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Tod in der Königsburg

Tod in der Königsburg

Titel: Tod in der Königsburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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einem Fuß auf den anderen, er fühlte sich nicht besonders wohl in seiner Haut. »Nun?« fragte er zurück.
    »Lassen wir die Leichen der beiden Männer zu unserem Apotheker bringen? Wir können sie später untersuchen, und zwar unter besseren Bedingungen.«
    »Warum untersuchen wir sie nicht gleich?« fragte der Krieger der Uí Fidgente etwas widerborstig, doch er kannte nun ihren Rang und hatte anscheinend begriffen, daß er seine Arroganz zügeln mußte.
    »Weil du mir erst zeigen sollst, wo und wie ihr die Attentäter gestellt habt und warum ihr sie töten mußtet, anstatt sie gefangenzunehmen. Wir hätten sie über ihre Absichten verhören können.«
    Ihr Ton war ruhig und ohne jeden Vorwurf, doch Giongas Gesicht rötete sich, und er schien sich weigern zu wollen. Aber dann zuckte er die Achseln und winkte zwei seiner Männer heran.
    Mit einem lauten Ruf und besorgter Miene kam Donndubháin den Berg heruntergeeilt.
    »Colgú meinte, hier könnte ich mich eher nützlich machen«, erklärte er. Er wollte offenbar andeuten, daß Colgú seine Schwester nicht gern allein bei den Kriegern der Uí Fidgente zurückließ. »Capa und Eadulf kümmern sich um ihn.«
    Fidelma lächelte dankbar. »Ausgezeichnet. Giongas Männer schaffen die beiden Leichen zu Conchobar. Hast du jemanden, der ihnen den Weg zeigt?«
    Donndubháin rief einen vorbeikommenden Krieger heran.
    »Bring die Männer der Uí Fidgente mit den Leichen zu . . .« Fragend zog er die Brauen hoch.
    »Zu der Apotheke von Bruder Conchobar. Sag ihm, er soll meine Anordnungen abwarten. Ich möchte die Leichen selbst untersuchen.«
    Der Krieger grüßte und winkte den beiden Kriegern der Uí Fidgente, ihm mit den Leichen zu folgen.
    »Fangen wir an der Stelle an, wo Colgú und Donennach getroffen wurden«, verkündete Fidelma.
    Gionga und Donndubháin begleiteten Fidelma schweigend zurück zum Marktplatz. Die Bürger von Cashel hatten sich noch nicht entfernt, sondern standen in Gruppen zusammen und unterhielten sich flüsternd. Manche warfen verstohlene Blicke auf den Krieger der Uí Fidgente. Fidelma spürte die Abneigung in ihren Mienen. Generationenlange Kriege und Überfälle ließen sich nicht so schnell aus dem Gedächtnis tilgen, wie sie zunächst gedacht hatte.
    Sie erreichten die Stelle, an der die Pfeile Colgú und Donennach getroffen hatten. Gionga wies quer über den Platz auf eine Gruppe von Gebäuden auf der anderen Seite.
    »Als der erste Pfeil traf, schaute ich mich um, woher er gekommen war. Ich sah einen Mann auf dem Dach des Gebäudes da.«
    Das Gebäude, auf das er zeigte, stand fünfzig Meter entfernt auf der anderen Seite des Marktplatzes. Es hatte ein flaches Dach.
    »In dem Moment schoß er den zweiten Pfeil ab, ich schrie, aber mein Warnruf kam zu spät für Donennach.«
    »Ach so«, meinte Fidelma. »Und dann gabst du deinem Pferd die Sporen und rittst auf das Haus zu?«
    »Ja. Zwei meiner Krieger jagten mir nach. Als wir das Gebäude erreichten, war der Schütze schon vom Dach gesprungen, den Bogen hatte er noch in der Hand. Neben ihm stand ein zweiter Mann mit einem Schwert. Ich schlug sie beide nieder, bevor sie ihre Waffen gegen uns gebrauchen konnten.«
    Fidelma wandte sich an Donndubháin.
    »Ich erinnere mich, daß du ihnen dichtauf gefolgt bist, Vetter. Stimmt die Darstellung mit dem überein, was du gesehen hast?«
    Der Thronfolger meinte achselzuckend: »Mehr oder weniger.«
    »Das ist eine ziemlich ungenaue Antwort«, bemerkte Fidelma.
    »Ich meine, ich sah, daß der Bogenschütze herabsprang zu seinem Gefährten, aber ich sah nicht, daß sie ihre Waffen hoben. Sie schienen die Krieger zu erwarten.«
    »Du meinst, sie wollten uns herankommen lassen, um ein sicheres Ziel zu haben?« schnaubte Gionga verächtlich.
    Fidelma ging ohne Kommentar auf das Gebäude zu.
    »Schauen wir mal, was wir dort finden.«
    Donndubháin sah sie verständnislos an.
    »Was sollen wir dort finden? Die Attentäter wurden beide getötet und ihre Leichen weggeschafft. Was suchst du noch?«
    Fidelma ersparte sich eine Antwort.
    Das Gebäude, das Gionga und Donndubháin ihr gezeigt hatten, war niedrig und einstöckig und hatte ein flaches Dach. Es war aus Holz gebaut und sah wie ein Stall aus mit zwei großen Türen in der Vorderfront und einer kleinen an der Seite. Fidelma hatte zwar ihre Kindheit in Cashel verbracht, mußte aber überlegen, wem es gehörte. Es war kein Stall, erinnerte sie sich, sondern eine Art Lagerhaus.
    Sie betrachtete es

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