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Tod mit Meerblick: Schleswig-Holstein-Krimi

Tod mit Meerblick: Schleswig-Holstein-Krimi

Titel: Tod mit Meerblick: Schleswig-Holstein-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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wohin?«
    »Ins Hotel Husumer Haubarg , kennst du doch?« Als Petersen die Schultern zuckte, erklärte Wiebke: »Da hat Tom Schmelzer mal den Kochlöffel geschwungen, das war damals im Fernsehen. Seitdem brummt der Laden. Ist allerdings nicht ganz billig.«
    »Hab davon gehört. Da soll es ausgezeichneten Tee geben.«
    »Dann gib Gas.«
    »Schon dabei.« Petersen trat das Gaspedal des Dienstwagens tiefer durch und lenkte den Wagen auf die Schnellstraße in Richtung Norden. Dort, wo sich die B 201 und die Bundesstraße 5 kreuzten, nahm er die Abfahrt und ordnete sich links ein. Auf der Schleswiger Chaussee herrschte der übliche Verkehr: Lastwagen mischten sich unter Wohnmobile, die aus Westen kamen. Entsprechend lang musste er warten, bis er an der Reihe war. Stadteinwärts floss der Verkehr dann recht gut. Petersen ordnete sich wieder links ein und bog in die Straße Rosenburg ab.
    Den Husumer Haubarg konnten die Kommissare schon von Weitem erkennen. Es handelte sich um einen historischen Bauernhof aus dem siebzehnten Jahrhundert, den ein findiger Geschäftsmann irgendwann zu einem Hotel mit einer ausgezeichneten Küche gemacht hatte. Die Zufahrt war mit Kies ausgelegt, und Buchsbäumchen flankierten den Weg zum Parkplatz. Es war auffällig, dass hier nur Fahrzeuge der Oberklasse parkten. Anhand der Kennzeichen erkannten Wiebke und Petersen, dass die Gäste aus nah und fern anreisten.
    »Sieht doch gut aus«, bemerkte Petersen und rangierte den Wagen in eine freie Lücke. Er klaubte eine Mappe von der Rückbank. Darin befanden sich alle nötigen Unterlagen zum Fall, sowie ein Foto des Toten. Petersens Blick schweifte hinüber zum Husumer Haubarg . Insgeheim wunderte er sich, da die Bauform eines Haubarg eigentlich nur auf der Halbinsel Eiderstedt vorkam, aber er schwieg. Möglicherweise war das Gebäude dort zerlegt und an dieser Stelle im Norden von Husum originalgetreu wieder errichtet worden. Nichts war unmöglich, und vor Wiebke wollte er sich nicht blamieren. Teure Restaurants, in denen er sich höchstens ein Bier hätte leisten können, interessierten ihn nicht sonderlich.
    In einem flachen Seitentrakt schien sich die Gaststube zu befinden. Als er die Türe aufstieß, wehte ein verführerischer Duft ins Wageninnere. Aus der Küche vernahmen sie das gedämpfte Klappern von Geschirr.
    »Sieht teuer aus«, verbesserte Wiebke ihn. »Wer auch immer unser Mister X war, er scheint nicht arm gewesen zu sein.«
    Petersen zuckte die Schultern und folgte seiner Kollegin, die es offenbar eilig hatte, den Eingang zu erreichen, obwohl sich am Himmel über Nordfriesland keine einzige Wolke zeigte.
    Im Eingangsbereich stießen sie auf eine Mischung aus elegant-schlichtem Luxus und friesischem Bauernstil. Die Wände waren mit weiß gestrichenem Holz vertäfelt. Ein dicker Teppich dämpfte ihre Schritte an den Rezeptionstresen, wo sie von einer blonden Empfangsdame Ende vierzig begrüßt wurden. Wiebke und Petersen zeigten ihr die Dienstausweise und fragten nach der Hotelleitung. Die Rezeptionistin hatte sichtlich Mühe, ihre Aufregung zu verbergen. Dennoch stellte sie keine weiteren Fragen und führte die Kommissare in den hinteren Teil des Hauptgebäudes. Der Weg zum Büro des Geschäftsführers wurde von Ölgemälden mit Motiven aus der umliegenden Umgebung gesäumt.
    Die Empfangsdame blieb an einer Zimmertür stehen und hielt kurz inne. »Einen Moment bitte.« Sie lächelte, klopfte an und steckte den Kopf in das Büro, bevor sie ganz eintrat und sich die Tür hinter ihr schloss.
    »Vermutlich denkt sie, dass wir auf der Suche nach polnischen Schwarzarbeitern im Hotel sind«, schmunzelte Petersen. »Sie will ihren Boss warnen.«
    »Möglich.« Weiter kam Wiebke nicht, denn die Tür wurde geöffnet. Die Empfangsdame erschien, lächelte und gab den Eingang frei.
    »Bitte schön, Herr Thomsen erwartet Sie.«
    Die Beamten traten ein und sie verschwand von der Bildfläche.
     
    Wiebke ließ den Blick durch das überraschend kleine Büro schweifen. Rechter Hand gab es einen runden Tisch, der allerdings mit zahlreichen Unterlagen blockiert war. Vor Kopf, am Fenster, das zum hinteren Teil des Hauses hinaus zeigte, ein Schreibtisch, auf dem ebenfalls das Chaos herrschte. Aktenberge, Bücher und Reiseführer stapelten sich zwischen einem ultraflachen Computermonitor der neuesten Generation und einem großen Telefon. Von Ordnung in seinem Büro schien Thomsen nichts zu halten. Hinter dem Schreibtisch saß ein schlanker Mann, den

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