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Tod in Seide

Tod in Seide

Titel: Tod in Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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säuberlicher Handschrift beschriebene linierte Seite, adressiert an Denise Caxton. Ich überflog sie schnell.
     
    Mein Name ist Jennsen und ich wohne in Brooklyn. Ich weiß, dass Sie mich nicht kennen, aber ich beobachte Sie, seit Sie aus England zurück sind. Ich weiß, wie Sie aussehen und ich weiß, wo ich Sie finden kann. Hören Sie, wenn Sie deshalb zur Polizei gehen, werde ich Ihnen wehtun oder nach Oklahoma fahren und dort jemanden umbringen, der Ihnen sehr am Herzen liegt. Ich weiß, wann Sie das Haus verlassen und zur West Twentysecond Street gehen, also könnte ich Ihnen folgen. Ich weiß, das Ihr Friseur Le Coupe ist und dass sie zwei Mal pro Woche im Fresco auf der Fifty-second Street zu Abend essen. Ihr Ehemann gibt Ihnen $125.000 im Monat für Ihre Unkosten. Kapieren Sie schon, worauf ich hinaus will? Ich weiß, wo Sie Ihre Unterwäsche kaufen und wie viel Sie für Ihren Wein ausgeben. Ich sage Ihnen, was ich will. Hören Sie gut zu. Ich möchte, dass Sie $1.000 an meinen Freund schicken, der im Gefängnis sitzt, und dessen Anschrift auf diesem Brief steht. Damit möchte ich Ihnen zeigen, dass es mir ernst ist – auf zweierlei Art. Erstens weiß ich über jeden Schritt, den Sie machen, Bescheid, und zweitens sollen Sie sehen, dass meine besten Freunde im Knast sitzen, damit Sie nicht denken, ich würde nur ein Spiel spielen. Wir wissen sehr gut, wie man Leuten sehr wehtun kann. Lowell gab mir auch die Namen der fünf Männer, die Ihre Liebhaber sind. Denken Sie immer noch, ich rede nur dummes Zeugs? Schicken Sie einen Scheck oder eine Zahlungsanweisung an meinen Freund Omar Sheffield, 96B-1911, Postfach 968, Coxsackie Correctional Facility, Coxsackie, New York 12051 .
    DENKEN SIE DARAN, KEINE POLIZEI. Wenn Sie meinem Freund das Geld nicht schicken, dann werde ich Sie bald dran kriegen. Geben Sie Ihre Telefonnummer an, damit wir reden können.
     

Ich hob den Kopf und sah Marilyn Seven an. »Wie hat sie darauf reagiert?«
    »Sicher nicht die Polizei angerufen.«
    »Hat sie getan, was der Kerl von ihr verlangt hat?«
    »Was hätten Sie getan?«
    Meine Ungeduld wuchs. »Hören Sie, es geht hier nicht darum, was ich getan hätte. Ich habe diesen Brief nicht bekommen.«
    »Diese Briefe, Miss Cooper. Eine ganze Schuhschachtel voll. Es war ihr klar, dass dieser Mann die Informationen über sie nur von Lowell bekommen haben konnte und dass Lowell ihn angeheuert hatte, um sie umzubringen. Sie wusste, dass sie übers Ohr gehauen wurde, aber natürlich tat sie, was er von ihr verlangte.«
    »Sie schickte Geld an dieses Gefängnis?«
    »Darauf können Sie wetten. Schnell und oft. Je rascher sie es schickte, desto rascher wurde der Einsatz erhöht. Als sich der Kerl schließlich telefonisch bei ihr meldete, müssen es schon fast zwanzigtausend Dollar gewesen sein. Sie hatte fürchterliche Angst und fragte ihn geradeheraus, ob ihr Mann ihn angeheuert hatte, sie umzubringen. Er sagte Ja. Er erzählte ihr, dass Lowell sie zuerst noch ein bisschen quälen wollte, psychisch, und dass er ihm – der Typ hieß Jennsen – deshalb so viele Informationen über sie gegeben hatte. Er sollte zuschlagen, wenn Lowell im Ausland und Deni nicht in ihrem Apartment sein würde, damit der Verdacht nicht auf Lowell fallen würde – fast genauso, wie es dann ja tatsächlich geschah.«
    »Aber sie hielt natürlich den Kontakt aufrecht«, sagte ich.
    »Um am Leben zu bleiben und um den Spieß umzudrehen. Es war ihre Idee, Lowell zu überbieten und diesen Jennsen dazu zu bringen, Lowell umzubringen, bevor er sie tötete.« Marilyn Seven beugte sich nach vorne und legte ihre Hand auf meine. »Ich habe ihr immer und immer wieder gesagt, dass sie verrückt sei und dass es zu riskant sei, so mit dem Feuer zu spielen. Sie hat natürlich nicht auf mich gehört, und mein Beharren darauf, dass sie ihren Plan fallen lässt, hat uns beide immer mehr entzweit. Ich glaube, dass sie zum Schluss kaum noch jemanden hatte, dem sie vertrauen konnte.«
    »Bryan Daughtry?«, bot ich an.
    »Sie entschuldigen, wenn ich diese Frage nicht einer Antwort würdig halte.«
    »Haben Sie noch einige der anderen Briefe, die sie bekommen hat?«
    »Nein, ich habe sie nie gesehen. Und ich habe auch keine Ahnung, wo sie sie aufbewahrt hat. Der Erste war der Einzige, den sie mir schickte – da wollte sie noch meinen Rat. Ich weiß nicht, ob sie sie zu Hause oder in ihrem Büro oder in einem Schließfach aufbewahrt hat. Ich dachte nur, Sie sollten darüber Bescheid

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