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Tod in Wacken (German Edition)

Tod in Wacken (German Edition)

Titel: Tod in Wacken (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Denzau
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zwei Fotografien hervor. Sie legte eine Aufnahme, auf der Henning Wahlsen lächelnd in die Kamera blickte, auf den Küchentisch. »Erkennen Sie diesen Mann, Frau Rettmann? Er soll definitiv Mieter bei Ihrem Nachbarn gewesen sein.«
    Kirsten Rettmann griff nach dem Foto. »Du meine Güte! Das ist der Tote aus der Bild-Zeitung, oder? Der, der ermordet wurde?«
    Lyn nickte. »Können Sie sich vielleicht an ihn erinnern?«
    »Hmm … Tut mir leid. Aber ich glaube nicht, dass ich ihn hier schon einmal gesehen habe.«
    »Und was ist mit diesem Mann?« Sie legte das Foto von Thomas Lug daneben. »Bei ihm wissen wir nicht, ob er auch bei Ihrem Nachbarn eingemietet war. Haben Sie ihn vielleicht in der Zeit des letztjährigen Festivals auf dem Grundstück von Herrn Schwedtke gesehen? Oder vielleicht auch in den drei Jahren davor?«
    Kirsten Rettmann nahm das Foto von Thomas Lug in die Hand. »Ja. Ja, klar. Den hab ich hier schon gesehen.«
    »Sind Sie sich ganz sicher?« Lyn mochte kaum an so viel Glück glauben.
    Die blonde Frau lächelte. »Ich steh ja auf diesen Typ Mann. Lange blonde Haare, markantes Gesicht. Und der sieht doch wirklich gut aus, oder?« Sie sah noch einmal auf das Foto. Dann stutzte sie und sah Lyn mit großen Augen an. »Er ist doch nicht auch … ich meine … ist der etwa auch …?«
    »Thomas Lug und Henning Wahlsen wurde beide getötet. Und wie es jetzt aussieht, waren beide Männer im vergangenen Jahr zur Festival-Zeit Mieter bei Herrn Schwedtke.« Lyn zog ein weiteres Foto aus ihrer Mappe. »Das ist Stefan Kummwehl. Haben Sie ihn hier in Wacken schon einmal gesehen?«
    Kirsten Rettmann blickte lange auf die Fotografie. »Nein. Den kenne ich nicht. Ist … ist der auch ermordet worden?«
    Lyn nickte und griff noch einmal zu dem Foto von Henning Wahlsen. »Und an ihn können Sie sich wirklich nicht erinnern? Er soll definitiv nebenan gewohnt haben.«
    Werner Schwedtkes Nachbarin schüttelte ihren Kopf. »Tut mir leid. Aber das Gartenhäuschen, das Werner vermietet hat, liegt ja zur anderen Seite unseres Grundstücks. Ich –« Sie brach ab, als ein blonder Junge im Grundschulalter in die Küche stürmte.
    »Wir haben schon einundzwanzig Euro fünfzig verdient«, stieß er mit roten Wangen aus, ohne sich um Lyn zu scheren, und schnappte sich die Schüssel mit dem Waffelteig. Sein ohnehin vollgekleckertes Shirt mit dem Wacken-Logo des Vorjahres wurde um einen großen Fleck reicher, als er, die übervolle Schüssel an seine Brust gepresst, wieder aus der Küche stakste.
    Kirsten Rettmann verdrehte nur die Augen und deutete auf das Foto von Thomas Lug. »Ich kann mich nur an ihn erinnern. Aber«, sie nickte vor sich hin, »er war nie allein unterwegs. Er war mit einem anderen zusammen.«
    Lyn horchte auf und verharrte, die eingesammelten Fotografien in der Hand. »Können Sie den anderen Mann beschreiben? Den, mit dem Sie Thomas Lug zusammen gesehen haben?«
    »Puh«, Kirsten Rettmann blies sich eine Ponysträhne aus der Stirn, »das wird schwierig. Man sieht die Menschen so im Vorübergehen … Der andere hatte kurze Haare, ich denke dunkelblond oder braun, und er war ein Stück kleiner. Aber sein Gesicht … da kann ich Ihnen wirklich nichts Genaueres sagen.«
    »Schade. Aber Sie haben mir sehr weitergeholfen.« Lyn notierte Frau Rettmanns Angaben und packte ihre Mappe in die Handtasche. »Gibt es feste Urlaubsziele, die Herr Schwedtke mit seinem Wohnmobil besucht hat?«, fragte sie, während sie zur Haustür gingen.
    »Werner und Judith sind immer ans Meer gefahren. Ostsee, Nordsee. Das war unterschiedlich.«
    »Haben Sie mit Herrn Schwedtke über den Selbstmord seiner Tochter gesprochen? Wissen Sie, warum das Mädchen sich umgebracht hat?«
    Kirsten Rettmann strich sich mit beiden Händen über die Oberarme, als müsse sie sie wärmen. »Es ist nicht so einfach, über so eine Sache zu sprechen. So vertraut waren wir nicht mit Werner. Ich habe schon versucht, mit ihm darüber zu reden. Aber das Gespräch blieb an der Oberfläche. Und das lag nicht an mir. Er wollte wohl nicht darüber sprechen. Im Grunde, glaube ich, konnte er es sich selbst nicht erklären.«
    »Der Kaufmann meinte, Judith wäre ein komisches Kind gewesen. Würden Sie dem zustimmen?«
    »Sie war immer ein ruhiges, kleines Mädchen. Ich denke, sie hat sehr darunter gelitten, dass ihre Mutter sie und ihren Vater verlassen hat. Erst in den letzten zwei Jahren hatte sie auch mal Besuch von Freundinnen.«
    »Haben Sie da Namen für

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