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Tod im Moseltal

Tod im Moseltal

Titel: Tod im Moseltal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Ness
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Bus gekommen ist. Den Rest des Weges von der Bushaltestelle bis nach Avelsbach wollte sie unbedingt laufen.«
    »Ein langer, anstrengender Weg ist das: bestimmt zwei Kilometer lang und dann noch bergauf.«
    »Ich weiß, aber sie wollte das halt so. Weil sie sich nach der langen Bahnfahrt noch etwas bewegen wollte, hatte sie vorher gesagt.«
    »Gut. Was passierte anschließend?«
    »Wir begrüßten uns, ich bestellte das Essen beim Inder, wir tranken Wein, unterhielten uns, aßen. Es war schon etwas komisch nach dieser langen Zeit. Natürlich tauschten wir erst einmal alte Erinnerungen aus. Ich war überrascht, woran sich Marion noch alles erinnern konnte.«
    »Zum Beispiel an Ihren Code aus der Schulzeit«, warf Buhle ein.
    »Ja, an den Code, aber auch an einzelne Aktionen, an den Urlaub und so weiter.«
    »Und was passierte dann?«
    Steyn fiel es sichtlich schwer, über den weiteren Verlauf des Abends zu sprechen. Er veränderte mehrmals die Sitzposition und suchte nach einer angemessenen Haltung seiner Hände und Arme.
    »Herr Steyn, was passierte dann zwischen Ihnen und Ihrem Besuch?« Buhle legte Nachdruck in seine Stimme.
    »Na ja, mit dem Wein wurden wir lockerer, und dann … dann hatten wir halt Sex miteinander. Das habe ich Ihnen ja auch schon erzählt.«
    »Darf ich fragen, wie der Sex zwischen Ihnen abgelaufen ist?«
    Steyn blickte zu seinem Anwalt, der die Augenbrauen hob. »Es liegt an Ihnen, ob Sie auf die Frage antworten wollen. Von meiner Seite spricht nichts dagegen.«
    Steyn holte tief Luft. »Wie das halt so abläuft. Wir saßen auf dem Sofa ziemlich eng nebeneinander, dann gab es die ersten zufälligen Berührungen. Es hat gekribbelt. Und dann hat mich Marion ziemlich schnell … Na ja, dann ist es eben passiert.«
    »Sie sind also verführt worden?«
    Buhles ironischer Tonfall hatte einen vorwurfsvollen Blick von Klaus Menzel zur Folge.
    »Herr Buhle, ich bitte um einen etwas sachlicheren Ton.«
    »Natürlich. Also, Herr Steyn, ich formuliere meine Frage neu: Wie groß war Ihr Anteil an den sexuellen Handlungen an diesem Abend?«
    »Es hat sich so ergeben, und ich habe mich nicht gewehrt.«
    »Wie oft haben Sie sich nicht …?« Buhle wusste, dass er es nicht übertreiben durfte. »Ich meine, wie häufig hatten Sie sexuellen Verkehr mit Ihrem Besuch?«
    »Ich weiß nicht genau. Wir hatten ja auch schon einiges getrunken. Ich glaube, zweimal. Wenn zum Schluss noch einmal etwas gelaufen ist, auch noch einmal mehr. Ich kann mich daran aber nicht mehr erinnern.«
    »Haben Sie Verhütungsmittel benutzt?«
    »Ja, wir haben Kondome benutzt.«
    »Was haben Sie mit den Kondomen gemacht?«
    Steyn überlegte. »Ich weiß es nicht. Kann sein, dass Marion die entsorgt hat.«
    »Wie kommt Ihrer Meinung nach dann das ganze Sperma an den Tatort?«
    Bevor Steyn wieder antworten konnte, fragte Menzel dazwischen: »Wissen Sie bereits, ob das Sperma von meinem Mandanten stammt?«
    »Nein, das wissen wir selbstverständlich erst, wenn die Ergebnisse der DNA-Analyse vorliegen. Aber vielleicht hat Ihr Mandant ja eine Idee.«
    »Vielleicht benötigen Sie die Aussagen aber auch nicht mehr, wenn die Ergebnisse besagen, dass das Sperma zu einer anderen Person gehört.«
    Buhle warf einen kurzen Blick zu Gerhardts, der die ganze Zeit aufmerksam zugehört hatte, und sah dann auf seine Fragenliste.
    »Herr Steyn, was haben Sie an dem Wochenende mit Ihrem Besuch gegessen, was getrunken?«
    Nach zustimmender visueller Antwort seines Anwalts erwiderte Thomas Steyn, ohne dass er lange nachdenken musste: »Nachdem Marie mit den Kindern weg war, habe ich im Edeka ein paar Knabbersachen und Antipasti für den Abend, Toast und ein bisschen Käse für das Frühstück eingekauft. Ich hab dann direkt am Grillwagen ein halbes Hähnchen gegessen und dazu eine Cola getrunken. Für den Abend hatte ich für Marion und mich ein Curry vom Inder in der Passage im ›Treff‹ kommen lassen. Getrunken haben wir Rotwein.«
    »Wie viel Wein haben Sie getrunken?«, fragte Gerhardts dazwischen.
    »Viel, ich glaub, zusammen waren es nachher drei Flaschen.« Steyn überlegte kurz. »Ich meine, das war’s. Die nächste Mahlzeit, die ich danach bekommen habe, war das Abendessen hier im Knast.«
    »Haben Sie noch etwas anderes getrunken, zum Beispiel Mineralwasser zum scharfen Essen?«
    »Stimmt, eine Flasche Wasser hatte Marion haben wollen.«
    Gerhardts und Buhle schauten sich an. Entweder glaubte Steyn immer noch daran, dass er den Abend mit seiner

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