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Tod im Moseltal

Tod im Moseltal

Titel: Tod im Moseltal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Ness
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ihr, in welche Richtung sie zu gehen hatte. Sie war sich der Gefahr bewusst. Sie dachte an Nora und Mattis und wankte ein wenig. Aber letztendlich musste sie es trotz allem tun.
    Ihre schwarzen Augen waren unendlich tief, als sie zuerst Buhle und dann Gerhardts anschaute. »Ich habe eine Ahnung. Womit hat sich mein Mann zuletzt beschäftigt?«
    Steffen antwortete: »Mit ganz verschiedenen Dingen. Er hat einige Dokumente geöffnet, die mit seiner Arbeit zusammenhängen. Er hat intensiv im Internet gesurft, hat dabei nach Fotos von Dennis Mazzomaid gesucht. Die hat er dank unseres Fahndungsaufrufs auch gefunden. Er hat sich zahlreiche Orte und Stadtteile Triers bei Google Maps angeschaut, auch Trierweiler. Er hat sich auf der Homepage seiner Firma und der Firma seines Vaters eingeloggt. Er hat seinen eigenen Namen gegoogelt.«
    »Zeigen Sie mir, auf welchen Kartenausschnitten er zuletzt war.«
    »Er hat Luftbilder bevorzugt. Einen Moment bitte.«
    Während Steffen das Notebook bediente, starrte Marie weiter mit unbewegter Miene auf den Bildschirm. Selbst als Buhle sie ansprach, bewegte sie sich nicht.
    »Warte einen Moment«, sagte sie.
    »Marie, wir haben keine Zeit zu warten. Wir müssen schnellstmöglich wissen, wo die beiden sich treffen wollen. Wir müssen Hilfe holen. Dir ist doch klar, dass Mazzomaid sich an deinem Mann rächen will.« Buhle sprach leise, aber eindringlich auf sie ein.
    Mit einem Ruck fuhr sie herum. Ihre Augen blitzten Buhle entgegen. »Ich weiß, was Mazzomaid will«, sagte sie gepresst, »und ich werde das verhindern. Egal ob mit oder ohne Polizei.«
    Buhle sah zu Gerhardts und entschied daraufhin, nicht zu antworten. Stattdessen atmete er tief durch. Marie wandte sich wieder dem Notebook zu. Steffen hatte die Chronik der letzten Internetadressen aufgerufen und ging einen Schritt vom Tisch weg, ohne den Blick vom Display zu nehmen. Marie studierte kurz die Liste. Dann richtete sie sich wieder auf und sah zu Buhle.
    »Selbst wenn ich recht habe, wird es schwer sein, sie zu finden.« Ihr Blick war wieder ruhig und entschlossen. »Gibt es einen Anhaltspunkt, wie Thomas unterwegs ist?«
    »Ja, mit einem Motorrad, einer weißen 1000er Honda. Er hat sie von Ihrem Nachbarn Thieles geklaut.« Steffen hatte es hörbar noch nicht verwunden, dass Thomas Steyn ihm entkommen war.
    »Ist das ein mobiler Internetzugang? «
    »Ja.«
    Marie löste entschlossen das Stromkabel vom Notebook, klappte den Bildschirm zu und nahm das Gerät unter den Arm. »Okay, fahren wir hin. Vielleicht finden wir das Motorrad.«
    »Marie, das schaffen wir nicht allein. Für solche Einsätze haben wir Spezialisten.«
    Sie schüttelte den Kopf. Ruhig, fast belehrend sagte sie: »Ich muss dir doch nicht erklären, was passiert, wenn Mazzomaid merkt, dass er umstellt ist. In seiner Lage würde er, ohne mit der Wimper zu zucken, zuerst Thomas und dann sich selbst töten. Deine Spezialisten hätten keine Chance, Christian. Wenn nicht sowieso alles schon vorbei ist. Los, komm jetzt, schnell.«
    Sie drehte sich um und ging zur Treppe. Die drei Beamten folgten ihr wortlos bis zum Auto.
    Gerhardts rief seinen Kollegen zu: »Christian, fahr du mit Frau Steyn, ich fahr mit Niko.«
    Abrupt blieb Marie stehen. »Wir fahren zusammen. Ich sage Ihnen, wo es langgeht. Sind Sie mit einem Dienstwagen hier?« Die drei verneinten. »Dann ist es egal, mit welchem Auto.« Da ihr Wagen als Letzter in der Einfahrt stand, gab sie Steffen ihren Autoschlüssel. »Wir fahren Richtung Feyen. Los.«
    Es war mittlerweile Viertel nach sieben. Die Morgendämmerung und der nächste Regenschauer hatten eingesetzt, genauso wie der Berufsverkehr in Trier. Steffen versuchte, über Nebenstraßen die Ampeln und den damit verbundenen Rückstau zu umfahren. Dabei kamen sie über die Güterstraße an der Zentralen Kriminalinspektion vorbei, ohne dass er auch nur kurz zur Seite geblickt hätte.
    Buhle, der auf der Rückbank neben Marie saß, versuchte noch zweimal, ihr den Zielort zu entlocken. Sie antwortete beide Male nicht.
    »Marie, egal wo du uns jetzt hinführst. Du kannst unmöglich mitkommen. Das ist schlicht und einfach zu gefährlich, für dich und uns alle.«
    Wieder ignorierte sie ihn. Auf der vierspurigen Uferstraße teilte sie kurz mit, dass es gleich die »Pellinger« hochginge. Steffen folgte ihrer Anweisung mit quietschenden Reifen.
    Nachdem sie abgebogen waren, sagte sie: »Da vorne links kommt gleich die alte Kaserne. Schauen Sie, dass wir da in der Nähe

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