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Tod in Wacken (German Edition)

Tod in Wacken (German Edition)

Titel: Tod in Wacken (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Denzau
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vehement seinen Kopf. »Das ist doch toll! Gut, die Musik ist jetzt nicht mein Geschmack, aber sonst … Endlich ist hier mal was los. Gibt zwar auch ein paar Quertreiber im Ort, die das Festival verfluchen, aber das sind die wenigsten.« Mit einem Kopfnicken verabschiedete er die Beamten und wandte sich seiner Kundschaft zu. »Möchte jemand leckere hiesige Zwetschgen? Sind gerade frisch eingetroffen …«
    Wilfried und Volker Aschbach warteten bereits vor Schwedtkes Geschäft.
    »War nicht wirklich ergiebig, was wir da zu hören bekommen haben«, sagte Wilfried und deutete zu der Versicherungsagentur. »Werner Schwedtkes Geschäft ist seit vier Wochen geschlossen. Von heute auf morgen. Was mit Schwedtke ist, konnte der Agent nicht sagen.«
    »Da sind wir um eine Info reicher«, sagte Lyn und berichtete ihrem Chef vom Selbstmord der Schwedtke-Tochter.
    »Dann klappert ihr jetzt die Hausnachbarn ab«, ordnete Wilfried an. »Irgendjemand muss doch wissen, wo der Schwedtke steckt. Und ich werde mit Herrn Aschbach zurück ins Präsidium fahren und mal beim Sachgebiet 1 nachfragen, was es mit dem Selbstmord auf sich hatte.«
    Lyn nahm sich die Familie Rettmann, die links von Werner Schwedtkes Haus wohnte, vor. Hendrik und Thilo hatten sich die beiden Einfamilienhäuser zur Rechten aufgeteilt.
    Familie Rettmann schien gast- und festivalfreundlich eingestellt zu sein, denn in ihrem Garten standen zwei knallrote Igluzelte. Drei junge Mädchen hockten auf Isomatten davor, ein weiteres versuchte gerade unter den Anfeuerungsrufen der Freundinnen, die Briketts in einem Minigrill zum Glühen zu bringen. Hektisch wedelte sie dazu mit einer Zeitschrift über dem Grill herum. Lyns »Moin!« wurde freundlich erwidert.
    Als Lyn geklingelt hatte, wurde die Haustür Sekunden später geöffnet. Frau Rettmann bat Lyn in die Küche, nachdem sie ihr Anliegen vorgebracht hatte.
    »Ich muss den Waffelteig schnell fertigstellen«, entschuldigte Kirsten Rettmann sich, gab einen Schuss Milch in eine fast bis zum Rand gefüllte Plastikschüssel und rührte die Masse noch einmal durch. »Die Kinder backen vorn auf dem Bürgersteig wie Teufel Waffeln für die Metaller«, erklärte sie und ließ den Teig noch einmal prüfend vom Holzlöffel gleiten, bevor sie zufrieden nickte. »Perfekt … Das ist ein tolles Taschengeld, das sie sich dabei verdienen.« Sie riss das Küchenfenster auf und grölte hinaus: »Sven! Mischa! Teig ist fertig.«
    Endlich ließ sie sich auf den Küchenstuhl sinken. »Was ist denn mit Werner?«
    »Wir haben einige Fragen an Herrn Schwedtke und möchten wissen, wo er sich aufhält. Können Sie uns etwas dazu sagen?«
    Kirsten Rettmann hob die Schultern. »Eher nicht. Er ist vor etwa einer Woche mit dem Wohnmobil weggefahren. Jedenfalls steht es nicht mehr an seinem Platz.«
    »Vor einer Woche? Der Kaufmann neben Herrn Schwedtkes Fahrradgeschäft meinte, das Geschäft wäre schon seit vier Wochen geschlossen.«
    Kirsten Rettmann nickte. »Das kommt schon hin. Werner war lange zu Hause. Er ist krank. Depressiv würde ich sagen. Ich habe ihn vorletzte Woche zuletzt gesehen, als er ein paar Sachen in das Wohnmobil lud. Er wirkte heruntergekommen. Schmuddelig und irgendwie weggetreten. Ich habe ihn angesprochen und gefragt, ob er in Urlaub fahren will, aber er hat mich gar nicht richtig wahrgenommen. Hat nur vor sich hin gebrabbelt. Dabei hatte ich das Gefühl, dass er sich vom Tod seiner Tochter etwas erholt hatte. Im Juni hat er sogar ein paar Renovierungsarbeiten im Haus gemacht. Ich dachte, das sei ein gutes Zeichen. Er war auch in Behandlung, soweit ich weiß, aber irgendwie ging es dann wieder bergab.«
    Sie stand auf und griff nach einer Thermoskanne. »Nehmen Sie auch einen Kaffee?«
    »Gern.«
    »Glauben Sie, er hat sich was angetan? Suchen Sie ihn deshalb?« Kirsten Rettmann stellte für Lyn und sich Becher auf den Tisch und schenkte sie voll.
    »Nein. Wir wollen ihn in einem anderen Zusammenhang befragen.« Lyn überlegte. »Aber vielleicht können Sie mir auch weiterhelfen. Herr Schwedtke hat anscheinend jährlich zur Festivalzeit Zimmer vermietet. Wissen Sie davon?«
    »Natürlich.« Die blonde Frau nickte. »Er hat sein Gartenhaus vor Jahren umgebaut. Ich glaube, drei oder vier Personen können darin schlafen.«
    Lyn nickte zufrieden. »Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass er sie immer an die gleichen Personen vermietet hat. Zumindest in einem Fall können wir das sicher sagen.«
    Lyn öffnete ihre Tasche und zog

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