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Tod in Wacken (German Edition)

Tod in Wacken (German Edition)

Titel: Tod in Wacken (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Denzau
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»Werner! Bist du wahnsinnig? Was soll das? Das ist eine Polizistin.«
    Lyns Hand glitt automatisch zu ihrem schmerzenden Hals, während sie die Szene sprachlos verfolgte. Natürlich. Diese stinkende, tobende Gestalt war Werner Schwedtke. Sie hatte sein Gesicht erst vorhin auf den Familienfotos in dem Umzugskarton in seinem Haus gesehen. Aber das Gesicht, das sich ihr hier darbot, hatte keinerlei Ähnlichkeit mit dem Familienvater auf den Fotografien. Dies hier war ein Wahnsinniger.
    Werner Schwedtke kauerte einen Moment in dem Blumenbeet, dann sprang er wie ein Tier auf die Beine und stierte mit glasigen Augen von Joost Beutler zu Lyn. »Poli…zistin?«, presste er heraus und wackelte mit dem Kopf, als müsse er die Information an die richtige Stelle seines Hirns befördern.
    »Wie siehst du nur aus, Werner? Und wo kommst du her?« Beutler machte einen Schritt auf ihn zu. »Ich versuche seit Tagen, dich zu erreichen. Was … was ist denn nur mit dir?«
    Werner Schwedtke sprang aus dem Beet und packte Joost Beutler am Hemd. »Tot! Tot! Die Teufel! Alle sind tot, hörst du? … Aber nicht das Kind. Bin weggelaufen.« Genauso plötzlich ließ er Beutler wieder los. Sein Kopf ruckte zu Lyn, dann drehte er sich abrupt um und lief quer durch den Garten. Mit einem letzten Blick zurück quetschte er sich zwischen einem Goldregen und einer Magnolie zum Nachbargrundstück hindurch.
    Joost Beutler stand wie einen Statue da und blickte der verschwindenden Gestalt hinterher.
    Lyn bekam endlich wieder die Kontrolle über ihre zitternden Beine. »Herr Schwedtke!«, schrie sie und rannte zu den Sträuchern. »Bleiben Sie stehen!«
    Sie quetschte sich durch das Grün. Von Werner Schwedtke war nichts mehr zu sehen. Ruhig lag der Garten von Beutlers Nachbar vor ihr. Sie sprintete zur Straße, aber auf dem Bürgersteig tummelten sich nur ein paar Metal-Fans.
    »Haben Sie hier gerade einen Mann weglaufen sehen?«, sprach sie zwei junge Männer an. »Er war dunkel gekleidet.«
    »Dunkel gekleidet?«, fragte der eine hämisch zurück. »Das ist natürlich sehr ungewöhnlich zur Festivalzeit.«
    »Pass mal auf, du Witzbold«, blaffte Lyn ihn an, zog ihren Ausweis aus der Hosentasche und drückte ihn dem Mann an die Nase. »Ich bin von der Polizei. Und du sagst mir jetzt sofort, ob hier einer vorbeigerannt ist. Und wenn ja, in welche Richtung.«
    »Sorry«, stotterte er und trat einen Schritt zurück. »Hier ist keiner vorbeigelaufen. Echt nicht.«
    Der andere nickte bestätigend.
    Lyn drehte sich wortlos um und lief zu Joost Beutler zurück. Er saß auf der Bank neben seiner Haustür und blickte Lyn entgegen.
    »Moment«, sagte Lyn nur und machte eine abwehrende Handbewegung, als er den Mund öffnete. Mit zittrigen Fingern wählte sie auf ihrem Handy die Nummer von Wilfried Knebel und berichtete, was sie gerade erlebt hatte.
    »Er muss durch die Gärten der anderen Grundstücksbesitzer abgehauen sein. Richtung Hauptstraße oder was weiß ich, wohin. Er trug ein dunkelblaues Poloshirt, Jeans und war unrasiert und völlig verdreckt. … Nein, mir geht es gut, danke. … Ja, okay. Alles klar.« Im gleichen Moment fiel ihr noch etwas ein. »Wilfried? Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, er trug ein Eintrittsbändchen für das Festival um das Handgelenk. Ich konnte etwas unter meinen Fingern fühlen, als er mich … na ja, er hat mich gewürgt – aber gesehen habe ich es nicht. Auf jeden Fall sollten wir umgehend die Eingänge kontrollieren. Wenn es nicht schon zu spät ist. … Nein, Wilfried, ich brauche wirklich keinen Arzt. Bis dann.«
    Lyn drückte ihren Chef weg. Er würde umgehend die Fahndung einleiten. Sie ließ sich neben Joost Beutler auf die Bank fallen. Beide musterten sich einen Moment stumm.
    »Ihr Hals«, sagte Joost Beutler schließlich, »man sieht rote Male. Er … er hatte sie ganz schön gepackt.«
    Lyn tastete ihren schmerzenden Hals ab. »Danke für Ihre Hilfe.«
    »Das war Werner Schwedtke«, erklärte er. »Er ist ein Patient von mir. Er … er ist verwirrt. Und depressiv. Aber das eben …« Er schüttelte den Kopf.
    »Ich weiß, wer das war«, sagte Lyn. »Wir suchen Werner Schwedtke seit Tagen. Allerdings war uns nicht bewusst, dass Sie Kontakt zu Werner Schwedtke haben.« Sie stand auf.
    »Herr Beutler, ich muss Sie bitten, mit nach Itzehoe ins Präsidium zu kommen. Wir brauchen Ihre Aussage. Werner Schwedtke hat eben ein paar Äußerungen von sich gegeben, die vermuten lassen, dass er etwas mit dem Tod der

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