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Tod ist nur ein Wort

Tod ist nur ein Wort

Titel: Tod ist nur ein Wort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Stuart
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Stil?”
    “Nicht viel. Und wer garantiert, dass mir diese Sachen passen?”
    “Jean-Marc hat mir gesagt, welche Größe du trägst. Glaub mir, sie passen. Also erzähl: Wie war er?”
    Widerwillig zog Chloe vor Maureens neugierigen Blicken den schwarzen Spitzen-BH an, der ihr tatsächlich perfekt passte. “Wie er war?”, wiederholte sie verständnislos.
    “Na, im Bett”, sagte Maureen ungeduldig. “Wir hatten vor Jahren eine Affäre, und ich erinnere mich noch gerne an seinen … Erfindungsreichtum. Du siehst nicht so aus, als ob du mit ihm mithalten könntest.”
    Chloe beeilte sich beim Anziehen, um Maureen keine Zeit zu geben, ihre physischen Schwachpunkte zu begutachten. “Das geht dich nichts an.”
    “Und ob es das tut. Ich muss wissen, wie sehr er involviert ist. Er verhält sich seit einigen Monaten seltsam, und sich in einen Unschuldsengel wie dich zu verlieben, passt nicht zu ihm.”
    “Er hat sich nicht in mich verliebt. Er fühlte sich nur verantwortlich, nachdem …” Unsicher, wie viel Maureen tatsächlich wusste, verstummte sie.
    “Nachdem er Hakim getötet hatte”, vollendete Maureen den Satz. “Immerhin hat er diesen Teil des Auftrags erfüllt”, fuhr sie fort. “Auch wenn ich nicht verstehe, warum er damit nicht gewartet hat, bis du tot warst. Und warum er dich nicht einfach erledigt hat, als er bemerkte, dass du noch lebst.” Sie schüttelte den Kopf, und ihr perfekt frisiertes Haar schwang hin und her.
    “Er hatte nicht vor, Monsieur Hakim zu töten …”
    “Aber natürlich hatte er das. Nicht zuletzt aus diesem Grund war er überhaupt dort. Du warst nur zufällig im Weg. Er hat dir doch wohl nicht erzählt, dass er Hakim um deinetwillen umgebracht hat?”
    “Nein”, antwortete Chloe bedrückt.
    Sie stand auf, und zu ihrem Entsetzen nahm Maureen das Laken genauestens unter die Lupe, bevor sie es vom Bett abzog. “Sieht nicht danach aus, als ob hier irgendwas zwischen euch gelaufen wäre. Aber man weiß nie. Bei DNA-Spuren gehe ich lieber auf Nummer sicher.”
    “Du liegst völlig falsch. Bas… Jean-Marc hat keinerlei Interesse an mir. Ich bin nur eine Unannehmlichkeit, die er an dich weitergegeben hat.”
    “So sieht es aus. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er keine Kostprobe genommen hat. Er hat einen großen Appetit, und er wird dich auf eine amerikanische Art attraktiv finden.”
    Chloe schwieg. Trotz des Lichts, das durch die geöffnete Tür fiel, wirkte der Raum so klaustrophobisch wie nie. Wahrscheinlich lag es an Maureens giftigem Lachen. “Können wir gehen? Ich möchte so bald wie möglich zum Flughafen.”
    Maureen stopfte Chloes abgelegte Kleidungsstücke und das Laken in den Koffer und machte ihn zu. “Ja”, sagte sie fröhlich. “Es ist Zeit zu gehen. Doch ich fürchte, dass du nicht zum Flughafen fährst.”
    Es wurde jede Minute kälter. Das alte Haus war unbeheizt, und trotz des hellen Sonnenscheins, der vom Schnee reflektiert wurde, schien es immer eisiger zu werden.
    “Wo fahren wir dann hin?”, fragte sie.
    “Ich werde mich mit meinem Gruppenleiter treffen und ihm berichten, dass ich meine Mission abgeschlossen habe. Und du, mein Liebes, wirst nirgendwo hinfahren. Du wirst sterben.”
    Bastien hatte immer einen untrüglichen Instinkt gehabt. Er wusste, wann eine Mission schiefging, wann ein Agent die Seiten wechselte, wann man zuschlagen und wann man aussteigen musste. Er wusste, wem man trauen konnte und wie weit, und er wusste, wer ihn im Zweifelsfall verraten würde.
    Diese Fähigkeit hatte er im vergangenen Jahr verloren. Entweder das, oder es war ihm egal geworden. Sein Job war simpel gewesen – er sollte Hakim beseitigen, die Neuverteilung der Gebiete verfolgen und sicherstellen, dass Christos nicht die Führung des Kartells übernahm.
    Doch er hatte nicht auf die Stimmen gehört, die ihm Ärger prophezeiten. Sie waren keineswegs verstummt – sie wisperten noch immer in seinem Ohr, hinterhältige Stimmen, die ihn warnten. Wovor warnten?
    Mit seinem gewohnt selbstmörderischen Tempo fuhr er durch die schneebedeckten Straßen von Paris. Der Verkehr war geringfügig schwächer als sonst, doch der Schnee erschwerte die Bedingungen. Maureen hatte ihm einen ziemlich neuen BMW organisiert, der zu viel PS für die Wetterlage hatte, doch er schlitterte und schleuderte mit dem Wagen geschickt durch die Straßen und streifte nur einmal ein Taxi.
    Ein Taxi. Sie hatten den Mann gefunden, den er gefesselt und geknebelt in der Tiefgarage

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