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Tod in Wolfsburg (German Edition)

Tod in Wolfsburg (German Edition)

Titel: Tod in Wolfsburg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Kuck
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sicheren Kanal natürlich. Mit zwölf
Minuten Vorlauf.«
    »Das ging aber flott«, meinte Johanna und setzte sich. Kaffeedampf
stieg ihr in die Nase.
    »Allerdings haben sie nur diese eine Einstellung. Die Aufzeichnungen
der anderen Kameras sind inzwischen längst gelöscht.«
    »Ja, das habe ich befürchtet.« Johanna trank einen Schluck und
nickte der Polizistin zu. »Starten Sie mal.«
    In der Tat – viel war nicht zu erkennen: Die Kamera erfasste aus der
Vogelperspektive zwei Regale in der PC -
und Elektronikabteilung, zwischen denen Leute hin und her gingen, kurz stehen
blieben, einen Artikel begutachteten, wieder zurücklegten oder sich damit auf
den Weg zur Kasse machten. Junge Männer, Ehepaare, Jugendliche, ein paar
Kinder. Von den vier Mädchen war minutenlang nichts zu sehen. Philippa trat so
unbemerkt ins Bild, dass Johanna die Szene noch einmal zurückspulen ließ. Das
Mädchen schlenderte den Weg zwischen den Regalen zweimal auf und ab, verschwand
zwischenzeitlich aus dem Bild, tauchte plötzlich wieder auf, inspizierte erneut
die Ware, nahm dies und jenes in die Hand, um es sogleich wieder zurückzulegen.
Ihr puppenhafter Gesichtsausdruck war entspannt und fröhlich. Auf einmal wandte
sie sich um, griff mit einer Hand nach ihrem Handy, die andere umschloss mit
flinker Bewegung eine PC -Speicherkarte und ließ sie unter dem T-Shirt verschwinden. Mit unschuldiger
Miene blickte Philippa auf das Handydisplay und wandte sich zum Gehen. Dann sah
sie hoch und zwinkerte. Der-oder diejenige, dem das Zwinkern galt, befand sich
außerhalb der Kamerareichweite. Plötzlich kam Bewegung in die Szene. Philippa
drehte sich um und rannte in die entgegengesetzte Richtung davon, während am
oberen Bildausschnitt lediglich mehrere davoneilende Beinpaare auszumachen
waren. Sekundenbruchteile später stürmte die Ladendetektivin Sandra März ins
Bild, die erst einen Blick hinter sich warf, um dann jedoch Philippa zu folgen.
Ende der Aufzeichnung.
    Johanna ließ die Sequenzen noch zweimal durchlaufen und sah dann
Beran an. »Was meinen Sie, warum beschäftigt Philippa sich zwischenzeitlich mit
ihrem Handy?«
    »Ein Ablenkungsmanöver«, erwiderte Sofia Beran schnell. »Oder sie
hat wirklich gerade eine SMS bekommen und spontan das eine mit dem anderen verbunden.«
    Johanna nickte langsam. »Mich würde brennend interessieren, ob sie
in der Situation tatsächlich kommuniziert hat – und wenn ja, mit wem. Kann man
den Bildausschnitt nicht so vergrößern, dass die Daten auf dem Display gelesen
werden können? Wenn es eine SMS war, die sie geöffnet hat, und die Szene vermittelt diesen Eindruck …«
    Beran spitzte die Lippen und zog zugleich eine Augenbraue hoch. »Ich
weiß, worauf sie hinauswollen, allerdings …«
    Johanna winkte ab. »Und ich weiß, was Sie jetzt einwenden möchten.
Selbst wenn es gelänge – wir könnten nichts davon offiziell verwenden. Aber was
heißt schon offiziell?« Sie trommelte eine Weile mit den Fingern auf der
Tischplatte, griff schließlich nach ihrer Tasse, um festzustellen, dass sie nur
noch eine kalte Kaffeepfütze enthielt. »Gibt es noch Kaffee? Und vielleicht
auch ein paar Kekse?«
    Beran stand auf und kehrte wenig später mit einer vollen Kaffeekanne
und einer Schale Süßigkeiten zurück. Sie goss Johanna ein.
    »Es gibt hier jemanden, der sich mit solchen Sachen sehr gut
auskennt und mir ganz gerne mal einen Gefallen tut. Nur …«
    Johanna setzte ihr unschuldigstes Gesicht auf und griff sich einen
Schokoriegel aus der Schale. »Tatsächlich? Was für ein Zufall!« Sie riss die
Folie auf und biss herzhaft ab.
    »Aber wir dürfen keinerlei Spuren hinterlassen.«
    »Ich weiß – Reinders würde sich ins Fäustchen lachen, wenn er mir
einen Strick daraus drehen könnte.«
    Beran lächelte. »So ist es.«
    Der junge Mann hieß Paul Stein und wurde nur Kiesel oder liebevoll
Kieselchen genannt, was angesichts seiner höchstens einssechzig und allenfalls
einhundertzehn Pfund ein mehr als treffender Spitzname war. Dass der Mann den
lieben langen Tag vor Computern verbrachte, konnte man sich angesichts seiner
blassen Gesichtsfarbe und der leicht hervorquellenden Augen gut vorstellen.
Kiesel redete nicht viel, sondern drosch gut zwanzig Minuten auf die Tastatur
ein – lediglich ab und an unterbrochen von leisem Gemurmel und Geschimpfe,
während der Bildschirm in Windeseile die abenteuerlichsten Buchstabenfolgen und
-zeichen zeigte. Schließlich nickte er beifällig.
    »Damit kann man

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