deine Halle brennt . Da bin ich sofort hin. Das ist alles.“
    „Schön“, sagt Gassner geschmeidig. „Schöne Geschichte. Sie hat nur einen Haken. Sie hilft uns nicht weiter. Sie lagen ja ohne Zeugen im Bett.“
    Osterkorn macht eine hilflose Geste. Gassner lächelt spöttisch.
    „Ich werde ihnen nun mal sagen, wie es wirklich war, lieber Osterkorn. Finanziell steht Ihnen das Wasser bis zum Hals …“
    Osterkorn will protestieren: „Herr Gassner, ich …“
    „Jetzt rede ich!“, schreit Gassner. „Sie hören einfach nur zu!“ Und weiter wieder leiser und lauernd: „Leugnen ist zwecklos. Die Spatzen pfeifen es von den Dächern. Vergangenes Jahr haben Sie ihre Ernte versaut. Ihnen fehlen mindestens hunderttausend Euro. Nichts leichter als das, denken Sie sich. Ich saniere mich warm. Ich zünde die Halle an und kassiere die Versicherungssumme. Schneller kann man nicht zu Geld kommen. Geben Sie es zu, Osterkorn. Es hat doch keinen Zweck. Ich kann ein gutes Wort für sie einlegen.“
    Osterkorn schüttelt mit dem Kopf. „So ist es nicht gewesen.“
    „Wissen Sie, Osterkorn, Typen wie sie, haben schon zuhauf hier gesessen. Anfangs haben sie alle geleugnet. Das beste Mittel dagegen ist, wenn wir sie einfach ein paar Tage hierbehalten. Dann haben sie viel Zeit, sich ihre Aussage zu überlegen. Und ich garantiere ihnen, spätestens nach drei Tagen singen sie schön wie ein Vogel.“
    „Sie können mich doch nicht einfach hierbehalten“, protestiert Osterkorn. „Ich bin unschuldig.“
    „Wir werden ja sehen“, sagt Gassner spöttisch. Er nimmt den Hörer ab. „Frau Melcher? … Ja, natürlich … darum kümmere ich mich später. Ich habe hier jemanden in Verwahrung zu geben … Ja … Nun lassen sie doch den Käse liegen, gottverdammich! Sorgen Sie dafür, dass der Mann hier sofort abgeholt wird. Das ist wichtiger … Ja, auf Wiederhören.“
    „So, lieber Osterkorn, Sie bleiben jetzt erst mal hier.“ Gassner lehnt sich z urück, schaut zur Decke und faltet die Hände. „Wissen Sie, wir haben hier sehr penible Vollzugsbeamte. Die werden nun ein Auge auf Sie haben. Ich rate Ihnen, nicht aufzufallen. Aus ein paar Tagen werden sonst schnell ein paar Wochen oder auch Monate, verstehen Sie?“
    Osterkorn wird ganz anders. Er hatte nicht damit gerechnet , hier abgeführt zu werden, wie der Mann, den er eben auf dem Gang gesehen hatte. Vorhin hatten noch Meilen zwischen ihm und dem Mann mit den Handschellen gelegen. Nun war er ihm auf einmal gleich. Osterkorn seufzt. Soll das Unglück denn nie ein Ende nehmen?
    „Herr Gassner, ich will ja selbst wissen, wer die Hall e angezündet hat. Aber wie kann ich das herauskriegen, wenn Sie mich einsperren?“
    „Also auf Ihre werte Hilfe werden wir gern verzichten. So ein kleiner Sp urenverwischer hat mir da draußen gerade noch gefehlt.“
    „Herr Gassner, glauben Sie mir doch …“
    Gassner winkt ab. Dann geht die Tür auf. Jetzt ist alles vorbei, denkt Osterkorn. Jetzt nehmen sie mich mit. Was wird aus Sarah? Ich muss wenigstens Sarah anrufen können.
    Doch der Herr, der da zur Tür hereinkommt, will ihn ganz sicher nicht mi tnehmen. Er trägt einen riesigen Fettwanst vor sich her und steckt in einem feinen Anzug. Er schiebt sich ganz dicht an den Schreibtisch heran, sodass sein Bauch über dem Tisch zu hängen kommt.
    „Herr Staatsanwalt, welch angenehmer Besuch“, flötet Gassner falsch.
    „Eine Frage“, schnauft der dicke Staatsanwalt. „Sie führen doch die Untersuchungen im Fall Osterkorn, nicht wahr?“
    „So ist es, Herr Staatsanwalt“, schmettert Gassner. „ Da sitzt der Übeltäter.“
    Der Dicke schaut zu Osterkorn herüber. „Sie heißen?“
    „Osterkorn. Stefan Osterkorn.“
    Der Dicke kichert leise und wendet sich wieder an Gassner: „Was hat er denn verbrochen?“
    Gassner schaut verständnislos. „Na, die Lagerhalle angezündet. Sie wissen doch. Wegen der Versicherungssumme. Er leugnet … kennen wir ja.“
    „Herr Osterkorn“, warten Sie bitte draußen“, sagt der Dicke plötzlich.
    „Herr Staatsanwalt, der Mann soll in Verwahrung. Es besteht

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