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Tod in der Walpurgisnacht

Tod in der Walpurgisnacht

Titel: Tod in der Walpurgisnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Wahlberg
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nicht grau. Für sein Alter sah er unverschämt fit aus, wahrscheinlich war das genetisch bedingt, dachte Claesson neidisch. Lasse hatte Glück. Claesson selbst musste ganz schön aufpassen, dass er keinen Bauch bekam.
    Lasse Lundin und Ella Grönros schienen jedenfalls nicht unglücklich, dass sie zusammenarbeiten mussten. Eigentlich wirkten sie auf diese beneidenswerte Weise miteinander verschworen, wie sie einem gehörig auf den Wecker gehen kann, wenn man gerade nicht vom selben Schicksal ereilt war. Womöglich würden Janne und Mona jetzt eine Schwiegertochter bekommen und zwar eine reife Frau, die bereits zwei Kinder hatte.
    Lasse Lundin und Grönros hatten im Folkets Hus die Stellung gehalten und alle versorgt, die im Laufe des Tages vorbeigekommen waren. Das waren insgesamt nicht mehr als vierundzwanzig Personen gewesen, also nicht die Hundertschaften, die sie befürchtet hatten.
    Das wird schon werden, dachte Claesson. Vierundzwanzig war besser als nichts.
    »War etwas Besonderes dabei?«, fragte er Ella.
    »Hauptsächlich Beobachtungen, wer Skoglund gesehen hat. Und der eine oder andere, der von ein paar älteren Streitigkeiten mit dem Opfer erzählt hat. Mehrere ältere Personen haben erzählt, dass die Nachbarn von Skoglunds vor vielen Jahren unter mehr oder weniger mysteriösen Umständen gestorben sind. Zwei Kinder wurden Waisen. Es wird erzählt, dass die Skoglunds sich für diese Kinder eingesetzt haben, die dann woanders hinkamen.«
    Ella runzelte die Stirn, und Claesson begriff, dass man die Sache auch anders sehen konnte.
    »Wie interpretierst du das?«, fragte er.
    Sie zuckte mit den Schultern.
    »Ein bisschen seltsam«, sagte sie zögernd und machte eine entsprechende Geste.
    »Wir werden mal nachprüfen, was da war«, sagte er.
    Ella Grönros war eine breitschultrige Frau mit schmalen Hüften und einem sympathischen Zug um den Mund. Nach den Krähenfüßen um die Augen zu urteilen, ging sie auf die vierzig zu. Ein jugendlicher Pferdeschwanz fasste die Haare zusammen, deren Farbton verstärkt ins Braunrot ging, wie man es oft bei Frauen sah, die die ersten grauen Strähnen wegzaubern wollten.
    Jasinski erschien mit Schweiß auf der Stirn. Claesson sah auf die Uhr. In einer Viertelstunde müssten eigentlich alle da sein, so dass sie Bericht erstatten und dann nach Hause nach Oskarshamn fahren konnten. Alle außer Janne Lundin, der auf seinem Hof in Hjortfors blieb.
    Im Moment war kein Lärm aus dem Untergeschoss zu hören. Es war Montagnachmittag, die Leute kamen wahrscheinlich gerade erst von der Arbeit.
    Claesson stellte sich an eines der hohen Fenster, die sicherlich eine ganze Weile nicht mehr geputzt worden waren, aber der Schmutz störte ihn nicht. Er starrte auf die Hauptstraße des Ortes mit ihrem spärlichen Verkehr. Jasinski stellte sich neben ihn, stützte die Ellenbogen auf das Fensterbrett und legte das Kinn in die Hände. Sie schwiegen. Schön, so ein Mensch, der nicht unbedingt reden musste, dachte Claesson. Özen und Lerde waren gekommen und hatten im Raum hinter ihnen Platz genommen. Der Rest der Gruppe, Lundin, Berg und noch ein paar andere, würden bestimmt auch gleich da sein.
    »Und, wie geht es dir?«, fragte er Jasinski.
    »Passt«, sagte sie, ohne sich umzudrehen. »Es knallt und kracht an allen Enden, was will man mehr? Die Mädchen werden größer, und ich kann machen, was ich will. Nicht übel.«
    Claesson lächelte.
    »Übrigens könnte man zusammenfassend sagen, dass Skoglund ein sehr geschickter Handwerker war, aber nicht gerade ein Tugendbold«, sagte Jasinski.
    »Ist das ironisch gemeint?«, fragte Claesson.
    »Ja, in der Tat«, erwiderte sie mit einem breiten Lächeln. »Ich habe gespürt, dass viele Angst haben, sich negativ über ihn zu äußern. Als ob er zum Wiedergänger werden könnte.«
    »Du meinst, hier herumspuken?«
    Ihre Augenbrauen fuhren hoch. »Warum nicht? Glaubst du an Gespenster?«, fragte sie und grinste.
    Das war ihm nicht mal ein Kopfschütteln wert.
    »Was die Leute wohl über einen reden, wenn man unter dem Rasen liegt«, fuhr Jasinski fort.
    »Denkst du darüber wirklich nach?«, fragte Claesson und blickte weiterhin träumerisch nach draußen.
    »Manchmal schon.«
    »Na, ich hoffe, das dauert noch«, meinte Claesson. »Ich will leben.«
    »Ach, ehrlich?«, sagte sie lächelnd und richtete sich auf.
    Eben waren Lundin und Berg angekommen. Jetzt waren sie alle versammelt. Rogge berichtete, dass die Suche mit der Hundestaffel nichts Neues

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