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Tod in der Walpurgisnacht

Tod in der Walpurgisnacht

Titel: Tod in der Walpurgisnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Wahlberg
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und gegen den hintersten Schrank drückte. Sie kicherte erleichtert und glücklich.
    Dann standen sie da. Sie war ein zuckender Körper. Er gab ihr Rückhalt, das war deutlich zu spüren. Sie wünschte, das würde bis in alle Ewigkeit so bleiben.

Kapitel 59
    D ie Vorderseite des Hauses wies nach Süden. Die Abendsonne ergoss ihr mildes, rotes Licht über die Fassade und das, was früher einmal der Haupteingang gewesen war. Heute wurde er nicht mehr benutzt, außer um auf die Veranda zu treten.
    Das wussten Martin Lerde und Peter Berg, die zum Eingang auf der Seite eilten, der mehr außer Sichtweite der Straße und der Nachbarn lag. Das war gut, denn dann würden sie nicht gesehen, dachte Lerde. Andererseits hatten sie ihr Zivilfahrzeug mitten in der Einfahrt zum Grundstück geparkt. Wer von den Nachbarn die Augen offen hielt, sah natürlich, dass sie bei Pär Rosenkvist klopften.
    Die Nachbarn waren nicht gerade gut darin gewesen zu beobachten, was vor einem Jahr hier passiert war. Niemand hatte mehr gesehen oder gehört, als dass möglicherweise in der Nacht ein Auto angelassen worden war, doch nicht einmal das hatten sie mit Bestimmtheit sagen können.
    Martin Lerde war nach und nach klar geworden, dass es dafür wahrscheinlich eine ganz logische Erklärung gab, die nicht einmal sonderlich originell war. Wenn niemand gesehen hatte, dass jemand das Haus verlassen hatte, dann musste sich derjenige entweder auf der Rückseite des Hauses rausgeschlichen haben, oder er war durch einen anderen versteckten Ausgang verschwunden. Der Schornstein war vielleicht etwas weit hergeholt, denn es ging ja nicht um den Weihnachtsmann.
    Wenn das alles aber nicht zutraf, dann musste sich die Person noch in dem Gebäude befinden. Obwohl sie jede Ecke und jede Abseite durchsucht hatten, könnte es immer noch so sein. So war es leider, dachte Martin Lerde, und auch Claesson hatte das mit einem vernehmlichen Seufzer gesagt, obwohl er sich geschworen hatte, im Alter nicht zu einem Menschen zu werden, der ständig seufzte und stöhnte.
    Was hatten sie damals übersehen, obwohl sie systematisch und gründlich gesucht hatten? Oder hatte Pär Rosenkvist seine Frau wirklich woandershin verfrachtet? Diese junge Krankenschwester, die Tina oder die Rose genannt wurde. Wie hatte er es geschafft, sie zu verstecken, das war die entscheidende Frage. Man nahm an, dass sie zerstückelt vergraben oder in irgendeinem Wasserlauf versenkt worden war. Oder in einem Brunnen.
    Sie klopften noch einmal. Das Garagentor hatte offen gestanden, und sie hatten dort den weißen Peugeot gesehen. Auf der anderen Seite der Tür waren jetzt schwere Schritte zu hören. Pär Rosenkvist öffnete und füllte den ganzen Türrahmen aus; er hatte keinerlei Absicht, sie hereinzulassen.
    »Sie müssen mal Ruhe geben«, sagte er mit einem kalten Blick auf Martin Lerde.
    »An dem Tag, wenn wir Tina gefunden haben, werden wir das tun«, erwiderte Lerde und hielt den Hausdurchsuchungsbefehl hoch, der ihnen Zutritt gewährte.
    Die zwei kleinen Kinder waren hinter ihrem Papa aufgetaucht und schauten sie mit erschrockenen Augen an. In der Küchentür tauchte eine Frau auf. Lerde erkannte sie als die Sekretärin und Mädchen für alles aus dem Büro in Kristdala. An ihren Namen konnte er sich nicht erinnern.
    »Wohnen Sie hier?«, fragte er sie.
    Sie sah peinlich berührt aus und schüttelte den Kopf.
    »Wir essen nur manchmal zusammen«, stieß sie hervor.
    Das glaubst du doch selbst nicht, dachte Lerde, schenkte ihr aber keine weitere Aufmerksamkeit, sondern nickte zur Kellertreppe hin. Peter Berg folgte ihm.
    »Verdammt! Warum gehen Sie da runter?«, brüllte Pär Rosenkvist hinter ihnen her.
    Blieb aber im Erdgeschoss.
    Sowohl Lerde als auch Berg waren schon in dem Haus gewesen. Alles war unverändert. Der Platz am Ende der Treppe war nicht gerade groß. Nach rechts lag eine Art Hobbyraum, den man in ein Heimbüro verwandelt hatte, das dann zunehmend zu einer Rumpelkammer verkommen zu sein schien. Auf dem Fußboden standen Papier- und Plastiktüten. Zwei der Tüten stammten von einer bekannten Boutiquenkette für Damenkonfektion, Lerde gab Peter Berg ein Zeichen, sie sahen hinein und fanden Unterwäsche und andere Kleidungsstücke.
    »Das müssen die Sachen sein, die er in Kalmar eingekauft hat«, sagte Lerde leise. »Als ich das letzte Mal hier war, hat er behauptet, sie seien für die Sekretärin im Büro.«
    »Wann war das?«
    »Ende März. Es sollte eine Überraschung

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