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Tod in Wacken (German Edition)

Tod in Wacken (German Edition)

Titel: Tod in Wacken (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Denzau
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Lippen, während sie überlegte. Lyns Blick klebte an Karla Reimers’ Fingerkuppe, auf der sich der augenscheinlich nicht kussechte rote Lippenstift verteilte.
    »Nein, ich glaube nicht, dass er eine Tasche dabeihatte. Aber sicher bin ich mir nicht.«
    »Nun gut«, sagte Lukas und steckte seinen Stift in die Innentasche seines Sakkos, »wir werden wahrscheinlich auf Sie zurückkommen, Frau Reimers. Es wäre hilfreich, wenn Sie unserem Polizeizeichner für ein Phantombild zur Verfügung stehen könnten.«
    Eine Stunde später trafen Lyn und Lukas nach weiteren Befragungen der Hausbewohner auf ihre Kollegen.
    »Und?«, fragte Thilo Steenbuck, »habt ihr was?«
    Lyn verneinte. »Der schwarze Mann hat von dem Sauwetter profitiert. Da war kein Mensch draußen … Manuela Trippek habe ich auch noch einmal befragt. Sie kennt niemanden mit schwarzem Kapuzenpulli.«
    »Dann weiter«, sagte Jochen Berthold und zog gewohnheitsmäßig seine Hose über den Bauch, »damit wir hier fertig werden. Sind ja noch ein paar Wohnungen übrig.«
    »Fangt schon mal an«, sagte Lyn und zog ihr Handy aus der Handtasche, »ich telefoniere noch. Birgit soll mir die Nummer vom Jugendamt raussuchen.«
    »Was haben die damit zu tun?«, fragte Thilo.
    »Mit dem Fall gar nichts. Aber ich möchte, dass sie ein Auge auf die beiden Kinder von Manuela Trippek haben. Die Grenze zur Verwahrlosung ist leicht überschritten.« Sie wählte die Nummer der Kommissariatssekretärin.
    »Birgit, ich brauche die Nummer vom Kreisjugendamt in Pinneberg. – Was? … Ja, okay. Ich geb das gleich weiter. Die Kollegen stehen hier alle bei mir. Wir schließen das hier so schnell wie möglich ab.«
    Sie drückte die Sekretärin weg und sah die Männer an. »Unsere Ballistiker haben Gas gegeben. Das Ergebnis ist da. Und es ist hochinteressant. Stefan Kummwehl wurde eindeutig mit derselben Pistole erschossen wie Henning Wahlsen und Thomas Lug.«
    * * *
    »Na endlich, da seid ihr ja«, begrüßte Wilfried Knebel seine Leute, als sie am frühen Nachmittag ins Polizeigebäude zurückgekehrt waren. Er wuselte über den Flur, in den Händen hielt er seine Ledermappe, in der er Notizen festzuhalten pflegte. »Kommt alle mit ins Besprechungszimmer. Und nicht erst Kaffee trinken, sondern bitte gleich.«
    Thilo verdrehte die Augen. »Sein spärliches Haupthaar steht mal wieder in alle Richtungen ab«, flüsterte er Lyn zu, als sie ihrem Chef folgten. »Ein Indiz dafür, dass man ihn mit Informationen zugeschüttet hat. Ich bin gespannt.«
    »Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.« Wilfried blätterte durch seine Unterlagen, während sich alle nach und nach setzten.
    »Sag ich doch«, flüsterte Thilo.
    Wilfried sah auf. »Habt ihr noch mal mit der Trippek gesprochen? Wollte Stefan Kummwehl wirklich nicht nach Wacken?«
    »Nein, wieso?«, fragte Lyn. »Das hatte Hendrik doch schon geklärt.« Sie warf Hendrik einen Blick zu. Der zog fragend seine Schultern hoch.
    »Schade. Sehr schade.« Wilfried schürzte nachdenklich die Lippen. »Die Kripo Hannover hat mich eben angerufen. Bei den anderen beiden Fällen hat sich ein Sachverhalt ergeben, der hochinteressant ist, aber leider nicht auf unseren Fall zutrifft, wenn der Kummwehl nichts mit Wacken am Hut hatte.«
    »Vielleicht magst du uns aufklären, Wilfried?« Karin Schäfers Stimme war kaum noch vorhanden.
    »Wie? Ja, natürlich. Also: Die Ehefrau von Henning Wahlsen ist noch einmal von den Hannoveraner Kollegen zu dem geplanten Wacken-Aufenthalt ihres Mannes befragt worden. Heraus kam dabei Folgendes: Er fuhr seit vielen Jahren dorthin. Allein. Er hat im Laufe der Jahre dort anscheinend viele Bekanntschaften mit Gleichgesinnten gemacht, hat sich immer wieder mit den gleichen Leuten getroffen. Zuerst hat er gezeltet. Seit drei Jahren hatte er allerdings immer eine feste Unterkunft, weil er Rückenprobleme beim Zelten bekommen hatte.«
    Wilfried griff nach der Wasserflasche auf dem Tisch und schenkte einen Kaffeebecher voll. »Diese Unterkunft hat er sich mit zwei weiteren Männern geteilt. Frau Wahlsen kennt diese Männer nicht, aber nach einigem Überlegen ist ihr ein Name eingefallen, den ihr Mann des Öfteren erwähnt hat. ›Tommy‹.«
    »Tommy, und wie weiter?« Hendrik sah seinen Chef fragend an.«
    Wilfried lächelte. »Den Nachnamen kennt sie nicht. Aber die Weimarer Kollegen waren begeistert von der Aussage. Denn wie heißt ihr Opfer?« Er sah auffordernd in die Runde.
    »Thomas Lug«, sagte Lyn. »Thomas.

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