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Tod im Schärengarten

Tod im Schärengarten

Titel: Tod im Schärengarten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viveca Sten
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Friedens kehrte ein. Das hier war besser, als in seiner Wohnung herumzuschnüffeln, besser, als ihm durch die Stadt zu folgen oder das Gefühl der Erniedrigung durch das Verwüsten seines Bootes zu betäuben.
    Die Ordnung war wiederhergestellt. Martin Nyrén hatte sich alles selbst zuzuschreiben. Sein Tod war die gerechte Konsequenz eines Verhaltens, das nicht tolerierbar war.
    Keinen Tag länger. Nicht eine einzige Minute.

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Kapitel 62
    Der Anruf kam um 23.55 Uhr, kurz bevor der Dienstag in den Mittwoch überging.
    Die Anruferin war hysterisch und der Koordinator der Rettungsleitstelle hatte anfangs Mühe, sie zu verstehen. Es brauchte mehrere Anläufe, bis sie sich so weit beruhigt hatte, dass sie sagen konnte, was passiert war.
    Ein lebloser Mann lag vor der Haustür in der Birkalidsgatan 22B. Er hatte Blut im Gesicht. Sie hatte ihn gefunden, als sie vom Flughafen Arlanda heimkam. Sie war Flugbegleiterin von Beruf.
    Der Koordinator gab die Meldung über Funk an alle Polizeistreifen im Stadtgebiet von Stockholm weiter, und zufällig befand sich ein Streifenwagen ganz in der Nähe, in der Fleminggatan auf der anderen Seite der Sankt Eriksbron. Außerdem schickte er einen Rettungswagen zu der angegebenen Adresse. Die Frau hatte zwar gesagt, der Mann sei tot, aber der Koordinator wollte kein Risiko eingehen. Als Letztes alarmierte er die kriminaltechnische Bereitschaft der Stockholmer Polizei.
    Die Besatzung des Streifenwagens erreichte den Einsatzort und stellte fest, dass die Flugbegleiterin die Situation völlig korrekt eingeschätzt hatte.
    Der Mann auf der Treppe zum Haus Birkalidsgatan 22B war tatsächlich tot. Ursache war höchstwahrscheinlich das Loch in der Schläfe. Außerdem fanden sich Blut und Hirnsubstanz an den Milchglasscheiben der Haustür.
    Die Flugbegleiterin saß auf dem Bürgersteig. Sie stand sichtbar unter Schock. An ihrer Uniform war etwas Blut.
    Als der jüngere Polizist, ein Mann in den Dreißigern, mit ihr zu reden versuchte, brach sie in Tränen aus. Fürsorglich half er ihr in den Aufzug und brachte sie hinauf in ihre Wohnung. Hoffentlich beruhigte sie sich bald wieder, damit man sie vernehmen konnte.
    Kriminaltechniker Conny Malmsten vom Tatorterkennungsdienstder Polizei Stockholm traf unmittelbar nach dem Rettungswagen ein. Die Streifenwagenbesatzung hatte den Tatort bereits abgesperrt. Man konnte sich fragen, welchen Nutzen eine solche Absperrung tatsächlich hatte, aber so war die Vorschrift. Bevor nicht alle Spuren gesichert waren, mussten so viele Personen wie möglich ferngehalten werden, um eine Kontaminierung des Tatorts zu verhindern.
    Auch Conny Malmsten musste nicht lange über die Todesursache nachdenken.
    »Vermutlich wurde er hier erschossen«, sagte einer der Uniformierten, als Malmsten sich an die Arbeit machte.
    »Sieht so aus.« Er studierte die Szene, die sich ihm bot.
    Das Blut an der Wange des Mannes war geronnen und die Spritzer von Körperflüssigkeit und Gewebesubstanz zeigten an, dass dies der primäre Tatort war.
    Mit routinierten Handgriffen nahm er die Digitalkamera aus dem Einsatzkoffer. Die Fotos würden später bei den Ermittlungen herangezogen werden, zum einen, um den Handlungsverlauf zu belegen, und zum anderen als Beweismaterial. Während er fotografierte, machte er sich ein Bild davon, was passiert war.
    Soweit er sehen konnte, gab es keine Pulverspuren auf der Haut. Das deutete darauf hin, dass der Schuss aus größerer Entfernung abgegeben worden war. Was wiederum die Wahrscheinlichkeit verringerte, dass der Täter Spuren am Tatort hinterlassen hatte.
    Als er mit dem Fotografieren fertig war, legte er die Kamera in den schwarzen Einsatzkoffer zurück. Er nahm es immer sehr genau damit, die verschiedenen Werkzeuge ordentlich zu verstauen. Jedes Ding an seinen Platz. Nichts konnte ihn mehr ärgern, als wenn irgendwas nicht dort lag, wo es hingehörte. Das konnte ihm den ganzen Tag versauen.
    Conny Malmsten stieg vorsichtig über die Leiche und öffnete langsam die Haustür. Sie ging nach innen auf, er brauchte den Toten also nicht zu bewegen.
    Er sah sich im Treppenhaus um, konnte aber nichts entdecken. Er ging wieder nach draußen und achtete auch diesmal darauf, die Position des Opfers nicht zu verändern.
    Auf der Treppenstufe neben dem Toten sah er ein Mobiltelefon. Er sammelte es auf und stellte fest, dass es zerstört war. Die gesamte Unterschale hatte sich gelöst und aus dem Inneren waren kleineTeile herausgefallen. Er zog einen

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