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Tod ist nur ein Wort

Tod ist nur ein Wort

Titel: Tod ist nur ein Wort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Stuart
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wieder geschlossen hatten, stieß sie ihn von sich fort und schauderte. “Fass mich nie wieder an”, sagte sie leise.
    “Sei nicht kindisch”, erwiderte er. “Ich versuche, dein Leben zu retten, auch wenn ich selbst nicht genau weiß, warum. Sei einfach still und tu, was ich sage. Und wenn ich dich mitten in Notre Dame vögeln muss und halb Paris dabei zusieht, wirst du dich ohne Widerspruch fügen. Verstanden?”
    “Nur über meine Leiche.”
    “Dann eben so.” Sie erreichten das oberste Stockwerk und fanden den Gang leer vor. Er hatte erwogen, dem Mann im Fahrstuhl die Kehle durchzuschneiden, doch mit ein bisschen Glück hatte er das Hotel längst wieder verlassen, wenn seine Feinde auftauchten. Und die Leiche zu verstecken, hätte mehr Probleme verursacht, als den Mann laufen zu lassen. Außerdem hätte Chloe wahrscheinlich angefangen zu schreien. Nicht sehr pragmatisch, diese Amerikanerinnen.
    “Das Zimmer ist am Ende des Ganges”, sagte er und wartete darauf, dass sie als Erste den Fahrstuhl verließ. Mit Höflichkeit hatte das nichts zu tun – wenn er zuerst hinaustrat, weigerte sie sich vielleicht, ihm zu folgen, und er wollte nicht tätlich werden müssen. Sie schaute ihn an, und im hellen Tageslicht konnte er alles in ihren ausdrucksvollen braunen Augen lesen. Den Schmerz und die Angst. Und den Hass, den sie für ihn empfand.
    Gut. Er würde ihr helfen, am Leben zu bleiben. Er hatte am eigenen Leib erfahren, dass Hass ein sehr nützlicher Motor war, und ihren Hass anzustacheln, konnte nicht schaden. Er hatte nichts von ihr zu befürchten – sie konnte ihn weder überraschen noch verletzen oder fortlaufen. Doch ihre Wut würde sie auch dann vorantreiben, wenn ihr Körper und ihr Herz schon aufgeben wollten.
    Er ging hinter ihr den Gang entlang, einen dieser nichtssagenden Korridore, wie es sie in Tausenden Hotels auf der ganzen Welt gab. Sie wich kurz zurück, als er die Tür aufschloss, sodass er sie sanft über die Schwelle schubste. Der Blick, den sie ihm zuwarf, hätte jeden anderen Mann erstarren lassen.
    “Geh ins Schlafzimmer und zieh deine Sachen aus”, sagte er kurz angebunden.
    “Fick dich selbst.”
    Er lachte. “Deine Arme und Beine sind mit Schnittwunden und Verbrennungen übersät. Die müssen versorgt werden, und du brauchst Ruhe. Glaub mir, ich werde dich nur anrühren, um dich so weit zu verarzten, dass du heute Abend abreisen kannst.”
    Sie sah ihn ungläubig an. “Abreisen?”
    “Ich stecke dich in ein Flugzeug zurück in die USA. Wo kommst du her?”
    “North Carolina.”
    “Ist das irgendwo in der Nähe von New York?”
    “Nein.”
    “Dann musst du die weitere Reise selber organisieren. Sobald du Frankreich verlassen hast, bist du sicher, doch im Moment sind eine Menge Menschen hinter dir her, die dich töten wollen.”
    “Ich würde meinen, sie wollen dich umbringen und nicht mich.”
    “Oh, sie wollen mich natürlich ebenfalls umbringen. Fast alle, die mich kennenlernen, wollen mich letztlich irgendwann umbringen.”
    “Das wundert mich nicht”, sagte sie mit schwacher Stimme.
    Er machte sich nicht die Mühe, darauf einzugehen. “Ziehst du jetzt diese Sachen aus, oder soll ich dir dabei helfen?”
    “Das schaffe ich schon allein”, entgegnete sie steif. “Wo ist das Schlafzimmer?”
    Er deutete auf die Flügeltür hinter sich. “Dort. Ich bin in einer Minute da.”
    “Ich werde nicht wieder mit dir schlafen”, sagte sie. Er registrierte, dass sie weniger verwundbar war, wenn sie wütend wurde. Das würde ihr ebenfalls helfen, am Leben zu bleiben.
    “Wieder? Mir war nicht bewusst, dass das, was wir taten, etwas mit zusammen schlafen zu tun hatte.”
    Sie konnte erröten. Fasziniert beobachtete er, wie ihr das Blut in die Wangen stieg – er hätte gedacht, dass sie für solch unschuldige Reaktionen zu erfahren war. Er erbarmte sich. “Lass gut sein, Chloe”, sagte er sanft. “Ich werde dich nur verarzten. Der Rest von dir bleibt unberührt.”
    Er wusste, dass seine direkte und sachliche Art es noch schlimmer für sie machte, doch zu diesem Zeitpunkt war das ihr geringstes Problem. Sie musste zusammengeflickt, gefüttert, angezogen und dann ins Flugzeug gesetzt werden, und er hatte keine Zeit zu verlieren. Er hatte außergewöhnliches Glück, wenn sie ihn bis zum Abend nicht fanden – sein bester Plan bestand darin, nirgendwo länger zu verweilen. Solange seine Begleiterin das mitmachte.
    Sie saß auf dem Bett und hielt das Laken um sich

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