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Tod im Netz: Kriminalroman (Oldenburg-Krimi) (German Edition)

Tod im Netz: Kriminalroman (Oldenburg-Krimi) (German Edition)

Titel: Tod im Netz: Kriminalroman (Oldenburg-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Adlon
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verdattertes Gesicht, als er glaubte, sich verhört zu haben. »Sie haben schon richtig gehört, Herr Schweigert. Mein Großvater mochte den Namen und die blöden Witze, die darüber gemacht worden sind, nicht, und fügte dem 'F' einfach einen zusätzlichen Strich hinzu. Viele heutige Eicken hießen früher anders.« Paul musste über die abstruse und fast unglaubwürdige Geschichte so herzhaft lachen, dass er sich dabei verschluckte und sein Kopf knallrot anlief. Das weckte ihre Neugierde, sich den Menschen Schweigert näher anzuschauen.
    » Meine Freundin Sanne aus Hamburg hat mich besucht.«
    » Ah, die Künstlerin. Was habt ihr angestellt?«
    » Wir waren schön essen und danach noch abzappeln im ‚Loft‘.«
    » Hört sich spannend an, aus dem Alter bin ich leider raus, fürchte ich.«
    Sie erreichten das Dienstfahrzeug , und Paul setzte sich ans Steuer.
    » Fällt dir zu Hause die Decke auf den Kopf?«
    » Nein, ich würde meine Familie gegen nichts in der Welt eintauschen wollen. Aber es ist schon was anderes, so wie du, tun und lassen zu können, worauf man Lust hat. Die Menschen sehnen sich komischerweise immer nach dem, was sie gerade nicht haben. Als Single habe ich in Frankfurt nur glückliche und knutschende Pärchen gesehen. Heutzutage sehe ich nur glückliche Singles in Oldenburg.« Lisbeth antwortete nicht, machte nur ein nachdenkliches Gesicht.
    Die lindgrün gestrichenen Wände d es Burg-Cafés passten gut zu dem schwarzen Parkettboden und den ebenso schwarzen Stühlen. Es wurde nicht nur Kaffee und Kuchen, sondern auch ein reichhaltiges Frühstücksbuffet zwischen 9.30 Uhr und 12.30 Uhr an angeboten. Lisbeth bemerkte erst jetzt, dass sie kaum etwas gefrühstückt hatte, und unterdrückte nur widerwillig den Reiz, sich einfach am verführerischen Buffet zu bedienen.
    » Moin, moin, suchen Sie sich gerne einen Platz aus«, begrüßte sie ein strahlender Kellner. Lisbeth zeigte ihren Dienstausweis.
    » Wir sind von der Kripo und möchten Herrn Ahlers sprechen.« Der Kellner hörte plötzlich auf zu grinsen.
    » Ich bin Rainer Ahlers. Sie sind bestimmt hier, weil ich bei Ihnen angerufen habe. Ich hatte in der Wild-West-Zeitung«, als er die fragenden Blicke sah, korrigierte er sich hastig, »also in der Nord-West-Zeitung gelesen, dass Sie Zeugen suchen, die die Frau an jenem Samstagabend gesehen haben.«
    » Richtig, wir haben noch weitere Fotos von Elena Wagner dabei.«
    » Kommen Sie, wir setzen uns an den Tisch hinten in der Ecke, da sind wir ungestört.«
    Rainer Ahlers sah sich die Fotos der Studentin aus glücklichen Zeiten, die ihr Vater der Polizei zur Verfügung gestellt hatte, sorgfältig an.
    » Also«, begann er kleinlaut, »nach dem Foto in der Zeitung hätte ich schwören können, dass sie es war, die genau an diesem Tisch saß. Sie saß hier, bis wir geschlossen haben. Aber jetzt, bei den Farbfotos hier…«, Herr Ahlers atmete langsam und bedächtig aus, »…bin ich mir inzwischen gar nicht mehr so sicher. Sie sieht ihr ähnlich. Aber ich glaube, es war eine andere Frau.«
    » Was hatte die Frau, die Sie gesehen haben, denn an?«, wollte Paul wissen.
    » Daran erinnere ich mich genau. Eine knallenge schwarze Lederhose und ein tiefausgeschnittenes Top. Unpassend für die Jahreszeit, sah aber verdammt sexy aus.« Paul schüttelte den Kopf, zog eine enttäuschte Miene und sagte:
    » Danke, Herr Ahlers, das war's«, als sein Handy klingelte.
    Nach dem kurzen Telefonat, in dem Paul einfach nur aufmerksam zugehört hatte, sagte er zu Lisbeth: »Wir müssen dringend ins Kommissariat.«
    » Wieso, was ist los?«
    » Das erzähle ich dir auf dem Weg.«
     
    ***
     
    Er konnte es gar nicht mehr erwarten. Sein Schreibtisch quoll zwar über vor unerledigter Arbeit, aber er war nicht in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen. Er hatte feuchte Hände und wischte sich diese an einem edlen Taschentuch ab. Obwohl er bereits das Fenster geöffnet hatte, schwitzte er und lockerte seine Krawatte.
    Dieser völlig verrückte Abend, der n un schon einige Tage zurücklag, hatte alles übertroffen, was er bis dahin erlebt hatte. Dieses kleine blonde Luder, wie hieß denn die eigentlich noch – egal –, hatte einfach alles mitgemacht, jedes Register gezogen, und obwohl sie noch so blutjung war, schien sie ganz genau gewusst zu haben, was sie machen musste.
    Es m ochte auch an dem weißen Zeug gelegen haben, das er nur in Ausnahmefällen einnahm. Teilweise wurde der Film in seinem Kopf, fast wie durch eine

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