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Tod im Heu: Liebesroman (German Edition)

Tod im Heu: Liebesroman (German Edition)

Titel: Tod im Heu: Liebesroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Gärtner
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sie von sich gibt?“
    Anglhuber zuckt mit den Schultern.
    Dr. Bach bohrt weiter. „Voriges Jahr hat sie vorausgesagt, der ganze Königssee wird von einer gewaltigen Schneelawine verschüttet. Dann wurde es der erste Winter, in dem wir gar keine Lawinenmeldungen hatten.“
    „Manche Voraussagen treffen auch ein.“
    „Mag sein, aber die von der Achrainer-Traudel jedenfalls nicht.“
    „Als meine Elisa noch lebte, ist sie oft zur Achrainer-Traudl gegangen.“
    Dr. Bach legt Anglhuber freundschaftlich seinen Arm auf die Schulter. „Anglhuber. Lass Dir nichts einreden. Du gehst noch lange nicht fort. Du strotzt ja vor Gesundheit.“
    Anglhuber seufzt. „Da magst Du wohl recht haben.“ Dann nach einer läng eren Pause: „Den halben Tag hab ich jetzt im Bett verbracht. Ich will noch was schaffen. Du wolltest doch was von mir?“
    „So gefällst Du mir schon besser.“ Dr. Bach ist zufrieden. „Also pas s auf. Ich komme wegen des Brandes drüben auf dem Osterkorn-Hof. Die Lagerhalle steht nicht weit von hier. Abends und in der Nacht sitzt Du oft draußen, nicht wahr? Und ich dachte, Du hast vielleicht was gesehen?“
    „Weißt Du, Doktor. Ich sehe viel. Aber einiges will ich auch für mich behalten.“
    „Anglhuber, das meinst Du nicht im Ernst. Die arme Sarah, das junge Ding ist ja nur noch ein Schatten ihrer selbst. Ich denke, es ist schon sehr lange her, das s Sie mal gelacht hat. Und der Osterkorn. Die Leute im Dorf reden über ihn. Er kann sich im Dorf nicht mehr blicken lassen, weil alle denken, dass er die Halle selber angezündet hat. Anglhuber, ich bitte Dich, wenn Du etwas weißt, dann musst Du es mir sagen.“
    „Weißt Du, es ist jetzt glaub ich 15 Jahre her. Meine Elisa lebte noch. Aber sie arbeitete nicht mehr und verließ den Hof nicht mehr. Es war glaube ich eine psychische Sache. Sie wollte nicht mehr. Na jedenfalls stand plötzlich ein Junge auf unserem Hof. Ich denke, er war damals 6 oder 8 Jahre alt. Und er bot seine Dienste an. Es war ein ganz ernster kleiner Kerl. Sein Vater hatte genug Geld. Aber er wollte selber was verdienen. Man hat ihm richtig angesehen, wie verbissen er in diese Idee war. Elisa hat das gefallen. Sie schickte ihn nicht vom Hof, sondern sie gab ihm einen Zehner und trug ihm auf Brot und Milch zu kaufen. Das würde sie dringend brauchen, und sie ging ja nicht mehr vom Hof. Ich sagte zu ihr: Elisa, den Zehner wirst Du nicht wiedersehen . Aber ich hatte mich getäuscht. Der Junge brachte also alles, was aufgetragen war und Elisa, bot ihm das Wechselgeld als Trinkgeld an. Aber da protestierte der Junge. Das wäre viel zu viel, sagte er. Er wollte ein Zehntel haben. Das würde völlig genügen. Elisa gab ihm die zehn Prozent und trug ihm auf, am nächsten Tag wiederzukommen. Von diesem Tag an hatte sie ihn ins Herz geschlossen. Fünf Mal in der Woche stand sie nun immer zur gleichen Zeit erwartungsvoll hier in der Küche und sah zum Fenster hinaus. Der Junge tauchte immer pünktlich auf und holte sich das Geld, machte seine Besorgungen und kam später wieder um sich seinen Lohn zu holen. Mir war diese Entwicklung sehr recht. Die Elisa hatte jemanden ins Herz geschlossen. Zwar verließ sie immer noch nicht den Hof. Aber war etwas weniger betrübt zu dieser Zeit. Dann eines Tages kam der Junge vom Einkaufen nicht zurück. Er hatte das Geld abgeholt wie jeden Tag. Aber nun brachte er die Ware nicht. Er kam überhaupt nicht. Elisa wurde ganz unruhig. Und ich konnte wieder mein Schandmaul nicht halten. Elisa, der Junge ist versackt, sagte ich ihr. Deine Kohle kannst Du abschreiben. Doch da wurde sie fuchsteufelswild. Nie im Leben hat der Junge mich betrogen, sagte sie. Da muss etwas passiert sein. Und dann tat sie etwas, was sie seit vielen Monaten nicht mehr gemacht hatte: Sie zog sich etwas über und ging vom Hof. Ich bin bald vom Stuhl gefallen, als ich sie drüben auf der anderen Seite des Zaunes sah. Und dann ging sie davon. Na jedenfalls hat sie den Jungen gefunden. Er saß gar nicht weit von unserem Haus allein am Wegesrand und hatte ein ganz verweintes Gesicht. Elisa redete ihm gut zu, und dann kam heraus, dass er mit seinem Job in der Schule angegeben hatte. Wie viel Geld er verdienen würde und so. Da haben ein paar der Jungs ihm aufgelauert und ihm das Geld einfach abgenommen. Er war einfach fassungslos und hat sich natürlich nicht zu Elisa getraut, weil die ihm niemals glauben würde. Elisa schnappte sich den Jungen und ging mit ihm gemeinsam zum Anführer der

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