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Tod im Schärengarten

Tod im Schärengarten

Titel: Tod im Schärengarten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viveca Sten
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hältst.«
    Ihr Vater war wie üblich derselben Meinung wie seine Frau. Die beiden würden zu ihr stehen, egal, wie sie sich entschied, aber helfen konnten sie ihr nicht. Nora musste selbst zu einer Entscheidung kommen.
    Sogar Thomas hatte sich davor gedrückt, Partei für sie zu ergreifen, und stattdessen daran erinnert, dass es sehr viel Arbeit bedeuten würde, die Brand’sche Villa instandzuhalten, falls sie sich dazu entschloss, sie nicht zu verkaufen.
    Nora merkte, dass die Kraft aus ihr entwich wie Luft aus einem mürben Gummiballon. Ihre Knie begannen zu zittern, sie wollte nur noch weg von hier. Wollte nach Hause und sich eine Decke über den Kopf ziehen und so tun, als hätte es diese Besichtigung nie gegeben.
    »Hier sind die Schlüssel zum Bootsschuppen«, sagte sie tonlos. »Wenn Sie schon mal hier sind, können Sie sich den auch gleich ansehen.«

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Kapitel 53
    »Wie schön, dass ihr kommen konntet. Immer herein mit euch«, sagte Isabelle von Hahne und lächelte strahlend. »Ingmar macht gerade die Drinks fertig. Er wird euch gleich begrüßen.«
    Sie nahm dem Ehepaar Rosensjöö die leichten Sommermäntel ab und hängte sie auf Bügeln an die Garderobe. Hans Rosensjöö überreichte ihr einen Blumenstrauß, sie nahm ihn begeistert entgegen und roch daran.
    »Was für schöne Rosen! Ich liebe Rosen. Ganz entzückend, vielen Dank.«
    Sie ging ins Wohnzimmer voraus. Auf dem runden Glastisch standen kleine Schalen mit Knabberzeug und ein Tablett mit acht Cocktailgläsern. In jedem Glas befand sich ein silberner Zahnstocher, auf den drei grüne Oliven aufgespießt waren. Daneben stand eine Kristallkaraffe, die bis oben hin mit eiskaltem Martini gefüllt war.
    Ingmar von Hahne stand über das Tablett gebeugt, blickte jedoch auf, als sie den Raum betraten. Er lächelte und ging auf seine Gäste zu, küsste Britta auf beide Wangen und gab ihrem Mann die Hand.
    »Arvid und Kristina kommen auch«, sagte Isabelle, während sie die Martinis einschenkte. »Und Anders und Ann-Sofie.«
    Sie reichte Britta Rosensjöö eines der gefüllten Gläser.
    »Ingmar«, sagte sie und sah ihren Mann ungeduldig an, »kannst du bitte mal nachsehen, ob sie gerade gekommen sind? Ich meine, es hörte sich so an.«
    Das war keine Frage, eher ein Befehl.
    »Natürlich, Liebling«, antwortete ihr Mann und verschwand lautlos durch die Tür.
    Für einen Moment wurde es still im Raum.
    Hans Rosensjöö, der sich so kurz nach Oscars Begräbnis am liebsten vor dem Abendessen bei Ehepaar von Hahne gedrückt hätte, starrte in sein Glas. Wie praktisch, dachte er. Ein elegantes kleines Dinner, um Ingmar so kurz vor der Jahresversammlung den Weg zu ebnen. Typisch Isabelle.
    Er hatte sich mittlerweile mit dem Gedanken angefreundet, dass Ingmar sein Nachfolger werden sollte. Aber was von Hahnes Gattin betraf, fiel ihm das schon schwerer, obwohl sie für Ingmar in seiner neuen Funktion zweifellos ein Gewinn war. Nein, er ging Isabelle nach Möglichkeit aus dem Weg. Die Energie und Zielstrebigkeit, die viele an ihr bewunderten, stießen ihn eher ab. Für seinen Geschmack waren ihre Ambitionen viel zu durchschaubar.
    Wie üblich sprach Isabelle in voller Lautstärke und gestikulierte, um ihre Worte zu unterstreichen. Sie war wirklich eine, die sich auf dem gesellschaftlichen Parkett so richtig wohlfühlte. Ihre Power kannte keine Grenzen, wenn es darum ging, Benefizveranstaltungen oder andere Events zu organisieren.
    Aber das war vielleicht gerade das Problem, dachte Hans Rosensjöö. Diese – er suchte nach dem richtigen Wort – Besessenheit. Das Einzige, was in ihrem Leben zählte, war gesellschaftlicher Erfolg. Ihm war eine solche Denkweise fremd, ebenso wie sie es für Britta war.
    Nicht eine Sekunde lang wäre ihm in den Sinn gekommen, den Posten als Vorsitzender des KSSS anzunehmen, um gesellschaftlich Punkte zu sammeln. Er hatte es eher als Verpflichtung empfunden, als etwas, dem man sich nicht entzog, wenn man darum gebeten wurde. Und er war sich durchaus bewusst gewesen, welche Verantwortung die Aufgabe mit sich brachte.
    Dass Isabelle es genießen würde, an Ingmars Seite zu repräsentieren, daran bestand kein Zweifel. Etwas, das Britta nie besonders gemocht hatte, um ehrlich zu sein.
    Na ja, darüber brauchte er sich den Kopf nun wirklich nicht zu zerbrechen. Ingmar hatte es sich selbst ausgesucht, sein Leben mit Isabelle zu teilen. Er war es, der ihren Geltungsdrang aushalten musste.
    Hans Rosensjöö sah liebevoll zu seiner

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