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Tod im Netz: Kriminalroman (Oldenburg-Krimi) (German Edition)

Tod im Netz: Kriminalroman (Oldenburg-Krimi) (German Edition)

Titel: Tod im Netz: Kriminalroman (Oldenburg-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Adlon
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benachteiligte…«
    » …junge Frauen ein?«, fiel Lisbeth ihm ins Wort.
    » Nein, also auch für junge Frauen. Was ich sagen wollte, ist, dass wir uns generell für Menschen einsetzen, die nicht so vom Leben geküsst wurden wie wir selbst. Wir suchen den Kontakt zu Leuten, die es beruflich und gesellschaftlich weit gebracht haben, die wissen, wie man Dinge organisiert und erfolgreich zum Abschluss bringt.« Welcher Hochglanz-Power-Point-Präsentation hast du das denn entnommen? Da wird mir ja ganz schlecht, dachte Paul.
    » Zu potenten Männern also«, stellte Lisbeth nüchtern fest und hob dabei erwartungsvoll ihre Augenlider.
    » Ich weiß nicht, was Sie damit andeuten wollen, Frau Kommissarin.«
    » Na, solchen elitären Männern möchte man doch etwas bieten. Vornehmes Essen, erstklassige Getränke, knackige blonde Mädels. Das lockert doch jeden Anzugträger auf, nicht wahr?«
    » Ja, okay, es gab einige Abende, an denen auch junge Damen anwesend waren. Aber die waren alle freiwillig dort.«
    » Auch Annika Eilers?«
    » Nein, Frau Eilers hatte, soweit ich weiß, nur ein einziges Bewerbungsgespräch mit Rentz.«
    » Sonst war sie nie in Sachen ‚Club Leonardos‘ unterwegs?«
    » Nein.« Henning Werdemann schwitzte, obwohl es in dem Raum weder heiß noch stickig war. Er trank gierig sein Wasserglas leer und stellte es zurück auf den Tisch.
    » Was ist mit Elena Wagner, war sie öfter in Ihrem Club?«, übernahm Paul die Gesprächsführung.
    » Die kenne ich gar nicht. Ist das nicht die andere Studentin, die auch im Schlosspark abgelegt wurde?«
    » Sie kennen sie also doch?«
    » Nein, ich habe davon in der Zeitung gelesen, und Kai, also Herr Rentz, erzählte mir davon.«
    » Er hat Ihnen von laufenden Ermittlungen erzählt?«
    » Keine Einzelheiten, nur dass er in diesem Fall die staatsanwaltlichen Ermittlungen an sich gezogen hatte.« Paul stand auf und baute sich seitlich neben dem sitzenden Werdemann auf.
    » Und was ist mit dieser Top100-Seite im Internet, auf der die Frauen bewertet werden? Wessen Idee war das?«
    » Ähm, so eine Gemeinschaftsidee.«
    » Realisiert von den Webdesignern der ‚Norten GmbH‘, nicht wahr?«
    » Ja, meine Mitarbeiter haben die Website erstellt. Was ist denn falsch daran?« Paul schlug mit der flachen Hand so laut auf den Tisch, dass selbst Lisbeth erschrocken zusammenfuhr.
    » Haben Sie sich die freizügigen Fotos mal angeschaut? Für mich sieht das aus wie eine Versteigerung von Frischfleisch. Junge Frauen zwischen 18 und 28, überwiegend blond, die ganz groß Karriere machen wollen. Dafür müssen sie einiges tun, Dienste anbieten, oder?«
    » Die haben doch alle heutzutage Profile in sozialen Netzwerken mit Bildern von sich. Keiner hat sie gezwungen, dort ihre Fotos hochzuladen.«
    » Nein, nein, aber wenn so ein Elite-Heini seine Kontakte spielen ließ oder Bares auf den Tisch gelegt hatte, um die Damen zu treffen, hatten Sie sicher nichts dagegen?«
    » Das ist doch nicht ungesetzlich.«
    » Das nicht, aber wenn die Damen zu Sexpartys eingeladen werden und dann plötzlich eine erdrosselt im Schlosspark von Rastede liegt, dann liegt eine Straftat vor. Gab es bei diesen Partys S/M-Praktiken, Würgespiele, Herr Werdemann?« Er knetete sich die Hände, als wollte er das unangenehme Thema wegmassieren.
    » Bei den meisten war ich gar nicht dabei.«, antwortete er leise.
    » Verarschen Sie uns nicht. Wenn Ihr Name im Zusammenhang mit diesen Partys in der Presse erscheint, dann werden sich Ihre Kunden sicherlich freuen. Es ist für Sie besser, wenn Sie uns alles sagen, was Sie wissen. Hat Kai Rentz die Damen auch privat getroffen?«
    » Nein, und wenn, dann weiß ich nichts davon.«
    » Was ist mit S/M-Werkzeugen: Peitschen, Gerten, Riemen zum Fixieren? Wurden solche oder ähnliche Instrumente benutzt?«
    » Also…« Werdemann rieb sich mit beiden Händen über sein Gesicht.
    » Es gab eine Motto-Party, die hieß…«
    » Na, kommen Sie, sagen Sie schon.«
    » …die hieß 50-Shades-of-Grey, nach diesem Buch. Die Herren fein gekleidet, und die Studentinnen kamen als graue Mäuschen. Das war nichts Schlimmes. Wir hatten das unter Kontrolle. Es wurden Peitschen verwendet, aber keine Seile - oder gar Würgespiele veranstaltet.«
    » War Annika Eilers bei dieser Mottoparty dabei?«
    « Nein, wie oft soll ich das noch sagen?« Paul nahm einen Stift und ein Blatt Papier und legte es vor Werdemann auf den Tisch. Es klopfte an der Tür, und Frank Albers gab Lisbeth ein Zeichen,

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