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Tod in der Walpurgisnacht

Tod in der Walpurgisnacht

Titel: Tod in der Walpurgisnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Wahlberg
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Klospülung noch ewig weiter, nachdem man den Ort schon längst verlassen hatte.
    Plötzlich ging unter ihnen ein heftiger Lärm los.
    Kerstin Dahl erklärte: »Ach, das ist nur der Boxverein im Keller.«
    Claesson und Lundin sahen einander an. Ob sie den Lärm ertragen würden? Man konnte kaum sein eigenes Wort verstehen, geschweige denn einen klaren Gedanken fassen.
    »Ja, die trainieren ein paar Stunden im Keller. Den mieten sie, es sind nette Jugendliche, sie werden nicht stören.«
    Es war verständlich, dass man mit den Räumen ein wenig Geld verdienen wollte.
    »Wir probieren es mal«, meinte Claesson. »Andernfalls müssen wir uns etwas anderes einfallen lassen.«
    Sie einigten sich darauf, noch einmal eingehender mit dem Zuständigen für das Maifeuer, Eberhard Lind, zu sprechen, der von allen Ebbe genannt wurde. Lena Jönsson und Patrik Johansson wurden gebeten, ihn zu holen.
    Claesson und Lundin ließen die Tür offen stehen, um den muffigen Geruch auszulüften, und zogen gemeinsam ein paar Tische heran, die an den Wänden entlang aufgestellt waren.
    »Wir sind alt geworden«, sagte Lundin müde und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. »Da kann man solchen Lärm nicht mehr ab.«
    Die Techniker würden vorbeikommen, und dann vielleicht noch ein Streifenwagen. Mehr Leute konnte man an einem solchen Wochenende nicht auftreiben.
    Sie holten sich ein paar Stühle von den Stapeln bei der Bühne, auf der ein Rednerpult von der einfachen Sorte thronte. Die Bühnenöffnung wurde von Papierblumen eingerahmt, die sicher nicht erst dieses Jahr dorthin gehängt worden waren, denn sie wirkten schon recht schlaff.
    Diese Sorte Räume hatte etwas ewig Hoffnungsfrohes und gleichzeitig Wehmütiges, dachte Claesson. Das Handy in seiner Tasche vibrierte.
    Es war Patrik Johansson, der bei Eberhard Lind zu Hause war.
    »Der hat sich ordentlich Trost eingeschenkt«, sagte Patrik mit leiser Stimme. »Völlig platt.«
    »Verstehe. Wird man überhaupt etwas Vernünftiges aus ihm herausbekommen können?«
    »Denke nicht.«
    »Okay, dann sprechen wir morgen mit ihm«, entschied Claesson und bat die beiden stattdessen, am Sodavägen vorbeizufahren und nachzusehen, ob im Haus Nummer 34 jemand zu Hause war.
    »Und wenn ja, was dann?«, fragte Patrik Johansson.
    »Dann meldet euch.«
    In diesem Moment betrat eine Frau den Raum. Sie trug dunkle Kleider und wirkte auf Claesson wie eine Fata Morgana, da das Gegenlicht von der geöffneten Tür wie eine Gloriole um sie stand.
    Ob es sich schon herumgesprochen hatte, dass sie sich hier eingerichtet hatten? Auch Lundin blickte fragend und wirkte überrascht.

Kapitel 25
    Hilda, Frühjahr 1993
    S ie war acht Jahre alt und ging in die zweite Klasse. Nach dem langen, tristen Winter hatte sie das Fahrrad herausgeholt. Mama hatte ihr geholfen, die Reifen aufzupumpen. Der Sattel musste höher gestellt werden, aber Mama war nicht kräftig genug, um die Schraube loszukriegen, deshalb musste das noch warten. Doch als Skogis sah, dass sie sich fast die Knie am Lenkrad anstieß, regelte er das mit dem Sattel.
    Sie hatte ihr Leben in zwei Abschnitte eingeteilt: vor und nach der Katastrophe, die im Herbst geschehen war. Hoffentlich würden ihr weitere Katastrophen im Leben erspart bleiben.
    Sie fragte Mama danach.
    »Aber mein Liebes, darüber mach dir mal keine Gedanken!«, rief Mama und strich ihr mit den trockenen Händen übers Gesicht.
    Also versuchte Hilda, das Gefühl zu verdrängen, dass sie sich auf dünnem Eis befand, das jeden Moment einbrechen konnte.
    »Die Welt wird schon nicht untergehen«, sagte Mama auch.
    Doch kurz darauf tat sie das. Die Welt ging unter, und sie wurde von der zweiten Katastrophe heimgesucht.
    Sie schickten Samuel weg. Sie schickten ihn weg, ohne dass sie sich von ihm verabschieden konnte. Ihren Bruder Samuel!
    Sie vermisste ihn ganz schrecklich, und sie konnte gar nicht anders, als sich sofort nach der Schule aufs Bett zu werfen. Die Leere in ihr wurde immer größer und sog alle Energie auf. Das Einzige, was sie nach der Schule tun konnte, jeden Tag, war, wie ein totes Etwas dazuliegen und zu versuchen, keine Gefühle zu haben.
    Als Sam verschwand, wurde es zu Hause traurig und still. Kein Lärm war mehr auf der Treppe zu hören, keine Musik drang durch die Wand, keiner saß rittlings auf dem Tisch und schlang das Frühstück in sich hinein, um es noch zur Schule zu schaffen. Alles wurde mucksmäuschenstill und völlig sinnlos!
    »Er wird zurückkommen«, sagte Mama

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