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Tod in der Königsburg

Tod in der Königsburg

Titel: Tod in der Königsburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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genau.
    Türen und Fenster waren verschlossen, und nichts regte sich darin.
    »Donndubháin, weißt du, was das für ein Gebäude ist?«
    Der Tanist überlegte.
    »Es ist ein Lagerhaus und gehört dem Kaufmann Samradán. Ich glaube, er lagert Weizen darin.«
    »Wo ist Samradán?«
    Ihr Vetter zuckte die Achseln.
    »Mach ihn ausfindig und bring ihn zu mir.«
    »Jetzt gleich?« fragte Donndubháin überrascht.
    »Sofort«, bestätigte Fidelma.
    Der Thronfolger von Cashel machte sich auf die Suche nach dem Kaufmann, denn selbst ein Fürst hatte einer
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bei Gericht zu gehorchen, ganz abgesehen davon, daß Fidelma die Schwester des Königs war. Fidelma ging prüfend um das Gebäude herum. Auch die kleine Seitentür war verschlossen, doch an der Rückseite lehnte eine Leiter an der Wand, mit deren Hilfe man auf das Dach gelangen konnte.
    »Dort habe ich die Attentäter gefunden«, erklärte ihr Gionga.
    Fidelma warf ihm einen raschen Blick zu. »Aber hier konntest du sie doch nicht sehen, als du auf die Vorderseite des Gebäudes zugeritten bist.«
    »Nein, ich sah nur den Schützen mit dem Bogen in der Hand. Er stand auf dem Dach und verschwand dann nach hinten. Ich ritt an der Seite entlang, als die beiden Männer, einer mit dem Bogen und der andere mit gezogenem Schwert, hinter dem Gebäude hervorkamen.«
    »Und wo hast du sie niedergeschlagen?«
    Gionga wies mit der Hand auf die Stelle.
    Die Blutlachen auf dem Boden waren noch nicht eingetrocknet. Sie befanden sich an der Rückseite des Gebäudes, waren aber zu sehen, wenn man vom Marktplatz her kam.
    Fidelma stieg die Leiter empor auf das flache Dach. An der Vorderseite des Gebäudes lagen hinter einer niedrigen hölzernen Brüstung zwei Pfeile. Sie waren nicht hastig weggeworfen, sondern sorgfältig bereitgelegt worden. Vielleicht hatte das der Bogenschütze getan, damit er mehrmals schnell hintereinander schießen konnte. Fidelma hob die Pfeile auf und prüfte sie genauer. Sie verglich sie mit dem Pfeil, der in ihrem Gürtel steckte und den Eadulf aus Colgús Arm gezogen hatte. Ihre Miene verdüsterte sich. Sie kannte die Kennzeichen.
    Gionga war zu ihr getreten und schaute sie mißmutig an. »Was hast du da?«
    »Nur Pfeile«, antwortete Fidelma rasch.
    »Fidelma!«
    Fidelma spähte über die Brüstung auf Donndubháin hinunter.
    »Hast du Samradán gefunden?«
    »Er ist heute nicht in Cashel. Er ist in Imleach mit Waren für die Abtei.«
    »Dieser Samradán wohnt wohl nicht hier?«
    Donndubháin streckte den Arm aus. »Vom Dach aus müßtest du sein Haus sehen können. Es ist das sechste in der Hauptstraße. Ich kenne ihn und habe auch schon bei ihm gekauft.« Zerstreut langte er nach der Silberspange auf seiner Schulter. »Ich bin sicher, daß er damit nichts zu tun hat.«
    Fidelma schaute die Straße entlang auf das Haus, auf das der Tanist gezeigt hatte.
    »Na, wir brauchen ihn auch nicht, um zu wissen, was vorgefallen ist«, schaltete sich Gionga ein. »Die Attentäter erkannten, daß dieses Flachdach eine strategisch günstige Position darstellt, um auf Donennach zu schießen. Sie sahen, daß es ein Lagerhaus ist, suchten sich eine Leiter, stiegen hinauf und warteten auf die Ankunft meines Fürsten. Sie dachten, in dem Durcheinander könnten sie entkommen.«
    Er drehte sich um und betrachtete das Land hinter dem Gebäude.
    »Sie hätten leicht in das Wäldchen da hinten flüchten können. Übrigens –« seine Miene hellte sich auf – »ich wette, dort finden wir ihre Pferde angebunden.«
    Er wollte sich schon zum Wäldchen aufmachen, als Fidelma ihn mit einem ruhigen »Einen Moment mal« zum Bleiben veranlaßte.
    Sie hatte mit zusammengekniffenen Augen die Entfernung zwischen dem Dach und der Stelle abgeschätzt, an der ihr Bruder und der Fürst der Uí Fidgente getroffen wurden.
    »Eins kann ich dir über unseren Bogenschützen verraten«, meinte sie grimmig.
    Gionga runzelte die Stirn, schwieg aber.
    »Er war kein guter Schütze.«
    »Wieso?« fragte der Uí Fidgente mißtrauisch.
    »Von hier aus und auf diese Distanz ist es nicht leicht, das Ziel zweimal hintereinander zu verfehlen. Beim erstenmal konnte er wohl danebenschießen, aber nicht beim zweitenmal, als das Ziel sich nicht bewegte.«
    Sie erhob sich und ging, gefolgt von Gionga, zur Leiter. Die Pfeile nahm sie mit. Unten wartete ihr Vetter auf sie.
    »Hast du gehört, wo Gionga die Pferde vermutet?« fragte sie ihn.
    »Ja«, antwortete Donndubháin nur. Fidelma hatte den Eindruck, daß er

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