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Tod mit Meerblick: Schleswig-Holstein-Krimi

Tod mit Meerblick: Schleswig-Holstein-Krimi

Titel: Tod mit Meerblick: Schleswig-Holstein-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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unterhalten, und er hat mir das Bild in seinem Ausweis gezeigt. Es war noch ein alter Pass.« Sie machte eine wegwischende Handbewegung. »Ist ja auch egal. Auf jeden Fall hat er mir da den Ausweis gezeigt, und ich weiß noch, wie sehr ich mich über die Frisur gewundert habe, die er damals getragen hat. Sogar einen Schnurrbart hatte er mal.«
    »Das war früher Mode.« Petersen blickte kurz auf die Schuhspitzen, und Wiebke mutmaßte, dass auch er mal einen Schnäuzer getragen hatte. Sie verkniff sich ein amüsiertes Grinsen.
    »Jedenfalls stand ›Klaus Georgs‹ in seinem Ausweis«, nahm Bente Harmsen den Faden wieder auf. »Ich weiß nicht, wie Sie darauf kommen, dass es ihn nicht gegeben hat.«
    »Weltweit sind über zwanzig Millionen gefälschte Ausweispapiere im Umlauf«, erwiderte Petersen. »So betrachtet ist es nicht allzu abwegig, dass er im Besitz eines falschen Passes war.«
    »Glauben Sie ernsthaft, er würde diesen Aufwand treiben, nur um seine wahre Identität mir gegenüber zu verschleiern?« Bente Harmsen schüttelte den Kopf und drückte den Zigarettenstummel im Aschenbecher aus. »Ein ziemlich großer Aufwand, nur um sein eigentliches Leben vor einer Geliebten geheim zu halten, finden Sie nicht?«
    Wiebke gab ihr recht. »Können Sie sich zufällig an seinen Geburtstag erinnern?«
    Die Besitzerin des Bistros dachte einen Augenblick lang angestrengt nach. »Es war der 5. März 1967«, sagte sie dann. »Wozu müssen Sie das wissen?«
    »Wir werden versuchen, ihn in den Datenbanken zu finden.«
    »Darf ich Ihre Toilette benutzen?«, wechselte Petersen das Thema.
    »Natürlich. Die Toiletten sind draußen. Und schon offen.« Bente Harmsen deutete ins Freie.
    Petersen bedankte sich, nickte Wiebke zu und verließ den kleinen Gastraum. Die Plastikmöwe unter der Decke schwang im Wind, bis sich die Tür hinter Petersen geschlossen hatte.
    Wiebke nutzte die Gunst der Stunde, mit Bente Harmsen von Frau zu Frau zu sprechen. »Und Sie wollten nichts über den Mann wissen, den Sie so sehr geliebt haben?«
    Bente Harmsen zuckte die Schultern. »Was heißt, ich wollte es nicht wissen? Natürlich hat mich der Mann interessiert, doch er hat nicht viel von seiner Vergangenheit preisgegeben. Und so habe ich es dabei bewenden lassen.«
    »Halten Sie es für möglich, dass er neben Ihnen noch andere Frauen hatte?«
    »Grundsätzlich schon. Genug Zeit hatte er ja. Wir waren nicht das klassische Paar, das jede freie Minute gemeinsam verbrachte. Alles musste geheim bleiben, und immerhin muss ich mich um den Hof und um das Bistro kümmern. Ich weiß nicht, ob Klaus ein Mann war, der sich mit vielen Frauen vergnügt hätte. Mir hat er immer seine Liebe geschworen, und an dem Tag, als ich mit ihm Schluss gemacht habe, brach für ihn eine Welt zusammen.« Bente Harmsen blickte Wiebke mit ernster Miene an. »Nein, ich glaube nicht, dass er eine andere Frau hatte, geschweige denn mehrere. Es sei denn, er war ein sehr guter Schauspieler.«
    »War er das denn?«
    »Immerhin hat er es geschafft, mich mit seinem Spiel aus meiner traurigen Welt zu retten, jedenfalls für ein paar Stunden und die eine oder andere Nacht, die wir zusammen verbracht haben.«
    »Immer in seiner Wohnung am Jebensweg?«
    »Fast immer. Ich hatte ja schon erzählt, dass wir uns anfangs in einem Hotel in Husum getroffen haben.«
    »Wie hieß das Hotel?«
    Bente Harmsen nannte den Namen und die Adresse. Der Husumer Haubarg war Wiebke natürlich ein Begriff. Spätestens, seitdem dort ein Fernsehkoch seine Sendung produziert hatte, war das Sterne-Haus aus der gastronomischen Landschaft nicht mehr wegzudenken. Vielleicht sollten sie dort einmal nachforschen, ob er in dem Hotel auch mit anderen Frauen abgestiegen war.
     
    Petersen hatte Glück: Bente Harmsen hatte den Lieferwagen nicht abgeschlossen. Es handelte sich um einen alten Renault Kangoo, dessen Lack einmal strahlend weiß gewesen sein musste. Nun war die Farbe in der Sonne Nordfrieslands stumpf geworden. Rotbraune Rostflecken bildeten ein unansehnliches Muster, überall am Wagen gab es Beulen, die offenbar von kleinen Parkremplern stammten. Die vordere Kunststoffstoßstange hing lose in ihrer Halterung und klapperte. Petersen blickte sich kurz um, bevor er die Fahrertür öffnete und sich hinter das Lenkrad des kleinen Transporters sinken ließ.
    Ein Duftbäumchen am Spiegel verbreitete ein künstliches Zitrusaroma. So rostig und verbeult der Wagen von außen auch war, im Innern herrschte penible

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