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Tod im Tauerntunnel

Tod im Tauerntunnel

Titel: Tod im Tauerntunnel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix Huby
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nach.«
    »Ist sonst noch etwas?« fragt Bienzle.
    »Eigentlich nicht.«
    »Und uneigentlich?«
    »Du solltest dir nicht zu viel aufhalsen. Ich bin froh, daß du dich wenigstens heute nacht mal aufs Ohr gelegt hast.«
    »Hätt ich's nicht getan, wäre uns der Fontana vielleicht nicht entwischt.« Bienzle geht grußlos hinaus. Er ist noch niedergeschlagener als zuvor.
    »War's schwierig, den Grüner zum Singen zu bringen?« fragt er Gächter in ihrem gemeinsamen Büro.
    »Nach vier Stunden war er soweit.«
    »Und?«
    »Er arbeitete schon seit zwei Jahren für Fontana. Die übliche Dreckarbeit: Leute einschüchtern, Kontakt zur Unterwelt halten... Gelegentlich hat er wohl auch den Boten zwischen Fontana und Jarosewitch gemacht. Die Geschäfte scheinen so gelaufen zu sein, wie wir vermutet haben. Fontana und Jarosewitch müssen so etwas wie Partner gewesen sein. Der Italiener gehört wohl einem internationalen Hehlerring an. Von ihm kamen die Adressen, die dann Korbut angelaufen hat; von ihm kam aber manchmal auch Handelsgut, das Jarosewitch auf dem deutschen Markt verteilt hat.«
    »Was ist mit der Stern?«
    »Grüner behauptet, er hat sie bei Fontana kennengelernt und was mit ihr angefangen, obwohl ihm das eigentlich strikt verboten war. Fontana wollte nicht, daß seine ›Außendienstleute‹, so nannte er das, näheren Kontakt mit den festangestellten Mitarbeitern hatten.«
    »Ein heimliches Gschpusi also?«
    »Ja, Grüner sagt auch, Fontana hat ihm befohlen, Stuttgart zu verlassen, und er hat ihn in dem Glauben gelassen, daß er noch gestern abreisen wollte. Dann ist er aber noch mal zu dem Mädchen gefahren... Das Pulver hat er nicht erfunden, der Grüner.«
    »Du, Gächter ...«
    »Ja?«
    »Wahrscheinlich sind wir Fontanas Leuten im Asemwald nur zuvorgekommen; wahrscheinlich hast du in deinem Wildwestfilm gestern der Wirklichkeit nur ein bißchen vorgegriffen... Fontana hat den Grüner überwachen lassen. Muß ein ganz schöner Schlag für die gewesen sein, als sie hinkamen, und das Nest war leer.« Zum erstenmal an diesem Vormittag lächelt Bienzle. »Weiß denn der Grüner, was in den letzten Wochen passiert ist?« fährt er fort. »Irgendwas muß doch die heile Geschäftswelt der Herren Jarosewitch und Fontana gestört haben.«
    »Er scheint es wirklich nicht zu wissen. Er sagt nur, Fontana sei sehr nervös gewesen.«
    »Der weiß doch bestimmt mehr. Warum hat er denn die Korbut erst ausspioniert und dann versucht, sie umzubringen?«
    »Er sagt, Fontana habe ihn eines Tages... Warte mal, das hab ich auf dem Kassettenrecorder. Ich spiele dir die Stelle mal vor.«
    »Gut... Moment mal; wir holen Haußmann dazu.« Bienzle ruft den jungen Kollegen an und bittet ihn erstaunlich höflich zu sich.
    »Bevor Sie uns erzählen, was Breda wußte, hören wir uns mal das Band da an«, sagt Bienzle zu Haußmann, als der eilfertig hereingespurtet kommt.
    Gächter drückt den Knopf.
    Der Chef hat mich kommen lassen, berichtet Grüner, und gefragt, ob ich dem Korbut seine geschiedene Ische kenne. Natürlich, sag ich, die motzt doch dem Jarosewitch den Schmuck auf. Und da sagt der Chef, er hätte Grund zur Annahme, daß der Jarosewitch ein krummes Ding dreht, ohne ihn oder gegen ihn, ich weiß nicht mehr, wie er sich genau ausgedrückt hat, und ich soll doch mal der Korbut auf den Zahn fühlen, ob die in letzter Zeit einen großen Posten zum Umarbeiten reingekriegt hätte. Ich hab ihn gefragt, woher er denn das alles wissen will. Da hat er gesagt, das geht mich nichts an, aber soviel kann er sagen, es gibt so etwas wie eine neue... Jetzt weiß ich nicht mehr, wie das Wort hieß. Konstruktion oder Kontraktion oder so.
    Konstellation vielleicht? fragt Gächter auf dem Band.
    Kann sein - nun wieder Grüners Stimme; auf jeden Fall sagte er, in Zukunft geht es auch ohne Jarosewitch, vielleicht sogar besser…
    »Schalt mal ab«, sagt Bienzle.
    Gächter drückt den Aus-Knopf.
    »Da ist von einem größeren Posten die Rede. Haben wir eigentlich schon mal nachsehen lassen, ob in den letzten Wochen irgendwo ein größerer Schmuckraub gemeldet worden ist? Das muß doch zu ermitteln sein.«
    »Ich kümmere mich darum«, sagt Haußmann.
    »Gut, dann laß uns mal weiterhören«, sagt Bienzle.
    Ich hab dann dem Korbut gesagt, er soll mich mal zu seiner Ehemaligen mitnehmen, ich wollte was kaufen und mir ihre Werkstatt angucken. Das lief dann auch, aber natürlich war da nichts rauszubekommen. Der Chef war sauer und hat gesagt, daß man dann

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