Tod On The Rocks
Protest, er habe überhaupt nicht gewusst, was Eben alles auf dem Kerbholz hatte, beeindruckte Sawyer offensichtlich nicht.
Mr. Altide, Sie sind hier neu zugezogen«, sagte Sawyer gereizt und blickte ihn finster an. »Wir sind sehr stolz auf unsere kleine Gemeinde. Aspen ist ein Ort, wohin berühmte und reiche Leute sich flüchten, um der Hektik der Städte zu entrinnen und sich frei und sicher zu fühlen. Viele der Einwohner wünschten, diese Leute blieben dort, wo sie hergekommen sind, aber es ist, wie es ist. Und unsere Aufgabe besteht darin, sie zu beschützen.«
Seine Stimme wurde höher. »Wir können unsere Arbeit nicht tun, wenn Menschen wie Sie, überführte Kriminelle mit einer langen Geschichte von schweren Diebstählen für Posten empfehlen, die ihnen Zugang zu den Häusern dieser Leute verschaffen. Allein Ihnen ist es zu verdanken, dass Mr. Bean das Haus der Woods in aller Ruhe als Selbstbedienungsladen nutzen konnte und das Haus der Grants mit einem Meisterwerk im Sack verlie ß . «
Regan hörte bekümmert zu; sie wusste, dass s ä mtliche Bewohner der Stadt genau dasselbe dachten. Aber Sawyers n ä chste Ä u ß erung lie ß ihr das Blut in den Adern gefrieren. » Allerdings haben die Woods und die Grants möglicherweise noch Glück gehabt. Vor drei Tagen, am 23., wurde ein älterer Mann in Vail mit Tränengas betäubt, gefesselt und in einen Wandschrank gesperrt. Aus seinem Haus wurde ein Beasley-Gemälde gestohlen. Zum Glück hatte er sein Notrufgerät bei sich und war, als er wieder zu Bewusstsein kam, f ä hig, Hilfe herbeizurufen. «
Es klopfte an der Bürotür. »Ich sagte, ich will nicht gestört werden, verdammt noch mal!« schimpfte Louis. »Gibt es zufällig auch mal jemanden, der auf das hört, was ich anordne?«
»Kendra Wood hat doch offensichtlich auf Sie gehört, als Sie ihr Eben Bean empfahlen«, bemerkte Sawyer sarkastisch. Die Tür öffnete sich, und einer von Louis’ jungen attraktiven Angestellten steckte den Kopf herein.
»Was zum Teufel ist denn gerade jetzt so wichtig, Brendan?« fragte Louis.
»Tut mir leid, Louis, aber Regans Mutter ist am Apparat, und sie sagt, es sei dringend.«
Louis nahm den Hörer des Telefons auf seinem Schreibtisch ab und reichte ihn Regan.
»Mom, was ist?« fragte Regan rasch. Dann runzelte sie die Stirn. »O Mann, das ist wirklich wichtig. Danke. Ich werde dir später darüber berichten.« Sie legte den Telefonhörer auf und sah Sawyer ins Gesicht. »Meine Eltern wohnen in der Suite, die Eben im Haus der Woods benutzte. Heute morgen hat meine Mutter auf dem Boden des Schlafzimmers eine Rechnung von einem Laden in Vail gefunden. Sie ist auf den 23. Dezember datiert.«
Louis konnte die Tränen nun endgültig nicht mehr zurückhalten und warf schluchzend den Kopf auf seinen Schreibtisch. »Ich bin ruiniert«, jammerte er. »Völlig ruiniert.«
11
»Ich dachte, Sie würden heute morgen zum Skifahren gehen«, sagte Bessie Armbuckle mit mürrischer Stimme zu ihren Arbeitgebern, Yvonne und Lester Grant. »Hei ß t das jetzt, dass Sie zum Mittagessen hier sind? «
Seit dem Diebstahl ist sie das reinste Nervenbündel, rief sich Yvonne Grant erneut ins Bewusstsein. Sie warf ihrem Mann, der normalerweise keinerlei Respektlosigkeit von seiten seiner Angestellten duldete, einen warnenden Blick zu, ruhig zu bleiben.
»Wir werden irgendwo auf einem der Hänge zu Mittag essen, Bessie«, antwortete sie gelassen. »Im Augenblick warten wir auf Regan Reilly, eine Privatdetektivin und eine Freundin der Woods. Sie möchte sich mit uns über jenen Abend unterhalten.«
»Eine Privatdetektivin?« sagte Bessie gereizt. »Als ob hier nicht schon genug Leute gewesen wären, die uns mit ihren Fragen bombardiert haben!«
Gestern nachmittag waren tatsächlich mehrere Polizisten und eine Menge Medienleute ins Haus gekommen. In Aspen wimmelte es nur so von Fotografen und Reportern, die darüber berichteten, was die Prominenten in der Weihnachtswoche unternahmen. Nur wenige Minuten, nachdem Bessie ihn entdeckt hatte, hatten sie von dem Diebstahl erfahren. Das Telefon und die Türglocke hatten den ganzen Sonntag nicht aufgehört zu läuten. In ihrer Verzweiflung waren die Grants zum Weihnachtsessen zu einem Freund geflüchtet und hatten Bessie im Haus zurückgelassen, damit sie sich um alles kümmere. Jetzt, am Montag morgen, war Bessie mit ihren Nerven völlig am Ende.
»Sie möchte uns helfen«, sagte Yvonne geduldig. »Um welche Zeit fährt Ihr Bus nach
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