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Tod in Wacken (German Edition)

Tod in Wacken (German Edition)

Titel: Tod in Wacken (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Denzau
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jemanden?«
    »Fang einfach an«, sagte Wilfried. »Wir sind ganz Ohr.«
    »Also: Ich habe die Alibi-Angaben von Joost Beutler überprüft. Das ist der Heilpraktiker. Ferner die von Timo Grümpert. Dem Freund des Mädchens. Also von Judith Schwedtke.«
    Hendrik starrte ihn fassungslos an. »Und am fünften Tag schuf Gott den Himmel … Meine Güte, Jochen, wir wissen, wer die sind. Und wir kennen auch die Angaben, die sie gemacht haben. Wir wollen nur wissen, ob irgendwo Lücken sind.«
    Lyn schielte zu Hendrik hinüber. Sollte sie ihm jetzt gleich sagen, dass Gott mit dem Himmel bereits am dritten Tag fertig gewesen war?
    Aber nach einem Blick auf Jochen entschied sie sich, die schöpfungsgeschichtliche Nachhilfe zu verschieben, denn dessen Lid begann gerade heftig zu zucken.
    »Da macht ja der Richtige Hektik.« Jochens Stimme wurde hell. »Spaziert den ganzen Tag durch Wacken, ohne jedes Ergebnis, und …«
    »Leute, Leute!« Wilfried tackerte mit seinem Kuli auf die Tischplatte. »Jeder tut hier sein Bestes.« Hendrik erntete einen Chef-Blick über die Brille, an Jochen ging die Ansage: »Fahr bitte fort, Jochen. Mit den Lücken.«
    Lyn kniff Hendrik in den Oberschenkel, damit er sein Grinsen einstellte.
    »Beutler kommt als Täter nicht in Frage«, begann Jochen, »ebenso wenig der Junge.« Er brach ab, als Bachs »Toccata und Fuge in d-Moll« durch den Raum orgelte.
    »Entschuldigung.« Volker Aschbach nahm das Gespräch auf seinem Handy an und ging hinaus.
    Jochens Lidzucken wurde heftiger. »Beutlers Patientin hat bestätigt, dass er am vierundzwanzigsten Juli, als Thomas Lug in Weimar erschossen wurde, bei ihr war. Der Musikschüler hat Beutlers Angaben für den Tag darauf ebenfalls bestätigt. Er kann also nicht der schwarze Mann gewesen sein, den die Kleine gesehen hat. Am sechsundzwanzigsten war er am Spätnachmittag bei einer Vernissage in Hamburg. Eine ehemalige Schülerin von ihm macht sich als Bildhauerin gerade einen Namen. Sie hat bestätigt, dass er da war. Einzig für die Kummwehl-Tat hat er keine Zeugen, weil er allein zu Hause war.«
    Volker Aschbach trat wieder ein. »Das waren die Kollegen aus Weimar. Sie haben Schwedtkes Fingerabdrücke eindeutig an der Tür von Thomas Lug identifiziert.«
    »Na, wunderbar. Das Dunkel lichtet sich.« Wilfried sah sichtlich erleichtert aus. »Weimar und Hannover können wir ihm also zuordnen. Schade nur, dass in Elmshorn keine Spuren von ihm zu finden sind. Ich habe das Ergebnis gerade eben vor der Besprechung von den Kollegen der Spurensicherung bekommen. Sie konnten nicht eine einzige Spur Schwedtke zuordnen.«
    »Und was sagt uns das?« In Hendriks Stimme lag ein Hauch von Triumph.
    Wilfried nahm die Brille ab und massierte seinen Nasenrücken. »Das sagt uns auf jeden Fall nicht, dass Schwedtke Stefan Kummwehl nicht getötet hat. In Elmshorn trug er vielleicht Handschuhe.«
    Hendrik beugte sich vor. »Ich sage euch trotzdem: Schwedtke war es nicht! Der hätte gesehen, dass er den Falschen vor sich hat. Dass er nicht völlig irre ist, hat er ja wohl zwei Tage vorher bewiesen. Die kleine Wahlsen hat er schließlich auch nicht abgeballert. Und dass er der schwarze Mann war, hat er ja quasi – bei Lyns Zusammentreffen mit ihm in Beutlers Garten – zugegeben. Er hat gesagt: ›Aber nicht das Kind. Ich bin weggelaufen‹.«
    »Könnte es in Elmshorn ein Trittbrettfahrer gewesen sein? Vielleicht galt der Mord ja doch Stefan Kummwehl und nicht Andreas Stobling«, sinnierte Lukas Salamand.
    »Blödsinn«, sagte Jochen Berthold, »das ist doch kein Zufall, dass Kummwehl Stoblings Wohnung übernommen hat.«
    »Wohl kaum«, musste Lukas ihm recht geben.
    »Aber die Idee mit dem zweiten Täter gefällt mir«, sagte Lyn. »Vielleicht hatte Werner Schwedtke Unterstützung … Könnte es nicht durch Judiths Selbstmord zu einer Annäherung an seine Exfrau gekommen sein? Wir müssen Dagmar Meifarts Alibi überprüfen. Und das ihres jetzigen Mannes.«
    »Und was ist mit dem Jungen? Vielleicht steckt Judiths Freund mit drin«, hakte Hendrik nach und sah Jochen Berthold an. »Wie war das mit seinem Alibi?«
    Jochen sah auf seine Notizen. »Ich dachte, das ist dicht. Zumindest für die Morde an Lug und Wahlsen. Aber wenn ihr jetzt mit der Zwei-Täter-Theorie kommt … Für den Tatzeitpunkt des Kummwehl-Mordes ist es ein wenig schwammig. Er sagt, er war im Kino. Allein. Aber er konnte weder eine Karte noch Zeugen dafür präsentieren.«
    »Hmm … Bevor wir Werner Schwedtke

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