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Tod mit Meerblick: Schleswig-Holstein-Krimi

Tod mit Meerblick: Schleswig-Holstein-Krimi

Titel: Tod mit Meerblick: Schleswig-Holstein-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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nachdenken.« Hinter Angelikas Stirn arbeitete es offensichtlich. Nachdem sie die Todesnachricht verkraftet hatte, fiel ihr auch der Name wieder ein. »Georgs«, stieß sie hervor. »Karl oder Klaus, irgendwas mit K.« Angelika dachte noch einmal angestrengt nach, doch sie schüttelte den Kopf. »Jedenfalls erinnere ich mich an seinen Nachnamen: Georgs. Ja, er war öfter unser Gast, müssen Sie wissen.«
    »War er alleine hier?«
    »Nein.«
    »Kam er mit einer oder mit wechselnden Damen hierher?« Petersen hatte keine Lust mehr, um den heißen Brei herumzureden.
    »Nein, es war immer dieselbe Frau. Blond, etwa meine Größe. Nicht besonders elegant gekleidet, aber eine gut aussehende Person. Schlank, um die vierzig.«
    »Die beiden haben sich hier heimlich getroffen?«
    »Das geht mich nichts an, und ich habe ihn nie danach gefragt.« Angelika war rot geworden. Sie senkte den Blick und rang nervös die Hände.
    Wiebke zog ihr Handy hervor und rief das Foto auf, das sie im Möwennest von Bente Harmsen gemacht hatte. »War es diese Frau?«
    Angelika warf einen Blick auf das Handy und nickte.
    »Mit einer anderen Frau war er nie hier?« Petersen schlürfte von seinem Tee.
    »Nein.« Sie blickte erst Wiebke, dann Petersen und schließlich ihren Vorgesetzten an, der ihr aufmunternd zunickte. »Jetzt kann ich es ja sagen. Ich hatte immer den Verdacht, dass sich die beiden hier treffen, weil sie eigentlich anderweitig in festen Händen sind. Sie waren hier, um die Nacht gemeinsam zu verbringen.«
    »Wir sind natürlich kein Stundenhotel«, warf Thomsen eilig ein. Das Blut war ihm bis unter die Haarspitzen geschossen, und er nestelte nervös an seiner Krawatte.
    »Selbstredend«, nickte Petersen.
    »Wenn Herr Georgs unser Gast war, dann taucht er auf unserer Videoüberwachung auf. Die Dame, die ihn begleitet hat, natürlich ebenfalls«, fügte Thomsen ein wenig leiser hinzu. »Ich kann die Aufnahmen gerne heraussuchen lassen und Ihnen zur Verfügung stellen.«
    »Das wäre nett«, nickte Wiebke und wunderte sich über seine Kooperationsbereitschaft. »Vielleicht könnten Sie uns die Tage heraussuchen, wann er hier zu Gast war.«
    »Natürlich. Wir werden die Daten auswerten und Ihnen zur Verfügung stellen.«
    »Gab es irgendwelche Auffälligkeiten an Klaus Georgs und seiner Begleiterin?«, hakte Petersen nach.
    »Nun … es ist nicht unsere Aufgabe, uns Gedanken über das Leben unserer Gäste zu machen«, erwiderte Angelika ausweichend. »Aber natürlich sind wir auch nur Menschen und nicht blind. Es war offensichtlich, dass sich die beiden hier heimlich getroffen haben. Deshalb war er auch recht großzügig mit dem Trinkgeld. Selbstverständlich sind wir auch ohne Trinkgeld diskret, aber bei Herrn Georgs drängte sich mir der Verdacht auf, dass ihm außergewöhnlich viel daran gelegen war, dass sein Versteck nicht aufflog.«
    »Angelika, bitte, das gehört doch nicht hierher«, mischte sich Thomsen erregt ein.
    »Doch, das gehört es sehr wohl«, verbesserte Petersen ihn.
    »Wie war Georgs?«, fragte Wiebke.
    »Sehr ruhig.« Angelika tauschte einen raschen Blick mit ihrem Chef, bevor sie fortfuhr. »Er war eigentlich schon ein wenig zu ruhig, dafür, dass er sich hier heimlich mit seiner Geliebten traf. Es gibt andere Männer, die sich ein Zimmer bei uns mieten, um eine schöne Nacht mit ihrer Freundin zu verbringen, aber die sind anders.«
    »Inwiefern?« Wiebke betrachtete die Empfangsdame.
    »Nun, die anderen Männer wirken im Vergleich zu ihm nervös. Sie lachen zu laut, reden zu viel und verraten sich damit, dass sie sich alle paar Sekunden umblicken, fast so, als würden sie fürchten, von ihrer Frau hier in flagranti erwischt zu werden. Wenn sie bei mir einchecken, dann schwitzen ihre Hände, dann werden sie rot, wenn ich mir ihren Personalausweis zeigen lasse, und so weiter. Das alles sind typische Indizien für einen Seitensprung.« Angelika hob abwehrend die Hände. »Aber wie gesagt, das alles geht mich nichts an. Die Gäste sollen sich bei uns wohlfühlen, wir sind diskret, aber es kommt immer wieder vor, dass hier Geschäftsleute mit ihrer Geliebten oder einer Escort-Dame ein Zimmer mieten.«
    »Und bei Herrn Georgs war das alles anders?«
    »Absolut, ja. Er war höflich, wirkte souverän und sehr ruhig und entspannt.«
    »Sonst gab es keine Auffälligkeiten?«
    »Bei mir nicht, nein. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Herr Georgs einem meiner Kollegen aufgefallen wäre.«
    »Danke, Sie haben uns sehr

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