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Tod ist nur ein Wort

Tod ist nur ein Wort

Titel: Tod ist nur ein Wort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Stuart
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verlaufe, schreie ich.”
    “Tun Sie das”, erwiderte Hakim in einem Ton, der sie irgendwie nicht beruhigen konnte.
    Doch sie gelangte ohne weitere Zwischenfälle zu ihrem Gang, und niemand lungerte vor ihrem Zimmer herum. Der satyrhafte Monsieur Toussaint musste seine Gesellschaft für die Nacht schon gefunden haben, dachte sie leicht verstimmt, als sie die Tür öffnete.
    Drinnen bemerkte sie, dass jemand in dem Raum gewesen sein musste. Es gab keinen Schlüssel, keine Möglichkeit, abzusperren, und sie hatte das deutliche Gefühl, dass ein Eindringling hier gewesen war. Mit einer Kopfbewegung versuchte sie, ihren Verfolgungswahn abzuschütteln. Warum sollte sich jemand für eine Dolmetscherin interessieren?
    Die Bettdecke war aufgeschlagen, und eins von Sylvias transparenten Nachthemden lag darauf ausgebreitet. Auf dem goldenen Tischchen neben dem Bett stand ein Tablett mit einer Karaffe Kognak und einem Schälchen Pralinen.
    “Entspann dich, du Idiotin”, sagte sie laut, um die Stille im Zimmer zu brechen. “Es war nur das Hausmädchen.”
    Sie machte sich schnell bettfertig, indem sie die Kreation aus Spitze und Seide über ihren Kopf zog. Wenn sie bei Verstand war, würde sie sich sofort hinlegen, doch ihr Zusammentreffen mit Hakim hatte ihre Schläfrigkeit vertrieben. Ein Glas Kognak konnte nicht schaden.
    Sie mochte es nicht zur Chefköchin gebracht haben, aber ihr Geschmackssinn war exzellent, und dieser Kognak schmeckte irgendwie ungewöhnlich. Er hatte einen leichten Nachgeschmack, den sie nicht zuordnen konnte. Irgendwie metallisch, würde sie sagen, doch an einem Ort wie Château Mirabel würde man keinen minderwertigen Kognak ausschenken. Ihre Fantasie musste mit ihr durchgehen. Sie fühlte eine angenehme Wärme in sich aufsteigen und registrierte, wie ihr die Augen zufielen. Sie würde heute Nacht tief und fest schlafen und von niemandem träumen, vor allem nicht von Bastien Toussaint.
    In diesem Moment nahm sie einen schwachen Duft wahr. Ein dezentes unverwechselbares Parfum, das ein warmes Gefühl in ihr auslöste. Bis sie sich erinnerte, woher sie es kannte. Das Seidentuch in Bastiens Armani-Anzug. Warum …
    Sie wollte den Kognakschwenker zurück aufs Tablett stellen, doch es war viel weiter weg, als sie dachte, irgendwie außerhalb ihrer Reichweite. Sie hörte noch das entfernte Klirren des Glases, das ihr aus der Hand fiel, als sie ihm auch schon folgte und zu Boden glitt.
    So viel hatte sie doch gar nicht getrunken, dachte sie, während sie versuchte, sich aufzusetzen. Dieser eine Schluck Kognak konnte ihr doch nicht den Rest gegeben haben.
    Doch offensichtlich hatte er das, und das Bett erschien ihr viel zu hoch, um hinaufzuklettern. Der Aubusson-Teppich unter ihr war sehr schön, und wenn sie vorsichtig war, konnte sie sich neben den Glasscherben zusammenrollen und in einen tiefen seligen Schlaf sinken.
    Bastien trat in ihr Zimmer und schloss leise die Tür hinter sich. Er brauchte nicht besonders vorsichtig zu sein – er wusste, wo die Kameras angebracht waren und wo sie ihn nicht erfassen konnten. Außerdem kannte man ihn als passionierten Frauenhelden, sodass es niemanden überraschte, wenn er jeder schönen Frau in seiner Umgebung nachstellte.
    Nur, dass man das Mädchen nicht als schön bezeichnen konnte. Er stand über ihr und blickte einen Moment auf ihren zusammengerollten Körper. Hübsch traf es eher. Keine Bezeichnung, die er normalerweise verwendete. Sie hatte ausgeprägte Wangenknochen, gleichmäßige Gesichtszüge und einen niedlichen vollen Mund.
    Hübsch? Niedlich? Vielleicht war sie besser, als er angenommen hatte. Zumindest gab sie die Rolle der naiven Unschuld perfekt.
    Er hob sie auf und trug sie zum Bett. Sie hatte sich abgeschminkt – vielleicht sah sie deshalb so unschuldig aus. Sie trug ein sehr teures Nachthemd mit kleinen Satinschleifen an der Vorderseite. Er zog sie eine nach der anderen auf, bis das Nachthemd den Blick auf ihren Körper freigab.
    Er war ausgesprochen wohlgeformt. Ein bisschen mehr Hintern als viele französische Mädchen, ebenso ein bisschen mehr Busen; beides jedoch gut proportioniert. Und er fand keinerlei Anzeichen des harten Trainings, das sie eigentlich absolviert haben musste.
    Ihre Arme und ihr Bauch hatten genau jene Weichheit, die ihm sagte, dass sie gut im Bett war.
    Machte er Witze? Sie würde ihm die Kehle durchschneiden, wenn er sich ablenken ließe. Und mit ihr ins Bett zu gehen, wäre Ablenkung genug.
    Sie hatte Male unter

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