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Tod im Netz: Kriminalroman (Oldenburg-Krimi) (German Edition)

Tod im Netz: Kriminalroman (Oldenburg-Krimi) (German Edition)

Titel: Tod im Netz: Kriminalroman (Oldenburg-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Adlon
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hatte.«

Kapitel 16
    Die Staatsanwaltschaft Osnabrück übernahm die Ermittlungen, in denen Kai Rentz als Beschuldigter galt, damit keine Gerüchte aufkamen, ein Staatsanwalt aus dem Gerichtsbezirk Oldenburg könnte als 'befangen' gelten.
    Auf Grundlage der vorliegenden Indizien beantragte die ausw ärtige Staatsanwaltschaft Untersuchungshaft für Kai Rentz. Der zuständige Haftrichter Gunnar Tjarks hörte sich sowohl die Argumente des inzwischen von Kai Rentz eingeschalteten Strafverteidigers als auch die Begründungen der Staatsanwaltschaft besonnen an. Er brauchte nicht lange, um daraufhin den Haftbefehl zu unterschreiben und den Vollzug der Untersuchungshaft anzuordnen. Er betonte jedoch, dass er beim nächsten Haftprüfungstermin stichhaltige Beweise für die Täterschaft des suspendierten Oberstaatsanwaltes erwartete.
    Paul wusste nur zu genau, wie recht der Haftrichter hatte. Entgegen vieler Fernsehkrimis waren reine Indizienprozesse schwierig zu gewinnen. Sie hatten momentan nic ht einen einzigen Beweis, keine Zeugen, die Kai Rentz zusammen mit Annika Eilers gesehen hatten, ausgenommen das Bewerbungsgespräch. Sowohl das Seil als auch das Tuch hätten ihm untergeschoben worden sein können. Paul hatte Axel Meyerhofer und Arne Claaßen zu sich ins Büro bestellt, um zusammen mit Lisbeth den Fall und das weitere Vorgehen zu erörtern.
    » Nehmen wir einmal an, es stimmt, was Kai Rentz sagt. Dass man ihm das Seil unbemerkt in den Koffer gelegt hat, könnte ja immerhin noch sein. Nach eigener Aussage verriegelt er seinen Aktenkoffer nicht immer. Was ist aber mit dem Halstuch im Handschuhfach? Ist er wirklich so dämlich und fährt auch das noch spazieren, wenn er der Täter ist? Sein Auto weist keine Beschädigungen auf. Wenn es ein Fremder war, wie hat er es ihm ins Auto gelegt?« Arne rieb sich über seinen dicken Bauch, als hätte er Hunger.
    » Das ist gar kein großes Problem«, drei Augenpaare richteten sich gespannt auf Arne, «ein einfacher Störsender kann das elektronische Abschließen verhindern. Merkst du gar nicht. Du drückst auf deinen Schlüssel wie jeden Tag, meinst, es ist abgeschlossen und gehst deiner Wege.«
    » Du meinst, jemand hat beispielsweise vor seinem Büro gewartet, bis er das Auto abstellt…«
    » Klar, du kannst diesen handgroßen Sender bequem in der Manteltasche tragen. Vielleicht war es jemand, der ihn kennt, der sagte ihm womöglich noch freundlich 'Guten Tag' oder 'Moin, Moin' und wartete, bis er im Gebäude verschwunden war.«
    » Okay, ich verstehe. Dann müssen wir zum einen herausfinden, wer Zugang zum Büro und damit zum Aktenkoffer hatte, und zum anderen, wer an dem Tag, an dem wir den anonymen Hinweis bekamen, am Auto von Kai Rentz gesehen worden ist?« Lisbeth nickte und machte sich Notizen.
    » Wir werden natürlich auch nach Hinweisen suchen, die Kai Rentz weiter belasten. Arne, wie lange brauchst du noch für die Auswertung seines Laptops?«
    » Ein paar Stunden, heute Abend gebe ich dir einen vorläufigen Bericht.«
    » Sehr schön. Heute Vormittag vernehmen wir Henning Werdemann und heute Nachmittag Albert Wonka. Lisbeth, das machen wir beide. Wir müssen sie unter Druck setzen, ihre fragwürdigen Veranstaltungen müssen ja gar nichts mit dem Fall zu tun haben. Aber ich finde es schon auffällig, dass auch hier junge Studentinnen, blond, Anfang 20, im Fokus stehen. Die beiden werden alles tun, damit ihre Namen nicht im Zusammenhang mit den Sex-Partys in der Öffentlichkeit genannt werden. Dafür müssen sie uns aber Informationen liefern.«
    Paul wusste, dass Henning Werdemann seit Jahren ein treuer Gefolgsmann von Kai Rentz war. Als Chef eines mittelständischen IT-Unternehmens kannte er sich gut mit dem Internet, Firewalls und wie man seine digitalen Strukturen verschleierte, aus. Die Firmen-Website der ‚Norten GmbH‘ verriet, dass sie auf Sicherheitssoftware spezialisiert waren. Vielleicht hatte er dieses Wissen an Kai Rentz weitergegeben. Obwohl sie Henning Werdemann nur als Zeugen vernehmen würden, kam er möglicherweise selbst als Täter in Betracht.
    » Herr Werdemann, wie lange sind Sie schon Mitglied im ‚Club Leonardos‘?«
    » Im Juli werden es fünf Jahre.«
    » Was war denn damals Ihre Motivation, in den Club einzutreten?«
    » Durch meinen beruflichen Werdegang, also dem erfolgreichen Führen meiner IT-Firma, ging es mir sehr gut in meinem Leben. Da wollte ich einfach etwas an die Gesellschaft zurückgeben. Wir setzen uns sehr stark für

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