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Tod im Schärengarten

Tod im Schärengarten

Titel: Tod im Schärengarten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viveca Sten
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Kennzeichen zu finden. Halten Ausschau nach Identifikationsmerkmalen.«
    Thomas hielt die Lupe dicht über einen der kleinen Punkte.
    »Bei dem hier kannst du sogar erkennen, was auf dem Rumpf steht. Wir schreiben alle Merkmale auf, die wir entdecken können, und versuchen dann, ein Boot nach dem anderen ausfindig zu machen.«
    Er griff nach einem Filzstift und markierte jedes Boot mit einem Buchstaben.
    »So, siehst du«, sagte er. »Eins nach dem anderen.«
    »Das dauert Tage, vielleicht Wochen, die alle zu finden.«
    »Ja, wir brauchen Hilfe dabei. Oder hast du einen besseren Vorschlag?«
    Alles deutete darauf hin, dass der Täter sich auf einem anderen Boot befunden hatte. Bei der kriminaltechnischen Untersuchung der Swan waren keine Spuren eines an Bord abgefeuerten Schusses gefunden worden. Das untermauerte die Theorie. Und der Einschusswinkel legte die Vermutung nahe, dass sie den Mörder auf einem der Zuschauerboote suchen mussten. Es konnte nur eines von denen sein, die sie auf dem vergrößerten Foto vor sich hatten.
    Aber welches?
    Margit nahm Stift und Block und machte eine Liste nach Thomas’ Buchstabenordnung.
    »Ich habe übrigens Winbergh erreicht«, sagte sie.
    »Wusste er von dem Bootsverkauf?«
    »Er meint, Julianders altes Boot kann nicht mehr als drei, vier Millionen eingebracht haben. Außerdem gehörte es ihm nur zur Hälfte. Er hat es sich mit einem anderen Segler vom KSSS geteilt.«
    »Nicht genug Geld also, um ein neues Boot zu kaufen.«
    »Genau.«
    »Woher kam das Geld dann? Wusste Winbergh etwas darüber?«
    »Nein.«
    »Wir müssen das genauer untersuchen.«
    Am Morgen hatte Monica Linde angerufen.
    Als Nora begriff, dass Henrik erneut mit Monica über den Verkauf der Brand’schen Villa gesprochen hatte, platzte ihr der Kragen.
    »Hast du schon wieder mit deiner Mutter über Signes Haus gesprochen?«, schrie sie. »Die soll ihre Nase da raushalten, hörst du? Unsere Angelegenheiten gehen sie nichts an!«
    Sie standen im Obergeschoss vor dem Badezimmer.
    Henrik sah zuerst eher überrascht aus.
    »Was regst du dich auf, das ist doch wohl nicht so schlimm.«
    »Kann deine Mutter es nicht ein einziges Mal sein lassen, sich in unser Leben einzumischen? Die macht mich noch wahnsinnig.«
    »Komm mal wieder runter, Nora. Werde bloß nicht hysterisch.«
    »Ich bin nicht hysterisch. Ich habe es nur bis obenhin satt, dass Monica zu allem, was wir tun oder nicht tun, ihren Senf dazugeben muss.«
    Jetzt wurde Henrik ärgerlich.
    »Als würden deine Eltern sich nicht einmischen. Die sind doch andauernd hier. Wir wohnen ja auch nur zweihundert Meter auseinander.«
    »Das ist etwas anderes. Die mischen sich nicht auf dieselbe Art ein.«
    »Es gibt also eine Art, die erlaubt ist, und eine andere, die es nicht ist?«
    »Das habe ich nicht gemeint.«
    »Doch, du hast gemeint, dass die Art meiner Eltern falsch ist, aber die deiner Eltern richtig. Vielen Dank auch.«
    Sein Ton war ätzend.
    Er sah sie an, als hätte er eine Siebenjährige vor sich, und Nora hatte keine Lust mehr, sich weiter zu streiten. Obwohl sie wusste, dass sie im Recht war. Der Kampfgeist verließ sie und machte einem Gefühl der Resignation Platz.
    Warum war Henrik nur so blind für die Fehler seiner Mutter? Konnte er nicht ein einziges Mal Partei für seine Ehefrau ergreifen?

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Mittwoch, zweite Woche
Kapitel 36
    Der Vorsitzende des Wahlausschusses, Anders Bergenkrantz, hatte soeben die Sitzung eröffnet.
    Wie es die Tradition gebot, oblag es dem vorletzten Vorstandsvorsitzenden, die Vorbereitungen zur Wahl des neuen Vorsitzenden zu leiten. Die Versammlung im Klubhaus in Saltsjöbaden war hastig einberufen worden, aber niemand war überrascht gewesen, als die Einladung kam.
    Es würde eine kurze Sitzung werden, denn es gab nur einen Tagesordnungspunkt.
    »Wir müssen auf der Jahresversammlung einen neuen Kandidaten vorschlagen.« Bergenkrantz strich sich bekümmert übers Kinn.
    Die einzige Frau im Raum sah ihn mit beinahe mitleidigem Blick an. Sie war eine intelligente und fähige Person und sich des Dilemmas, in dem sie steckten, durchaus bewusst. Die Zeit bis zur Jahresversammlung war viel zu knapp für einen normalen Wahlvorbereitungsprozess. Und der reguläre Kandidat, der erste Vizevorsitzende, stand nicht mehr zur Verfügung.
    In ihrer gewohnt direkten Art, die insgeheim von dem konservativen Kreis hoch geschätzt wurde, kam sie sofort zur Sache.
    »Es gibt wohl nur einen, der infrage kommt«, sagte sie und blickte in

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